S c a r ↠ s i x t y - e i g h t

406 22 3
                                    

Kurz nach dem ich diesen Schrei gehört hatte, rannte ich los und das so schnell, als würde es um mein Leben gehen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Kurz nach dem ich diesen Schrei gehört hatte, rannte ich los und das so schnell, als würde es um mein Leben gehen. Jemand hatte diesen Anschlag überlebt und ich musste alles in meiner Macht stehende versuchen diese Person zu retten. Sie war mit mir die letzte Überlebende von Distrikt 13. Nach so einem Anschlag war es überhaupt ein Wunder, wenn eine Person entkommen war. Bei Giftgas musste man rechtzeitig es ahnen und entkommen. Am besten schon bevor dieses Gas überhaupt ausbrach. Hinter mir hörte ich die Schritte von weiteren Personen und ich wusste, dass mir Thomas und die anderen folgten.

Mein Weg führte mich immer tiefer in den Wald hinein und schließlich entdeckte ich die Person, die geschrien hatte. Zwar hatte eine Person geschrien, aber es waren eigentlich drei Personen. Erleichterung kam über mich, als ich sah, dass es sich bei diesen Personen um meine Familie handelte. Jedoch bemerkten mich sie gar nicht, da ihre Augen geschockt auf etwas gerichtet war, dass sich etwas weiter entfernt neben mir befand. Langsam richtete ich meinen Blick dorthin und sah dort einen der Friedenswächter stehen, der mit einer Waffe auf meine kleine Schwester zielte.

Während Rosalie auf dem Boden lag, da sie anscheinend gestolpert war und geschockt auf die Person mit der Waffe sah, bewegte sich meine Mutter schützend vor Rosalie. Mein Vater wollte den Friedenswächter überwältigen, doch bevor ich oder jemand anderes etwas tun konnte, drückte der Wächter den Abzug und ein lauter Knall durchzog den ganzen Wald. Meine Augen rissen sich geschockt auf und sah schnell wieder zu meiner Schwester. Meine Schwester hatte jedoch nichts abbekommen, da sich Katniss noch rechtzeitig schützend vor sie stellen konnte. Blut tränkte nun den Bauch Bereich von meiner Mutter und Wut sowie Trauer stieg in mir auf.

Plötzlich spürte ich, wie alles wieder über mich, all diese Kraft und Dunkelheit. Schwarze Adern stachen an meinem ganzen Körper hervor und meine Augen nahmen einen tiefen schwarzen Ton an. Ohne weiter darüber nach zu denken verließ ich meine Deckung und rannte auf den Friedenswächter zu. Er war überrascht, als ich ihn rammte und zu Boden brachte. Dabei verlor er seine Waffe, die ich schnell vom Boden aufhob und ohne zu zögern mehrfach den Abzug betätigte. Ich durchlöcherte ihn mit Kugeln, so oft bis die Waffe leer war. Dieser Mann hatte es nicht anders verdient und es war mir egal, dass weiteres Blut an meinen Händen klebte. Nach dem er sich wirklich nicht mehr rührte, ließ ich die Waffe auf den Boden fallen. Nach dem sie auf den Boden aufschlug, waren auch meine Adern und meine Augen wieder in die normale Form zurück gekehrt. Am liebsten hätte ich noch viel öfters auf ihn eingeschossen, doch die Waffe gab nicht mehr her.

Das laute Schluchzen von meiner kleinen Schwester holte mich wieder aus meiner Mordlust heraus und schnell drehte ich mich um. Meine Mutter war nun zu Boden gegangen und langsam bildete sich auf dem Boden unter ihr eine Lache aus Blut. Ich ging auf sie zu und kniete mich auf einer Seite neben sie. Langsam blickte sie mich mit ihren braunen Augen an. Ihr Atem ging nur noch stoßweise und ich wusste, dass man sie nicht mehr retten konnte. Sie würde sterben und damit hatte ganz Panem, dass was es wollte. Katniss Everdeen war tot und nur noch eine Everdeen existierte. Meine Mutter nahm nun zitternd meine Hand und sah mich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen an.

„Ich wusste…das du es schaffst. Du hast nicht nur die…Arena überlebt, sondern auch einen neuen Funken… erschaffen. Lavea… meine starke und wundervolle Tochter… wegen deines Namens musstest du so… so viel Leiden und schlimme Sachen… durch machen, doch… doch du hast deinen Namen nie verachtet… immer warst du stolz eine Everdeen zu sein… und … und das hat mich so glücklich gemacht… Bitte … bitte sei weiterhin so stark und beschütze, die… die du liebst. Du bist so… unglaublich stark… ich wünsche mir eine Zukunft für dich… ohne all dieses Leid. Egal wo du bist… egal wo ihr seit… ich werde immer über euch wachen… meine geliebten Töchter. Ich habe… euch… euch so lieb und Peeta… ich habe… nie aufgehört dich zu lieben… Lebtwohl… Ich bin so froh, dass… dass ich dich wenigstens noch ein… einmal sehen konnte… Lavea.“

Meine Mutter sprach nur noch ganz leise und sie musste immer wieder eine Pause mitten im Satz machen. Während sie sprach, legte sie sanft eine Hand an meine Wange, die ich festhielt. Sie sah uns alle an und ich konnte meine Tränen nicht länger zurück halten. Sie hatte mir immer so viel bedeutet und so viel hatte ich von ihr gelernt. Doch jetzt würde ich sie für immer verlieren und es gab keinen Weg zurück. Nach ihren letzten Worten, schlossen sich ihre Augen und ich wusste, dass sie niemals wieder aufgehen würden. Ihre Hand würde ganz schlapp genauso wie ihr restlicher Körper. Als ich ihre Hand los ließ, fiel sie einfach so auf den Boden. Ich hatte tatsächlich meine Mutter verloren. Meine Mutter, die mir beigebracht hatte so stark zu sein, die mir all diese Erinnerungen draußen geschenkt hatte. Ich konnte einfach nicht glauben, dass ich nie wieder die Chance hatte eine neue Erinnerung mit ihr zu schaffen.

Langsam krallte ich meine Hände in das Gras unter mir und senkte meinen Blick. Tränen liefen meine Wangen herunter und tropften dann auf den noch unbefleckten Teil des Bodens. Die Präsidentin wollte meine Mutter unbedingt los haben und nun hatte sie das, was sie wollte. Am liebsten würde ich Panem zerstören für all das, was sie uns angetan hatten, doch ich konnte nicht. Meine Mutter hatte gesagt, dass ich einen Funken geschaffen hatte und wahrscheinlich mussten deshalb alle sterben.

Plötzlich richtete ich mich auf und wischte mir meine Tränen weg. Trauern konnte ich später, wir mussten erstmal hier weg, denn es konnten schließlich immer noch mehr dieser Friedenswächter hier unterwegs sein. Nach dem ich aufgestanden war, ging ich zu meiner kleinen Schwester und hob sie hoch, doch nicht damit sie laufen konnte, sondern in meine Arme. Danach zog ich meinen Vater auf die Beine und verließ dann den Wald. Gerade war keine Zeit um Schwäche zu zeigen. Ich musste für meine Familie stark sein.

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
✖ Battle Scars ✖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt