Kapitel 28

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Ich hatte gestern einen wunderbaren Abend mit Sam, wir waren ganz toll Essen, er war ein richtiger Gentleman, er hat mir die Tür aufgehalten, mein Stuhl zurecht gerückt, mir aus meinem Mantel geholfen, so viele aufmerksame Kleinigkeiten, die ich schon Ewigkeiten nicht mehr von einem Mann, gezeigt bekommen habe. Wir haben uns ganz nett den ganzen Abend unterhalten, über unsere Wünsche, Träume, darüber wo wir gerne mal verreisen würden, Touren die man gerne mal machen würde, über unsere Kindheit, Schulzeit, er war ein schlimmer Teenager und Draufgänger früher,
hoffentlich wird mein Sohn nicht so. Es war ein rund um gelungener Abend. Er hat mich sogar bis zu meiner Haustür gebracht, mit einem Kuss auf seine Wange habe ich mich von ihm verabschiedet.

Es ist Dienstag früh und ich habe noch zehn Minuten bis ich aufstehen muss, also bleib ich noch liegen, jede Minute ausnutzten die ich in meinem Bett verbringen kann. Mein Sohn hat mich mit seinem gestrampel vor meinem Wecker geweckt, es ist so ein schönes Gefühl
wenn er sich aufmerksam macht. Sam hat mir gestern noch einmal deutlich gemacht, das es wichtig ist mit Roman zu reden, er hat auch Anrecht auf sein Kind, wenn er es möchte. Ich bin Sam dankbar, das er mich dabei unterstützt und mir Ratschläge gibt. Ich nehme mein Handy und recherchiere ob der BVB heute irgendwelche Termine, Spiele oder sonstige
Pläne hat, ich bekomme ja nichts mehr mit. Es scheint nichts anzuliegen und wenn er privat was vor hat, muss er es halt absagen.

Ich schreibe ihm eine Nachricht.

„19:00 im Restaurant Glaskasten in Schwerte, alleine!"

Nach zehn Minuten schreibt er zurück.

„Ich komme, Danke"

Plötzlich schlägt mein Herz schneller, mein Mund zieht sich zusammen, Säure steigt in mir auf und ich muss ins Bad rennen und mich übergeben, ich bin aufgeregt, ob das mal heute gut geht. Ich mach mich für die Arbeit fertig, während ich mir die Zähne putzte, überlege ich die ganze Zeit, was ziehst du heute Abend an, wie möchte ich auf ihn wirken, auf jeden Fall muss ich gut aussehen, er soll es bereuen, das er mich verlassen hat, ich möchte einen anhaltenden Eindruck hinterlassen. Er soll nach Hause zu seiner Barbie fahren und denken, fuck wie konnte ich nur. Ich spucke die Zahnpasta aus, schaue in den Spiegel und sag zu mir „scheiss egal wie ich aussehe, warum mach ich mir soviel Gedanken, ich muss niemanden was beweisen, ich bin
besser als sie!"

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Roman

Ich bin früh wach geworden und musste unbedingt raus eine Runde um den Phönixsee joggen, laut Musik an und einfach loslaufen, es befreit mein Kopf und den enormen Druck in mir. Mara hat sich noch nicht gemeldet, keine Nachricht beantwortet, Entweder wird sie mich komplett ignorieren und hat kein Interesse an einem Gespräch oder sie lässt mich richtig übel zappeln. Mehr als abwarten bleibt mir nicht übrig. Meine müden schweren Beine lockern sich langsam, ich habe heute Mittag Training, vielleicht fahre ich viel früher hin und Arbeit an den Geräten. Natascha ist gestern wieder gekommen, sie hat es ohne mich nicht mehr ausgehalten. Eine Nacht ohne sie hat mir gut getan, keine die mir mein Ohr voll gequasselt hat. Ich bin eine Stunde unterwegs und laufe Richtung nach Hause, vor meiner Haustür möchte ich die Musik ausschalten und sehe eine Nachricht von Mara, ich bin plötzlich nervös, sie möchte sich mit mir heute Abend treffen, ich fühle eine Erleichterung in mir und antworte ihr direkt.

Natascha ist schon wach und sitzt am Frühstückstisch und hat Frühstück vorbereitet.

Natascha: guten Morgen mein Schatz, ich habe mir schon sorgen gemacht, wo du sein könntest.

Roman; wo soll ich sein um die Uhrzeit, ich war laufen

Natascha; ich dachte du hast Training heute Mittag.

Ich dachte es ist für immer.... Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt