Langsam legte ich die kleine Holzfigur wieder in die Hand von Thomas und schloss sie. Diese Figur bedeutete ihn so viel und ich wollte nicht, dass er sie mir gab. Er sollte sie behalten und sie hüten wie einen Schatz. Thomas hatte seinen besten Freund verloren und ich wollte nicht diejenige sein, die das letzte Andenken an ihn mit sich trug. Wenn mir irgendwann doch mal etwas passieren sollte, dann wollte ich nicht, dass diese kleine Holzfigur verloren geht oder zerstört wird. Dieses Andenken war das einzige was er noch hatte und es sollte ihm nicht genommen werden. Deshalb wollte ich ihm etwas anderes geben. Etwas, was dann auch ein Andenken von mir sein könnte, wenn er mich verlor. Im Moment sah er mich vielleicht noch etwas traurig und enttäuscht an, da er dachte, dass ich gar nichts annehmen wollte, doch das wollte ich ändern. Langsam strich ich mit meiner Hand über seine Wange und er hob seinen Blick und richtete ihn in meine Augen.
„Thomas diese Figur kann ich nicht annehmen. Sie ist das letzte, was du noch von Chuck hast und du sollst es hüten, damit du immer noch etwas hast, was dich an ihn erinnert und du ihn nie vergisst. Deshalb werde ich dir etwas von mir geben, etwas was mir viel bedeutet und was damals ein sehr wichtiges Symbol war. Ein Symbol das für Freiheit und Gerechtigkeit steht, dass Symbol der Rebellion, was meine Mutter damals getragen hat. Wenn mir irgendwann mal etwas passieren sollte, dann will ich das du es hast und es nicht einfach verschwindet. Das ist das bessere Symbol dafür, dass wir uns wiederfinden sollten. Und glaub mir, ich werde es mir jedes mal zurück holen."
Langsam und sanft verließen diese Worte meine Lippen. Es war lange her, dass ich mal so richtig sanft zu jemanden geworden war und das würde ich auch nur bei meiner Familie oder bei ihm sein. Nach meinen Worten nahm ich die Brosche vorsichtig ab und steckte sie an die Innenseite seiner Jacke. Sein Blick wurde ganz weich und ein leises Seufzen entkam seinen Lippen. Doch dann schien er verwirrt zu sein, dass ich ihm die Brosche angesteckt hatte, da wir das nur tun wollten, wenn sich unsere Wege trennten.
„Lavea...Du willst gehen habe ich recht?"
Kurz umspielte ein kleines trauriges Lächeln meine Lippen ehe ich nickte und kurz darauf umfasste Thomas fest meine Hand. Ich wusste, dass er nicht wollte, dass ich ging, doch es war wichtig.
Ich hatte nämlich keine Lust hier zu hungern und auf unseren Weg zu dieser Höhle, hatte ich eine kleine Quelle gesehen und wenn Tiere dort waren, dann dort, denn in einer Wüste gab es schließlich kaum solcher Quellen. Es war nur für kurze Zeit, dass ich ging und ich würde auf jeden Fall zurück kommen. Beim Jagen konnte schließlich nicht viel passieren und ein wildes Tier jagte ich ja auch nicht, sondern ein Beutetier. Kurz gab ich ihm noch einen Kuss auf die Wange, ehe ich mich von ihm abwandte.
„Ich bin nur kurz etwas jagen. Mir passiert schon nichts. Behalte du die Umgebung im Blick ich werde schon auf mich aufpassen können."
Langsam nahm ich die modifizierte Uhr und gab sie Thomas. Ich konnte mich wirklich selbst schützen, doch bei ihm war ich mir da nicht so sicher. Bei der Uhr wurde mein Standpunkt mit einem blauen Kreis angezeigt, während alle anderen rot waren. Deshalb konnte er perfekt erkennen, wo ich war. Nach dem ich ihm die Uhr gegeben hatte, schnappte ich mir meinen Bogen und den Köcher. Danach ging ich zum Ausgang der Höhle und sah noch mal kurz über meine Schulter.
„Mir wird nichts passieren. Ich werde mir die Brosche auf jeden Fall zurück holen. Was soll mir bitte schön auch schon passieren, wenn ich ein Beutetier jage. Sie hauen ab und greifen nicht an."
Ich zwinkerte Thomas kurz zu und verließ dann die Höhle. Noch einmal atmete ich tief durch, ehe ich mich in Bewegung setzte auf den Weg zur Quelle. Sie war klein und bescheiden, doch dort wuchs ein wenig Gras und es war Wasser vorhanden. Dadurch war es der perfekte Ort für Beute, die man jagen konnte. Doch ich hatte die Uhr nicht dabei, da ich wollte, dass Thomas sich eher schützen und verstecken sollte, als ich. Durch diese Uhr wusste ich nicht, ob noch andere Spieler in der Nähe waren und deshalb war es etwas gefährlich. Bei dieser Dunkelheit jedoch sollten sie genauso wenig sehen können wie ich. Jedoch hatte ich schon öfters nachts gejagt in meinem Distrikt, da nachts immer die perfekte Zeit zum raus gehen war. Da fast alle schliefen, konnte dich keiner erwischen, außer du bist zu laut. Dadurch konnte ich vielleicht etwas besser sehen, doch ein riesen Vorteil war das noch nicht. Ich musste schließlich mit einem Bogen schießen und deshalb musste ich weit sehen können.
Plötzlich blieb ich stehen, als ich etwas weiter entfernt etwas Rascheln gehört hatte. Aufmerksam sah ich mich in der Umgebung um und sah dann ein Paar glühend gelbe Augen direkt zu mir sehen. Kurz schluckte ich, da ich keine Ahnung, was das für ein Tier war, ehe diese Augen wieder verschwanden und ich erleichtert ausatmete. Was auch immer das war, ich hoffte darauf, dass ich es nie herausfinden musste. Denn ich hatte das Gefühl, dass mir das zum Verhängnis werden könnte.
Langsam ging ich nun weiter und erblickte schließlich die Quelle. Dort trank tatsächlich ein Reh aus der Quelle und meine Augenbrauen zogen sich etwas verwirrt zusammen. Ein Reh in der Wüste war mal etwas ganz neues. Ich hatte eher mit einem Kamel gerechnet. Ist wahrscheinlich nicht besonders lecker, aber wenigstens etwas, doch ein Reh war schon etwas merkwürdig.
Jedoch war es mir egal, was ich erschoss, es sollte nur etwas zu essen sein und kein Mensch. Wegen mir aß ich sogar ein Kamel. Hauptsache ich musste keinen Hunger haben, damit meine Konzentration nach ließ oder ich unaufmerksam werde nur weil ich Hunger hatte. Ich ging nun etwas mehr auf das Reh zu und spannte so gut es ging leise einen Pfeil in meinen Bogen ein. Es war Zeit zu jagen.
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✖ Battle Scars ✖
Fanfic❝ No battle is worth fighting expect the last one ❞ // Tribute von Panem - Maze Runner Crossover \\ Lavea ist kein gewöhnliches Mädchen. Sie ist eine Everdeen und somit die Tochter von Katniss Everdeen, die damals eine Rebellion angeführt hatte. Je...