Kapitel 58

5.5K 117 15
                                    

Roman

Vor fünf Minuten ist sie gegangen, ich bin froh das ich es geschafft habe, das sie endlich aus meinem Leben verschwunden ist. Ich gehe raus auf meine Terrasse, hole einmal tief Luft und würde am liebsten ganz laut schreien. Was war das für eine Episode in meinem Leben, eine die man am liebsten sofort streichen würde. Aber leider gehören solche Phasen manchmal dazu um herauszufinden was man möchte, was man liebt, wer man eigentlich ist, man verzweifelt, man verändert sich und irgendwann, wenn es nicht zu spät ist besinnt man sich auf das wesentliche. Ich glaube ich habe gerade noch die Kurve gekriegt, vielleicht ist es für vieles zu spät, vielleicht wird es nicht so weitergehen wie man es sich wünscht, vielleicht wird es schwer in der Zukunft zu kämpfen, aber ich bin mir sicher, ich werde genau wissen wohin ich gehöre und zu wem. In erster Stelle steht mein Sohn und seine Mama, Ihnen muss es gut gehen, sie müssen sicher und glücklich sein. Mehr möchte ich im Moment nicht!

Ich stehe auf meiner Terrasse und schaue auf den Phönixsee, es ist gerade sehr ruhig und friedlich, vor dem Haus sehe ich wie Natascha jetzt erst fährt, sie hat lange gebraucht bis sie weg ist. Sie hat sicherlich direkt ihren Bruder angerufen und ihm erzählt das ihr Plan geplatzt ist. Es gibt jetzt einige Dinge die ich erledigen muss:

- Bettzeug + Bett vernichten
- neues Bett kaufen
- Handynummer wechseln
- diese hässlichen Kissen im Wohnzimmer
entsorgen
- alle Bilder und Andenken mit ihr löschen
- Wohnung kündigen
- Makler beauftragen
- Familie anrufen
- kämpfen und wenn es ausweglos aussieht, warten und immer wieder kämpfen.

Als aller erstes schreibe ich Jule, ich habe ihm gesagt ich melde mich!

Hey Jule, es ist geschafft, sie ist weg! Ihr Gesicht hättest du mal sehen sollen als sie gemerkt hat das wir sie heute ausgetrickst haben. 😈 weitere Infos morgen, ich muss meine Eltern anrufen und dann unbedingt schlafen gehen. Sag Sarah ganz viele liebe Grüße, sie ist einfach toll, du solltest sie heiratet, sei nicht so blöd wie ich und warte nicht zu lange. Bis morgen 🙏🏼😘

Jule antwortet prompt, er hat wohl die ganze Zeit auf eine Nachricht gewartet.

Sauber gemacht, ich freu mich wirklich das du zur Vernunft gekommen bist! Du weißt schon was jetzt zu tun ist! Volle konzentration auf deine Familie und ich meine nicht die aus der Schweiz! Wir sehen uns morgen, schlaf gut. 😘

Er hat recht, ich muss mich wie schon gesagt auf das wesentliche konzentrieren, ich werde es aber nicht überstürzen, ich muss es langsam mit bedacht angehen. Sie hat gesagt, sie möchte mich nicht mehr zurück auch wenn sie nicht mehr da ist. Ich muss ihr unbewusst zeigen, das wir zusammen gehören. Sie soll merk das ich sie liebe und immer geliebt habe. Sie darf nicht denken, ich mach das nur wegen dem Kind oder weil Natascha nicht mehr da ist. Ich muss mit viel Feingefühl dran gehen, vielleicht, aber auch nur vielleicht dann habe ich Glück. Nicht zu vergessen, da ist noch Sam, sie sagt zwar sie sind nur Freunde, aber nur Freunde fällt mir schwer dran zu glauben. Sie wirken schon sehr innig miteinander.

Ich werde jetzt meine Eltern anrufen und ihnen eine Erleichterung verschaffen, sie werden sich riesig freuen.

Martin: hallo Roman mein Junge

Roman: habe ich jetzt bei dir oder bei Mama angerufen?

Martin: bei Mama, sie ist im Garten, soll ich sie rufen?

Roman: nein brauchst du nicht!

Martin; wie geht es dir?

Roman: gut geht es mir, ich wollte nur kurz fragen ob ihr nächste Woche kommen wollt. Ich würde mich wirklich freuen.

Martin; warte ich frag Mama ob sie was geplant hat.

Ich höre wie Papa meine Mutter ruft und sie rein kommt, er fragt sie wegen nächster Woche, sie sagt „hat er nicht was vor?"

Ich dachte es ist für immer.... Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt