Kapitel 13

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Heute ist mein letzter Tag in Berlin, wir frühstücken gerade, die letzten Tage waren wirklich schön, es hat mir gut getan, Abstand von Dortmund und weit weg von Roman, ohne Befürchtung ihn zufällig mit seiner Neuen zu sehen. Mit meinem Bruder habe ich mich lange unterhalten, er hat mir geholfen mich besser zu fühlen, wir haben auch viel unternommen, er und seine Freundin waren wirklich total Verständnisvoll. Sie haben sich zusammengerissen und wenig Zuneigung zueinander gezeigt, bis ich es irgendwann gemerkt habe und ihnen erklärte, das es Quatsch ist und sie so zueinander sein sollen wie immer. Das ich viel glücklicher hier weg gehe, wenn ich weiß dass es Ihnen gut geht.
Bei einem Gespräch hat mich mein Bruder gefragt „ab wann das alles so angefangen hat mit Roman" Ich wusste kein Antwort, dann sagte er nur „ab wann hat er sich nicht mehr Nachts an dich gedrückt, seine Arme um dich gelegt und wann hat er morgens nicht mehr gesagt wenn er dir in dein verschlafenes Gesicht geschaut hat, das er dich liebt" da wurde mir bewusst, so lange war das garnicht her, ich habe ihn innerhalb kürzester Zeit verloren und habe es nicht gemerkt, weil es keinen Grund gab ihm zu misstrauen. Bis Nataschas Geburtstag und unserer Trennung waren es drei Wochen. Natürlich hat er sie schon länger gekannt und sie kamen sich näher, aber ich habe es nicht mitbekommen, er hat sich schon vorher verändert, war kaum zuhause. Ich dachte immer es liegt an seiner schlechten Phase mit der Mannschaft. Aber er hat immer gesagt „ich liebe dich" bis kurz vor dem Geburtstag von Natascha, da hat es aufgehört.

Ich packe meine Sachen ein, Mario kommt zu mir.

Mario: Mara, du musst es Ihnen sagen!

Mara: ich weiß.

Mario: ich weiß nur nicht wie, soll ich sagen
Mama, Papa er hat mich genau vor ein Woche verlassen. Heute ist echt ein scheiss Tag, genau vor einer Woche hat er mir ein Messer in mein Herz gerammt.

Mario nimmt mich in die Arme, ich weine, sein Oberteil wird nass. Ich Versuch mich zu beruhigen, wiche meine Tränen an seinem Shirt ab.

Mario: es gibt nur drei Frauen die das dürfen, du, Mama und Emma. Geht es wieder?

Mara: ich denke schon, ich ruf sie an, aber wenn ich nicht mehr weiter kann, musst du reden.

Mario nickt, wählt die Nummer und reicht mir sein Handy.

Mama: hallo Mario mein Schatz

Mara: nein Mama, ich bin's Mara.

Mama: bis du bei deinem Bruder?

Mara: ja, ich habe ihn für ein paar Tage besucht.

Mama: das ist schön, wie geht es dir, wie geht es deinem Roman?

Das ist jetzt mein Strichpunkt und ich fange an ihr alles in Kurzfassung zu erzählen, ich bin ruhig und gefasst, wenn sie merkt wie dreckig es mir geht, geht es ihr noch schlechter als jetzt. Meine Mama ist wirklich traurig, sogar am Boden zerstört, sie hätte es nie von ihm erwartet. Meine Eltern bieten mir Ihr Hilfe an, bei der Wohnungssuche, beim Auszug von Roman seiner Wohnung, ich soll mir keine Gedanken machen, ich kann auf meine Familie zählen. Papa sagt noch zum Schluss „andere Mütter haben auch schöne Söhne"

Ich sitze im Flieger auf den Weg nach Dortmund, ich schreib mir auf, was ich die nächsten Tage in Angriff nehmen muss.

- Umzugskartons
- Garage suchen um vorübergehend meine Sachen zu verstauen, bis ich eine Wohnung finde
- Wohnungssuche, Anzeige in der RNV
- eventuell zurück nach Düsseldorf
- Job in Düsseldorf?
- vorübergehend günstige Pension?
- Bank fragen wegen Kleinkredit für Neuanfang!
- Roman vergessen!!!!!!

