Kapitel 53

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Da stehe ich nun in meiner Wohnung mit seinem Pullover fest an mich gedrückt, sein Duft in meiner Nase, seine Aura noch irgendwie spürbar. Er hat heute seine Spuren hinterlassen, meine Gefühle spielen Achterbahn. Seine verzweifelten Blicke und diese stumpfen Augen sehe ich noch  vor mir. Sein  letzter Blick als er die Treppen runter gelaufen ist, haben mein Herz  zerbrochen. Ich glaube das war es erstmal mit Roman Bürki, er wird sich nicht  melden und ich brauche endlich Ruhe. Er soll sein Leben mit Natascha leben, mit ihr alles klären und von mir Fernbleiben. Ich ertrage es nicht länger das er in meinem Leben so präsent ist, solange er mit ihr zusammen ist! Ganz werde ich ihn sicher nicht los werden, aber der Kontakt sollte  so wenig wie möglich statt finden. Es ist mein Fehler, ich habe  Zuviel zugelassen, wir haben uns zu oft gesehen. Automatisch sind dann diese Gefühle für ihn so nah wie früher, man denkt plötzlich viel öfter an ihn, man träumt öfter von ihm, man fühlt sich dem anderen gegenüber plötzlich wieder so nah, man riecht und spürt ihn. Man möchte ihn küssen, diese Lippen spüren. Aber dann geht er und hinterlässt eine unsagbare Leere und tiefen Schmerz in einem! Er geht zu ihr und legt sich in ihr Bett, er kuschelt sich an sie ran und sie darf seine Wärme spüren, sie bekommt sein Lächeln, sie darf ihn mit liebe und Zärtlichkeiten glücklich machen. Das sind alles Gedanken die ich nicht mehr zulassen wollte. Nun ist er weg und ich bin wieder so unsagbar enttäuscht. Ich muss mal raus hier, eine Runde laufen, die eisige Kälte spüren. Aber alleine im Dunkeln, eigentlich ungern, ich ruf Sam an und frag ob er Lust hat.

Sam: hey du, alles okay? Bist du alleine? Ist er weg?

Mara: ja vor einer halben Stunde, ich Danke dir wegen vorhin.

Sam: dafür brauchst du dich nicht bedanken. Ich finde es gut das du mit ihm geredet hast, er sah ja wirklich nicht gut aus, als ob er durch ein  Häcksler zerschmettert worden ist.

Mara: oh, was für ein Vergleich. Ich glaube ich war der Häcksler, nein eigentlich seine Freundin!

Sam: du könntest kein Häcksler sein! Aber geht es dir gut?

Mara: eigentlich brauche ich etwas frische Luft und würde gerne eine Runde spazieren gehen. Würdest du mich begleiten? Es ist so dunkel draußen, normalerweise macht mir das nichts aus, aber heute mag ich nicht alleine!

Sam: gerne komm ich mit, tut mir bestimmt auch gut. 

Mara: sehr schön, so in zehn Minuten unten vor der Tür?

Sam: ich warte auf dich, bis gleich.

Ich leg Roman sein Pullover zusammen und leg ihn auf den Stuhl, dann zieh ich mich warm an, dicker Pullover, ein Shirt drunter, Handschuhe und Mütze, ein Riesen Schal, es ist sehr kalt draußen, Pack mich in meinen Riesen Wintermantel und laufe runter vor das Haus, wo Sam schon auf mich wartet.

Sam: du Eskimo, so dick wie du angezogen bist, kann man dich rollen.

Mara: hey, es ist arsch kalt! Ich darf nicht krank werden.

Ich hacke mich bei ihm ein und wir laufen einfach drauf los und wir unterhalten uns, ich erzähl ihm von Natascha, was in Düsseldorf passiert ist, das ich Daniel getroffen habe, das ich sie auf der Autobahn gesehen habe, das dieses Gerede von Natascha mich total geärgert und aufgewühlt hat, was ich für mich entschlossen habe, das ich Roman ignoriert habe und er deshalb heute hier aufgetaucht ist, unser Gespräch und die Folgen. Er hört mir aufmerksam zu, gibt seinen Senf dazu, oder auch Tipps.

Mara: so das war es, jetzt bin ich hier und laufe einfach quer durch die Stadt.

Sam: wow, das ist schon ein großer Brocken! Aber Mara, ich finde es toll wie du damit umgehst, du bist so eine starke Frau. Du machst schon das richtige.

Ich dachte es ist für immer.... Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt