✖ Battle Scars ✖

S c a r ↠ t w e n t y - t h r e e

Mein Blick war für einen langen Moment auf der Tür und ich wusste das dort hinter mein Schutzengel war. Doch ab jetzt begann die Arena und es sollte für mich keine Rolle mehr spielen. Deshalb drückte ich den Reset Knopf und versuchte damit meine Gefühle zu löschen oder zu verdrängen. Löschen kam nicht infrage, da meine Gefühle für ihn schon zu stark waren und das war wirklich seltsam. Deshalb unterdrückte ich sie und das auch so gut es ging. Meine kühle Miene war nun wieder aufgesetzt und ich war bereit in die Arena zu gehen und zu kämpfen egal was ich tun musste, damit ich die Arena wieder verließ. Ich wollte wieder zu meiner Familie und dafür würde ich alles tun, selbst wenn ich meine Waffe auf ihn richten musste.

Nun drehte ich mich um und sah zur Plattform. Die Zeit lief und es war so weit, dass wir alle in die Arena kamen. Langsam stellte ich mich nun drauf und die durchsichtige Wand um die Plattform herum schloss sich. Als sich die Plattform in Bewegung setzte, schloss ich meine Augen und atmete mehrmals tief durch. Als die Bewegung von der Plattform nun aufhörte, öffnete ich meine Augen und musste mehrmals blinzeln, aufgrund des hellen Lichts. Meine Augen weiteten sich, als ich sah, was genau diese Arena war. Wir waren umgeben von kaputten Häusern, gerosteten Autos und offenen Straße. Das Füllhorn stand ein paar Meter weit weg und man konnte die prachtvollen Waffen sehen. Doch diese Ruinen einer Stadt war nicht das, was mich so schockte, sondern das diese Ruine umgeben von dicken Mauern waren. In jede Richtung war ein Tor geöffnet und ich war mir sicher, dass sie in ein Labyrinth führte. Diesmal war die Arena komplett an das neue Land gerichtet und das jagte mir Angst ein, weil ich so einiges von meinem Schutzengel erfahren hatte.

Mein Blick glitt nun herum und blieb nun auf den Jugendlichen aus der Brandwüste hängen. Sie alle sahen geschockt auf ihre Umgebung. Sie waren wieder in dem Labyrinth aus dem sie erst gekommen waren nur diesmal mit einer anderen Lichtung und das war sicherlich schlimm für sie. Ich wollte gar nicht, wie es sich anfühlen musste, wieder hier zu sein, nach dem man drei Jahre lang dort drin gefangen war.

Schnell sah ich jedoch in die Mitte, wo eine freie Fläche zwischen uns war, da wir in einem Kreis herum standen, als dort ein Hologramm erschien. Es war die Präsidentin und dieses Hologramm sah wirklich täuschend echt aus. Sie drehte sich einmal im Kreis und lächelte alle von uns an.

„Herzlich Willkommen bei den diesjährigen Hungerspielen. Bevor der Countdown beginnt, möchte ich euch einiges über diese Arena und ihre neuen Regeln sagen. Bitte verlasst eure Plattformen nicht bevor der Countdown zuende ist, denn sonst fliegt ihr in die Luft. Um eure Plattformen herum sind Mienen, die erst nach Ende des Countdowns ausgeschaltet werden. Wir wollen schließlich nicht, dass jemand einen Frühstart hinlegt..."

Zum Glück hatte ich meinem Schutzengel und seinen Freunden darüber schon Informationen gegeben, denn sonst wären sie sicherlich von ihren Plattformen gesprungen oder schlimmeres. Da ich ihn noch nicht verlieren konnte, hatte ich besonders ihn mit Informationen gefüttert, damit er eine richtige Chance hatte zu überleben. Sie schien das alles sehr amüsant zu finden, dass wir hier alle so standen und uns ihre Predigt anhören mussten.

„...Kommen wir nun zur Arena. Sie ist für unser neues Land gedacht. Diese Lichtung ist von einem riesigen Labyrinth umgeben, doch es gibt noch drei weitere Lichtungen. Wir befinden uns momentan auf der Lichtung im Süden der Ruine. Im Norden gibt es eine Wüste, im Westen einen Wald, der eher einem Regenwald gleicht und im Osten eine Eislandschaft. Natürlich gibt es auf jeder Lichtung Gefahren und wilde Tiere, doch selbst das Labyrinth ist nicht ungeschützt. Dort streifen in der Nacht sogenannte Griever herum und auch Cranks, die aber auch tagsüber dort sind, was diese beiden Gefahren genau sind, müsst ihr selbst herausfinden, doch ihr solltet keinen Körperkontakt aufbauen. Diese Wesen können aber nicht aus dem Labyrinth heraus, dafür sorgen spezielle Schutzschilde. Durch eure Uhren könnt ihr auf die Lichtungen gelangen und sie beinhalten auch eine Karte, damit ihr euch gut orientieren könnt. Jedoch müsst ihr die Karte selbst laufen, da sich nur dadurch die Karte aktualisiert. Bevor wir nun zu den Regeln kommen, möchte ich euch noch sagen, dass die Tore sich nach Sonnenuntergang schließen also seit dann besser auf einer der Lichtungen..."

Diese Erklärung über die Arena brachte meinen Puls zum steigen. Es war genau wie mein Schutzengel es gesagt hatte, nur das in der Arena nun auch noch Cranks vorhanden sind. Ich wusste zum Glück was diese Wesen sind und welche Auswirkungen Kontakt mit ihnen haben konnte. Mein Glück war, dass ich in Kontakt mit einen der neuen Jugendlichen getreten war und dadurch hatte ich eine einigermaßen große Chance zu überleben. Jedenfalls hoffte ich darauf zu überleben.

„...Wie ich schon gesagt habe, sind die Regeln diesmal anders. Es gibt keine maximale Zahl an Gewinnern. Diesmal kann jeder und egal wie viele gewinnen, denn es gibt zwei Wege die Arena zu überstehen. Entweder es wird getötet bis nur noch einer übrig bleibt, so wie immer oder ihr findet den Ausweg aus der Arena. Diesmal könnt ihr nämlich entkommen und dadurch zum Sieger werden. Es ist jedem selbst überlassen, welchen Weg er wählt, aber seien wir doch mal ehrlich, der erste Weg ist der amüsantere. Jetzt möchte ich nur noch eins loswerden und diese Worte gelten nur dir meine liebe Lavea Everdeen. Ich habe ein kleines Geschenk beim Füllhorn für dich hingelegt. Deine Mutter hat sich so gewehrt dagegen, dass meine Leute es mitnehmen, doch leider war sie zu schwach. An deiner Stelle würde ich mir dieses Geschenk lieber holen, wer weiß was andere damit machen. Und nun lassen wir den Countdown beginnen. Fröhliche Hungerspiele."

Meine Augen weiteten sich, als sie diese Worte sagte und während sie noch sprach, blickte ich zum Füllhorn. Für einen kurzen Moment setzte mein Herz aus, als ich sah welches Geschenk sie meinte. Dort an der Wand vom Füllhorn lehnte mein Bogen. Der Bogen, den meine Mutter bei der Rebellion benutzt hatte und den ich danach modifiziert hatte. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, da ich genau wusste, warum sie ihn hierher gebracht hatte. Sie wollte das ich zum Füllhorn ging und kämpfte, denn sie wollte schließlich schnell meinen Tod. Jetzt blieb mir keine Wahl mehr. Ich musste zum Füllhorn.