Mit schnellen Schritten rannte ich nun um die Ecke und sah das Tor schon in Reichweite. Die anderen standen dort und mein Blick legte sich auf Thomas. Erst freute er sich mich zu sehen, doch dann weiteten sich seine Augen vor Schock. Nicht nur, weil er die Cranks anscheinend gesehen hatte, sondern sich auch der Durchgang wieder schloss. Erst ließen sie also so eine Horde von Cranks los und dann wollten sie sie in diesem Durchgang behalten.
Ich wollte schneller rennen und versuchte es auch, doch der Biss an meinen Bein hinderte mich durch diese höllischen Schmerzen daran. Im Moment hatte ich mehr Angst davor, dass ich in diesem Durchgang stecken blieb, als vor der Tatsache, dass durch den Biss mein Todesurteil unterschrieben war. Jetzt erreichte ich das Tor und ich schaffte es gerade noch so mich durch zu quetschen. Ich stolperte auf der anderen Seite heraus und atmete tief ein und aus. Kurz darauf holte ich den Juwel aus meiner Jacke und warf ihn Newt zu. Er fing ihn geschickt auf und lächelte.
Mein Blick richtete sich auf Thomas, der anscheinend genauso erleichtert war, wie ich, dass ich dort noch raus kam. Mit großen Schritten kam er nun auf mich zu und zog mich fest in seine Arme. Schnell schlang ich meine Arme um ihn und krallte meine Hände in seinen Shirt auf den Rücken fest. Es tat so gut wieder in seinen Arme zu sein, doch viel schlimmer war die Tatsache, dass ich es nicht mehr lange sein konnte. Meine Uhr tickte und das bis zu meinem Tod.
Thomas hatte mir erzählt, dass es fünf Stadien der Verwandlung gab. In Stadium 1 -3 verschlimmerte sich nur die Wunde und der Virus breitete sich in deinem Körper aus. In Stadium 4 begann dann die Mutation und in Stadium 5 war man ein Crank. Spätestens, wenn ich merkte, dass ich meinen Verstand verlor, würde ich mich umbringen, denn ich wollte keines der Viecher werden. Mein Tod war besiegelt und das machte mir Angst. So viel hatte ich noch nicht getan und jetzt lief mir die Zeit davon. Ich würde es nie aus dieser Arena schaffen und meine Familie nie wieder sehen.
Der Junge aus der Brandwüste ging jetzt auf Abstand und sah mich an. Er steckte die Brosche von seiner Jacke ab und wollte sie wieder an meine machen, doch ich ließ es nicht zu und steckte sie wieder zurück an seine Jacke. Er würde nichts von dem erfahren, was dort in diesem Gang passiert ist, da ich nicht wollte, dass er wusste, dass ich starb. Das mein Tod nicht zu ändern war. Er sah mich verwirrt an, aber ich schenkte ihm nur ein Lächeln. Er sollte denken, dass alles in Ordnung war und deshalb würde es niemand erfahren. Wenn ich merkte, dass es so schlimm wurde, dass es leicht zu merken war, dann würde ich ihn verlassen und alleine sterben.
„Behalte du sie. Es ist besser so, auch wenn sich unsere Wege nicht mehr trennen werden“, sagte ich leise, damit er es nur hörte. Ich wollte das seine Verwirrung verschwand und nach meinen Worten hatte er seine Erklärung. Vielleicht würde er weitere Fragen stellen, doch zu meiner Überraschung nahm er es hin und glaubte mir.
„Du glaubst gar nicht, wie glücklich ich bin, dass du dort lebend heraus gekommen bist und dich kein Crank erwischt hat.“
Nach seinen Worten musterte mich Thomas ordentlich und bemerkte keine Veränderung. Schließlich rechnete er nicht damit, dass sie mich am Bein erwischt hatten und man sah es zum Glück auch nicht, da meine Hose schwarz war und keine Risse in der Hose waren. Ich würde gut spielen können, dass mir nichts passiert ist und ich hoffe, dass es mir jeder abkaufte.
Langsam sah ich nun nach oben in den Himmel und sah schon, dass sie Sonne langsam wieder unterging. Da wir durch die gesamte Lichtung laufen mussten, hatte es viel Zeit in Anspruch genommen und es hat sicherlich auch in dem Gang gedauert. Wir sollten heute erstmal zurück ins Gebäude gehen und morgen dann zur nächsten Lichtung aufbrechen.
„Lasst uns morgen in den Dschungel aufbrechen. Die Lichtung liegt am nächsten und dort haben wir auch genug Deckung, falls uns jemand angreift. Da wir kaum noch essen haben, werden wir dort nach etwas suchen müssen und wir werden dort auch fündig werden.“
Meine Erklärung ist simpel und ich hatte mir alles schon ganz genau überlegt. Morgen konnten wir dann erstmal jagen und dort ankommen und dann den Tag darauf nach einem weiteren Spalt suchen. Zwar wird das im Dschungel vielleicht etwas schwierig, doch wir werden es schon hin kriegen. Die anderen stimmten mir zu und wir machten uns auf den Weg zurück zum Gebäude.
Ich lief extra als letzte, damit die anderen nicht merkten, dass ich etwas humpelte um meinen verletzten Fuß zu entlasten. Es hatte mich schon viel Kraft gekostet überhaupt so schnell zu rennen, deshalb sollte ich ihn jetzt etwas schonen. Am besten wäre es, wenn ich ihn mir mal ansah, wenn wir zurück waren, dann konnte ich ihn verbinden.
Äußerlich zeigte ich nichts, dass ich irgendwie aufgelöst war, doch in mir sah es ganz anders aus. Innerlich war ich am Boden und heulte wie ein Kind. Ich war noch nicht bereit zu sterben und die Erkenntnis, dass ich meine Familie nie wieder sah und Thomas auch bald verlor, machte mich fertig. Doch noch viel schlimmer war, dass ich mir bewusst machen musste, dass mein Tod unausweichlich war. Ich würde sterben, da es für diesen Virus keinerlei Heilmittel gab und das machte mich fertig. Doch ich würde erst zusammen brechen, wenn ich allein war. Dann sah mich wenigstens keiner und niemand würde erfahren, dass ich verletzt und auf dem besten Weg zu sterben war. Ich wusste noch nicht mal mehr, ob ich überhaupt einen Funken für eine neue Rebellion hatte auslösen können. Mein Leben hatte noch nicht mal mehr richtig angefangen und dann würde ich schon sterben, dabei war ich doch gerade mal 17 Jahre alt. Nie würde ich das Ende der Arena erleben. Ich würde sterben.
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✖ Battle Scars ✖
Fanfiction❝ No battle is worth fighting expect the last one ❞ // Tribute von Panem - Maze Runner Crossover \\ Lavea ist kein gewöhnliches Mädchen. Sie ist eine Everdeen und somit die Tochter von Katniss Everdeen, die damals eine Rebellion angeführt hatte. Je...