S c a r ↠ f i f t y - t h r e e

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Newt saß immer noch neben mir und es war ganz ruhig zwischen uns

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Newt saß immer noch neben mir und es war ganz ruhig zwischen uns. Der Wind wehte und dadurch wurde mir etwas kühl, doch es war angenehm. Das ich eine Gänsehaut hatte, zeigte mir nur, dass ich noch immer da war. Es würde zwar dauern, bis ich starb, doch ich vergewisserte mich jetzt schon, dass ich überhaupt noch ich selbst war. Nach dem ich eine Weile in den Himmel geblickt hatte und den Sternen dabei zu sah, wie immer mehr den Nachthimmel erhellten, schloss ich meine Augen nun und versuchte mich etwas zu entspannen. Meine Tränen waren zum Glück versiegt und ich war wieder zu meinem alten Ich zurück gekehrt.

Plötzlich spürte ich die Lippen von einer Person auf meiner Stirn. Es war sanft und dieser kleine, winzige Kuss beruhigte mich etwas. Im Moment wollte ich nicht darüber nach denken, dass ich bald starb und ich dann mein Versprechen nicht halten konnte. Mein Kopf sollte frei von diesen Gedanken sein, damit ich wieder vorerst zu meiner Stärke zurück finden konnte. Newt lehnte seinen Kopf, nach seinem kleinen Kuss seitlich sanft an meinen. Mich störte diese Nähe zu ihm nicht und ich wusste, dass er diese Nähe nur freundschaftlich zu mir aufbaute und ohne jegliche Hintergedanken. Ich vertraute diesem Jungen schon so sehr, was eigentlich sehr ungewöhnlich für mich war, doch seine Art hatte mich einfach davon überzeugt, dass ich ihm selbst so etwas schlimmes wie mit dem Biss anvertrauen konnte.

„Du bist stark, Lavea und ich will dich noch nicht als Freundin verlieren, deshalb wirst du das Überleben. Irgendwie wird es immer einen Weg geben und vielleicht bist du ja noch besonderer als ich von Anfang an schon gedacht habe“, flüsterte Newt mir leise in mein Ohr. Mit diesen Worten gab mir Newt ein klein wenig von der Hoffnung zurück, die ich so schnell verloren hatte und ein klein wenig Mut.

Wir Jugendliche von Panem waren noch nie mit diesem Virus in Kontakt gekommen, also war es sehr unwahrscheinlich, dass ich irgendeine Abwehr hatte, aber man konnte nie wissen. Es war zwar das unwahrscheinlichste der Welt, hatte ich das Gefühl, doch durch Newt glaubte ich ein wenig daran. Man sollte die Hoffnung niemals aufgeben, selbst nicht bei so einer gewaltigen Katastrophe, selbst wenn die Hoffnung gering war, war es wichtig sie weiterhin zu behalten.

Plötzlich ging Newt wieder auf Abstand zu mir und ich wunderte mich etwas darüber, da seine Nähe so gut getan hatte. Es fühlte sich zwar nicht so an, wie wenn ich nah bei Thomas war, doch Newt und ich waren ja auch nur Freunde. Während mir die Nähe von Newt Mut und Hoffnung schenkte, fühlte ich mich bei Thomas sicher und als ob ich alles schaffen könnte. Die Beiden hatten also unterschiedliche Auswirkungen auf mich und zu beiden empfand ich komplett unterschiedlich. Bei Thomas waren so viele Gefühle im Spiel und wenn ich mit ihm zusammen war, hatte ich schon alle Gefühle durchlebt von Schmerz bis Glück. Newt war nur ein Freund und bei ihm fühlte ich mich wohl. Oft war ich bei Thomas unsicher und verwirrt oder verlor etwas von meiner Stärke, während ich bei Newt immer wusste, dass er meine Seite nicht mehr verließ. Beide würden sicherlich nicht freiwillig meine Seite verlassen, doch bei Thomas hatte ich panische Angst davor, dass er es irgendwann doch tun würde und deshalb wollte ich keine Fehler machen.

Als eine Hand plötzlich mein verletztes Bein berührte, zuckte ich zusammen und schlug sofort meine Augen wieder auf. Ich wollte zu meiner Wunde sehen, doch der Rücken von Newt deckte es geschickt ab. Er sah sich wahrscheinlich meine Wunde an und das gefiel mir gar nicht, dennoch nahm er Rücksicht und stellte es so geschickt an, dass ich davon nichts sehen musste. Vorsichtig hob er jetzt mein Bein an und fing an irgendwas über die Wunde zu wickeln. Er behandelte sie für mich, damit ich mir nichts von all dem ansehen musste. Er war wirklich ein guter Freund, doch mir wurde klar, dass er nicht nur ein Freund für mich war, sondern auch der beste Freund von Thomas. Sicherlich würde er Thomas alles erzählen, nach dem er gegangen war. Ich wollte das nicht, doch ich sollte Newt das lieber noch mal ausdrücklich sagen.

Nach dem er fertig war, mit der Behandlung meines Beins, setzte er sich wieder neben mich und sah mich an. Er sagte nichts dazu, wie schlimm meine Wunde war, aber ich konnte es mir schon denken. Besonders als ich wieder diesen besorgten Blick in seinen Augen sah. Anscheinend hatte der Crank ganz schön fest zugebissen, sodass die Wunde tief war. Sicherlich würde sich der Virus bei dieser Wunde schneller in meinem Körper ausbreiten, doch darüber wollte ich mir heute noch keine Gedanken machen.

„Newt egal wie schlimm es um mich steht oder nicht oder wie schnell sich mein Zustand von normal in schlecht verändert, bitte erzähle Thomas nichts davon. Es bleibt bitte unser Geheimnis. Thomas soll sich jetzt auf den Ausweg der Arena konzentrieren und nicht mit den Gedanken bei meinem nahenden Tod sein.“

Während ich sprach, sah ich Newt fest in die Augen. Er sollte merken, dass es mir ernst war und ich keinen Spaß machte. Es war mir wichtig, dass Thomas einfach gar nichts erfuhr, dadurch hatte ich kein schlechtes Gewissen und konnte mich auch weiterhin auf die Juwele konzentrieren. Seinen besorgten oder traurigen Blick würde ich nicht ertragen. Dadurch wäre ich dann noch mehr am Boden und würde mich schwer wieder aufraffen können. Damit Newt es auch wirklich für sich behielt, wollte ich nicht, dass es nur mir Worten geklärt war, sondern auch mit einer Tat. Deshalb streckte ich Newt jetzt meinen kleinen Finger hin.

„Ich verspreche es dir, Lavea. Ab jetzt haben wir ein Geheimnis.“

Ein kleines Lächeln umspielte die Lippen des Blondhaarigen und ich war froh, dass er mit dieser Sache einverstanden war. Vielleicht hielt er nicht für komplett richtig, doch solange wir in der Arena waren, war es der richtige Weg. Newt nahm meinen kleinen Finger mit seinem und verschränkte sie. Damit war unser Versprechen besiegelt und ich war mir sicher, dass er es nur im äußersten Notfall sagen würde.

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