Kapitel 113

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Roman hat heute frei, wir wachen kuschelnd in unserem Bett auf, gestern hatte er ein Spiel was sie 2-0 gewonnen haben, Luca war das erste mal im Stadion und ich seit wir wieder zusammen sind, jetzt merke ich wie sehr ich es vermisst habe. Roman war sehr stolz als er jedem sein Sohn zeigen konnte, Luca stand im Mittelpunkt und alle waren hin und weg von ihm. Romans Eltern, Mario und Emma sind übers Wochenende gekommen, heute ist der grosse Tag gekommen, heute wird umgezogen, eigentlich wohne ich schon seit Wochen bei Roman, die meisten Sachen sind schon da, aber die Möbel und einige Kartons sind noch in der Wohnung, ich muss die Schlüssel in zwei Tagen abgeben. Meine Möbel bekommen Mario und Emma geschenkt, deshalb haben sie sich ein Sprinter gemietet und fahren heute direkt nach dem aufladen nach Berlin zurück . Karin und Martin passen auf Luca auf, während Timo, Tina, Roman, Emma mein Bruder und ich die Wohnung ausräumen. Lange wird es nicht dauern. Geschirr und verschiedene Sachen habe ich entweder verkauft, verschenkt und weggeworfen. Es ist ein sehr merkwürdiges Gefühl, weil ich schon einmal meine komplette Wohnung für Roman aufgelöst habe und das was danach war, ist jedem bekannt. Wir sitzen beim Frühstück, Luca ist total quengelig und hat überhaupt keine Lust auf getätschel und das ihn einer anredet. Er möchte einfach seine Ruhe, natürlich wie soll es auch sein, auf meinem Arm. Manchmal hat er so Tage, wo ich den ganzen Tag im Mittelpunkt stehe und er an niemandem Interesse hat, wir wissen das und es ist auch in Ordnung, nur heute geht das nicht, er muss da durch und seine Großeltern kümmern sich um ihn.

Karin: mach dir keine Gedanken, wir gehen nachher mit ihm spazieren und ihr seit eh nicht lange weg.

Mara: ich mach mir keine Gedanken, es ist für mich ein merkwürdiger Tag.

Martin: wegen der Wohnung?

Mara: ja, ich habe gerne dort gewohnt und Luca hat seine ersten Wochen dort verbracht, er war immer so entspannt in dieser kleinen Wohnung. Es ist merkwürdig irgendwie.

Roman: er fühl sich doch hier auch wohl.

Mara: ich meinte auch nicht, das er hier nicht entspannt ist. Nur hier schläft er jetzt in seinem eigenen Zimmer, was ich auch gut finde. Für ihn ist es eine große Umstellung, was glaubst du warum er so oft wach wird und dann bei uns sofort wieder einschläft.

Roman: ich dachte es liegt an mir, das er wieder einschläft

Mara: ja mein Schatz, es liegt an dir

Roman: hey, ich merke dein Unterton.

Ich lächle ihn an und gebe ihm ein Kuss, Luca mag es seit Tagen nicht, wenn Papa und Mama sich küssen. Er beschwert sich und seit kurzen erzählt er uns was auf seiner eigenen Sprache. Ich könnte ihm dann stundenlang zuhören, ich antworte ihm, eher unterhalte ich mich mit ihm.  Es gefällt ihm das ich ihm meine vollkommene Aufmerksamkeit schenke, Roman stellt sich vor ihn und wiederholt das Wort „Papa" immer und immer wieder. Was natürlich noch viel zu früh ist.

Ich stille Luca noch einmal bevor wir fahren, er schläft ein und ich lege ihn hin. Roman und ich fahren in seinem Auto zu meiner alten Wohnung, als wir in Hagen sind und das letzte mal in die Straße rein fahren, ist es so unreal, ich fühl mich traurig. Vor dem Haus steht Tina, Timo und Mario mit Emma. Sam ist schon längst weg, nach der Hochzeit ist er nach Kanada und hat sehr schnell eine neue Arbeit gefunden, er war nur einmal da um seine Sachen abzuholen, alles zu klären und sich zu verabschieden. Es war ein sehr schwerer Abschied, er hat mir sehr viel bedeutet und wir hatten eine tolle Zeit zusammen,  unser Abenteuer nach Frankreich  war einfach einzigartig. Wie lieb und verständnisvoll er immer war, sehr klar in seinen Aussagen. Nie hat er Roman schlecht gemacht, er hat mich eher ermutigt  mit ihm zu reden oder über alles nachzudenken. Jedesmal war er ein Gentleman und respektvoll. Ich wünsche ihm alles gute in Kanada und hoffentlich findet er die richtige Frau für sich. Nächstes Jahr wollen wir alle Sam besuchen, mit Roman. Bevor Sam sich verabschiedet hat, haben Roman und er sich ausgesprochen. Nach dem er weg ist, habe ich ihm ein paar Tage hinterher getrauert.

Ich dachte es ist für immer.... Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt