Kapitel 18

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Ich bin seit einer Woche wieder zuhause, ich hatte wirklich eine schöne Zeit mit meiner Familie. Meine Mama hat mir tausend Ratschläge gegeben, du musst gesund Essen, nichts schweres heben, achte auf deine Gesundheit, zieh dich warm an, geh regelmäßig zum Arzt, vernachlässige dich nicht, du hast eine Verantwortung dir und deinem Kind gegenüber. Sie haben mich verwöhnt und damit mein Bruder nicht eifersüchtig wird, hat er eine doppelte Portion von allem bekommen, essen ist seine Leidenschaft. Mein Papa hat mir gesagt „ mach dir keine Sorgen um Geld, wir sind für dich da und unterstützen dich" das weiß ich sehr zu schätzen, Ihnen geht es finanziell gut, nur war ich noch nie auf andere angewiesen und das macht mir zu schaffen.

Ich bin total im Stress mit meiner Arbeit, vor Weihnachten boomt unser Geschäft, wir haben gut zu tun, das ist auch  gut so. Da komm ich nicht viel zum nachdenken, Liebeskummer ist schon ein Arschloch, ich möchte ihn vergessen, ihn sogar hassen, aber leider ist das nicht so einfach! Ich liebe ihn immer noch und hatte wirklich eine schöne Zeit mit ihm.

Ich stehe am Fenster und schaue raus, die ersten Schneeflocken kommen runter, es schneit in Hagen. Ich habe schon einen kleinen Bauch bekommen, so langsam ist es sichtbar das ich schwanger bin, auf der Arbeit habe ich es auch schon mitgeteilt. Sie nehmen wirklich Rücksicht auf mich und erleichtern mir die Arbeit dadurch.

Unten auf der Straße  sehe ich Sam meinen Nachbar von gegenüber. Er war so nett und ich habe mich garnicht richtig bedankt bei ihm. Ich habe noch eine Flasche Wein zuhause, ich beschließe sie ihm zu schenken, als kleines Dankeschön. Also schnapp ich mir die Flasche, zieh mir mein Mantel an und laufe zu ihm. Ich Klingel bei Stein und kurze Zeit später geht der Türöffner. Ich laufe hoch bis ich ihn entdecke. Er steht an der Tür mit einem Lächeln.

Sam: hast du ein Wasserkasten Problem?

Mara: nein, ich habe mich noch nicht richtig bedankt bei dir!

Sam: doch hast du!

Mara: ich dachte du freust dich über eine Flasche Wein.

Sam: magst du rein kommen?

Mara: gerne, warum nicht

Ich gehe in seine Wohnung rein, die Wohnung ist viel größer als sie von außen wirkt.

Mara: schön hast du es hier.

Sam: Danke, es ist wirklich eine schöne Wohnung und eigentlich viel zu groß für mich.

Mara: vielleicht können wir sie ja irgendwann tauschen.

Sam lacht: magst du ein Glas Wein?

Mara: nein danke, kein Alkohol für mich!

Sam: nicht schwer heben und kein Alkohol, hmmm

Mara: ich erwarte ein Baby.

Sam: dachte ich mir schon.

Mara: wohnst du alleine hier?

Sam: ja, bin vor ein paar Monaten hier her gezogen. Darf ich dir was anderes anbieten, Tee was kaltes?

Mara: Tee wäre schön

Sam macht uns einen Tee, wir setzten uns auf seine Couch und unterhalten uns. Es wird ein richtig schöner Abend. Sam ist wirklich sehr nett, er ist blond, er hat eisig blaue Augen und groß ist er. Nur sind seine Augen traurig und schweifen manchmal ab. Ich frag mich nur warum? Vielleicht hat er auch Liebeskummer. Ich frag ihn nicht, geht mich  nichts an.

Ich verabschiede mich, es ist schon spät und ich bin müde, morgen wird ein anstrengender Tag! Er bietet mir seine Hilfe an, wenn ich ihn brauche soll ich mich einfach melden, wir tauschen unsere Nummern aus. Ich bedanke mich und werde sicher auf sein Angebot zurück kommen.

Am nächsten Tag ruft mich Tina an, fragt nach wie es mir geht, ich erzähl ihr von meinem Abend mit Sam.