Tina und Timo holen mich am Flughafen ab, ich habe Ihnen zwar gesagt brauchen sie nicht, fahre mit der Bahn, aber nein, sie wollten mich unbedingt abholen, was würde ich im Moment ohne meine Familie und Freunde machen, sie geben mir soviel halt und Liebe. Tina drück mich ganz feste.

Tina: ich hab dich so vermisst!

Mara: ich dich auch!

Timo: hey, was ist mit mir?

Mara: dich ganz besonders!

Tina: so süsse, lass uns gehen ich habe eine Überraschung für dich.

Mara: was für eine Überraschung?

Tina: wir gehen uns jetzt eine Wohnung ansehen!

Mara: was wirklich, von wem?

Tina: ich habe dir doch von meinem Kollegen erzählt, er ist schon ausgezogen und ab dem 01.11. könntest du die Wohnung haben.

Mara: was wirklich, ab morgen schon, wie toll, ich würde mich so freuen.

Timo; schau dir die Wohnung an und dann kannst du sie sofort haben

Tina: er hat mit seinem Vermieter schon gesprochen und er würde sie dir geben ohne mit dir gesprochen zu haben. Nur wegen seiner Empfehlung.

Mara: ich nehme sie sofort.

Tina: schau sie dir erstmal an, Wohnung ist echt klein, für eine Person reicht es, kann ja sein das sie dir nicht gefällt.

Mara: egal wie klein sie ist, Hauptsache ich brauch mir keine Gedanken mehr machen was ich alles erledigen muss, Wohnung suchen, warten.... Es ist anstrengend und erschöpfend. Ich möchte die Tür hinter mir zumachen und alles muss endlich von vorne anfangen, ich fühle mich in einem schwebe Zustand. Ich kann noch nichts verarbeiten. Ich bin euch echt dankbar für alles, das hat nichts mit euch zutun das ich sofort eine Lösung brauche.

Tina: ich weiß doch wie du das meinst, mach dir keine Gedanken. Ich verstehe vollkommen deine Gedanken und Gefühle.

Vom Flughafen nach Hagen ist es nicht weit, wir sind schnell an der Wohnung angekommen, Tina ihr Kollege ist in der Wohnung am streichen, wir Klingeln und er macht uns die Tür auf, dritter Stock, Dachgeschosswohnung. Ich komme rein, bin jetzt schon begeistert ohne irgendwas richtig gesehen zu haben. Offene Küche, Wohnzimmer , kleine Essecke in einem Raum, Schlafzimmer groß genug für mich, ich brauche eh neue Möbel, kann mich nach der Größe des Zimmers richten. Ein kleines Bad, sogar mit Badewanne. Es reicht mir, es ist schön und ich fühl mich wohl. Mein Leben kann Neu anfangen.

Ich unterhalte mich etwas mit Paul, der Kollege von Tina, er zieht mit seiner Freundin zusammen, Wohnung ist definitiv zu klein für zwei Personen und sie haben in Dortmund eine Wohnung gefunden. Er ruft den Vermieter an und spricht kurz mit ihm, er reicht mir sein Handy und ich sag ihm das ich die Wohnung schön finde und sie gerne nehmen würde, wir sind uns schnell einig und verabreden einen Termin für den nächsten Tag um den Mietvertrag zu unterschreiben. Ich bin erleichtert, ich freu mich wirklich das es so problemlos funktioniert hat.

Abends sitze ich mit Tina auf ihrer Couch und wir planen schon die Einrichtung von der Wohnung, ich muss soviel besorgen, brauche unbedingt Geld, ich überlege ob ich einige Objektive von meiner Ausrüstung verkaufen soll, würde nicht das bekommen was ich bezahlt habe, es wäre aber ein Anfang. Diese Teile würden mir aber für meine Arbeit fehlen, das kann ich eigentlich nicht machen, es bleibt mir nichts anderes übrig, als ein Kredit aufzunehmen.

Tina ist an ihrem Handy, schaut auf Instagram und sieht sich eine Story von Natascha an, sie hat sie noch abonniert. Ich sehe mir die Story bei ihr auf dem Handy an, sie ist mit Roman auf einem Konzert von Chris Brown, sie hat meine Karte bekommen, er hatte uns welche gekauft. Sie übernimmt mein Platz!

Ich dachte es ist für immer.... Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt