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Starr war mein Blick aus dem Fenster gerichtet

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Starr war mein Blick aus dem Fenster gerichtet. Ich sah genau auf die Stelle, wo der Transporter vor wenigen Stunden weg gefahren war. Irgendwie konnte und wollte ich nicht schlafen. Im Moment machte ich mir einfach zu große Sorgen, dass Soldaten hier ankamen und uns entdecken würden. Sie würden Thomas und mich sicherlich erstmal mit nehmen und wenn ich nicht kooperierte, dann würden sie ihn als Druckmittel benutzen. Viele Szenarien hatten sich schon in meinem Kopf abgespielt und alle endeten auf schreckliche Weise. Egal wie oft ich meinen Plan auch durch ging, wir kamen einfach nicht aus dieser Stadt wieder heraus. Rein zu gelangen und mein Ziel zu erreichen, dass schaffte ich noch irgendwie, doch in jedem dieser Szenarien scheiterten wir bei unserer Flucht. Ich kannte diese Stadt nicht mal annähernd und deshalb kannte ich keinerlei Fluchtweg.

Teilweise dachte ich mir, dass wir es einfach auf uns zukommen lassen sollten und froh sein sollten, wenn wir überhaupt drin waren. Doch es war besser sofort einen Fluchtplan zu haben. Dadurch konnte man sofort sicher stellen, dass man dort auch heraus kam, wo man rein gegangen war. Diese Stadt war sicher auf die höchste Stufe gesichert und stark bewacht. Es war also auf jeden Fall kein leichtes Spiel unbemerkt rein und raus zu kommen. Ein Seufzen verließ meine Lippen, weil ich einfach keinen Weg fand. Dieser Plan war von Anfang an nicht so durchdacht gewesen, doch das er so lückenhaft war, merkte ich erst jetzt. Wir mussten es auf jeden Fall heraus schaffen, denn nun war Thomas bei mir und sein Leben interessierte mich. Er sollte überleben, denn schließlich konnte er vielleicht irgendwann die Menschen retten, falls wir noch mal zurück zur Brandwüste kommen würden. Etwas verzweifelt und planlos fuhr ich mir durch die Haare.

Plötzlich wurde mir von hinten eine Jacke um die Schultern gelegt und jemand setzte sich neben mich auf einen anderen Stuhl. Entweder war ich zu laut gewesen oder er hatte genauso wenig schlafen können, wie ich. Jedenfalls war er wach und da er mir nur hinterher gerannt war, weil ich nicht alleine gehen sollte, hatte er sicherlich auch keinen Fluchtplan.

„Worüber denkst du nach? Wie wir rein kommen oder wie es wieder raus geht?“, fragte Thomas neben mir und er hatte damit sofort meine Gedanken erraten. Es war aber auch nicht schwer zu erraten, dass ich mir den Kopf über unseren Plan zerbrach. Ich legte meine Arme auf das Fensterbrett und meinen Kopf dann auf meine Arme. Mein Blick richtete sich immer noch auf die Stelle, wo der Transporter gestanden hatte.

„Rein zu kommen ist absolut kein Problem. Dort haben wir einen Plan und wir werden auch irgendwie mein Blut und Newt bekommen. Das viel größere Problem wird der Weg raus sein. Egal wie oft ich alle möglichen Szenarien auch durchgehe, es endet immer gleich. Entweder wir werden erschossen oder an einen Stuhl gebunden und wie Experimente behandelt. Um raus zu kommen wäre eine große Ablenkung nötig, damit sie nicht uns jagen, sondern sich um die Ablenkung kümmern. Jedoch braucht es ein Wunder, damit so etwas passiert. Vielleicht wäre es besser gewesen ich hätte nicht versucht die Heldin oder die Rebellin zu spielen.“

Ich war verzweifelt und das hörte man aus meiner Stimme heraus. Im Moment dachte ich über so viel nach und ging wirklich alles durch, doch nur wenn es eine große Ablenkung gab, dann bestand die geringe Chance zu fliehen und auch lebend davon zu kommen. Wieder fuhr ich mir durch mein blondes Haar und starrte immer noch auf die Stelle. Die Sonne ging schon langsam wieder auf und ich hatte wirklich keine Minute Schlaf gefunden. Mein Kopf kam dafür einfach nicht zur Ruhe. Überall waren Sorgen und Fragen offen. Thomas strich mir auf einmal über meine Haare und diese Berührung hatte eine beruhigende Wirkung. Zwar fühlte es sich so an, als würde ich wie ein Haustier gestreichelt werden, doch es war angenehm und ich würde Thomas nicht davon abhalten es zu tun.

„Du spielst keine Heldin oder Rebellin, du bist eine, Lavea. Du hast einen Funken ausgelöst und somit eine neue Rebellion. Dein Land wird sich dadurch verändern und du hast alles in Bewegung gesetzt. Das zeichnet dich als Rebellin aus, besonders da du uns jetzt hilfst, dass sich unsere Land verändert, auch wenn du es sicher unbewusst tust. So viele Male hast du mich schon gerettet und auch andere Menschen. Du stellst das Wohl anderer über dein eigenes, auch wenn ich das manchmal nicht leiden kann. Du würdest dich für die Personen, die du liebst, opfern, auch wenn mir das auch nicht gefällt. Doch es zeichnet dich als Heldin aus. Ich halte dich für beides und auf keinen Fall für eine Killerin. Das Blut an deinen Händen ist nur da, weil du das Wohl anderer oder dein eigenes beschützen wolltest."

Thomas Worte waren wirklich wieder süß und gut gewählt. Er schaffte es mal wieder meine Stimmung etwas zu heben und meine negativen Gedanken zum Teil zu vertreiben. Ich dachte viel zu schlecht von mir, doch so war ich nun mal und manche Menschen hatten diese Eigenschaften in mir ausgeprägt, weil sie genau so über mich dachten, wie ich über mich selbst.

Plötzlich hörte ich das Geräusch von dem Motor eines Autos und kurz darauf bog der Transporter um die Ecke. Er war wieder leer und als er hielt stiegen zwei Soldaten aus, die anfingen den Rest der Vorräte einladen. Diesmal hatten sie anscheinend nur die zwei Soldaten plus den Fahrer hierher geschickt. Dadurch hatten wir ein leichteres Spiel diesen Wagen zu kapern. Thomas und ich standen auf und ich reichte ihm seine Jacke. Danach zog ich meine Pistole aus dem hinteren Hosenbund und auch Thomas hatte an eine Waffe gedacht. Wir waren vorbereitet und würden in diese Stadt kommen, selbst wenn es mit Gewalt sein musste. Thomas und ich waren ein gutes Team, also sollte es zumindest einigermaßen nach Plan laufen. Wir verließen das Gebäude und versuchten so leise es ging zu sein. Schließlich mussten wir die Soldaten überraschen.

„Na dann wollen wir mal Newt retten“, sagte ich leise zu Thomas und grinste ein wenig. Die Rettung konnte interessant werden.

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