Tina: so, so Sam also

Mara: Tina, dein Unterton gefällt mir nicht.

Tina: ist dieser Sam vergeben?

Mara: ich glaube nicht, aber er ist nichts für mich! Ich liebe immer noch Roman, auch wenn ich es mir anders wünschen würde!

Tina: hast du ihm jetzt geschrieben wie besprochen?

Mara: ja habe ich, er hat mir nur geantwortet „habe keine Zeit, ich melde mich!"

Tina: was hast du  ihm genau geschrieben?

Mara: Roman ich muss mit dir über was wichtiges reden! Das habe ich ihm geschrieben.

Tina: und er hat sich natürlich nicht gemeldet.
Was für ein idiot!

Mara: nein, hat er nicht!

Tina: was jetzt?

Mara: ich schreibe ihm gleich nochmal!

Tina: mach das und wenn er nicht reagiert, was hast du dann vor.

Mara: ich weiß es noch nicht. Ich ruf dich an, ich schreib ihm jetzt.

Tina: viel Glück süße

Ich gehe auf WhatsApp, suche Roman seine Nummer und schreib ihm

„Ich muss mit dir reden!"

Er sieht es und antwortet nicht, also jetzt reicht es mir, ich bin voll sauer, ist seine Tussi bei ihm und er kann nicht antworten. Ich warte noch eine Weile ab, ich muss mich beruhigen. Hat er Angst das ich ihn zurück möchte, ist es ihm so egal was ich ihm zu sagen habe, für mich ist es nicht einfach, auf ihn zuzugehen.
Wenn ich mich doch entschließe es ihm nicht zu sagen, bekomme ich sicher später Vorwürfe von ihm. Eigentlich mach ich es nur wegen meinem Baby, ich möchte nicht das es später sagt, warum hast du es ihm nicht gesagt, warum hast du mir die Chance genommen, einen Papa in meinem Leben zu haben. Also werde ich es weiter probieren!

Ich mach mir was zum Essen, schaue Fernsehen, in den Nachrichten wird von der überstandenen schlechten Phase vom BVB berichtet. Roman Bürki in seiner besten Leistung, Natascha leistet gute Arbeit, wenn es ihm wirklich so gut geht und er in top Form ist.
Mich nervt das richtig, ich werde sauer und möchte das es ihm schlecht geht, ich greif zu meinem Handy und ruf ihn einfach an. Es klingelt lange....

Roman: was willst du?

Mara: ich muss mit dir reden! Du antwortest mir nicht, also habe ich keine andere Möglichkeit gesehen, als dich anzurufen. Mir macht das sich kein Spaß!

Roman: es gibt nichts mehr  zwischen uns zu reden!

Mara: oh doch!

Roman: verstehst du denn nicht das ich glücklich bin, wir sind getrennt und ich möchte nichts mehr mit dir zutun haben. Es gibt keine Zukunft für uns. Ich liebe dich nicht mehr, ich liebe Natascha.

Mara: spinnst du jetzt, wer sagt das ich dich zurück möchte. Nicht nach dem, was du mir angetan hast.

Roman: warum belästigst du mich dann?

Mara: es gibt was wichtiges was du wissen solltest.

Roman: ich möchte es nicht wissen, weder jetzt noch irgendwann!

Mara: okay von mir aus. Nur komm mir nicht irgendwann und sag mir, warum hast du es mir nicht gesagt, hörst du.

Roman: versprochen, niemals. Ach Mara, ich möchte nicht das du Kontakt mit meiner Familie oder meinen Freunden hast. Wir sind getrennt und da sollte auch  ein schlussstrich gezogen werden.

Mara: ich habe kein Kontakt mit niemanden.

Roman: gut, so soll es auch bleiben.

Mara: was ist bloß aus dir geworden? Du bist ein Riesen Arschloch!

Er legt auf, ich bin in schockstarre und breche zusammen. Was hat sie mit ihm gemacht das er so kaltherzig geworden ist. Das Kapitel Roman Bürki muss ich unbedingt so schnell wie möglich hinter mich bringen. Aber wie soll das gehen, ich habe sein Kind in meinem Bauch!

Ich dachte es ist für immer.... Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt