Roman
Ich packe seit Tagen Kartons für mein Umzug in wenigen Wochen! Vieles wird aussortiert, verschenkt, weggeworfen. Heute habe ich Bilder, Briefe, Karten eingeräumt, sowas dauert dann immer länger. Ich lese mir die kleinen Brief durch, die Mara und ich uns gegenseitig geschrieben haben. Ein Brief an sie, lese ich mir immer wieder durch.
My Love,
du bist das Beste was mir passieren konnte, bei dir fühle ich mich angekommen, zuhause und vollkommen! Ein Leben ohne dich ist für mich unvorstellbar geworden! Dieses Gefühl geliebt, begehrt und gebraucht zu werden, ist das schönste was man sich vorstellen kann. Wir zwei sind eins, wir zwei sind für immer! Dein lächeln, deine Ausstrahlung macht jeden Tag viel wertvoller! Danke für die vielen Momente
die ich mit dir erleben darf! Nichts ist für mich selbstverständlich! Alles kostbar! Jeder Tag ohne dich ist sinnlos! Ich werde immer für dich da sein, so wie du es für mich bist! Ich werde jeden Tag zu deinem schönsten machen! Ich werde dich auf Händen tragen! Ich werde dich jeden einzelnen Tag, noch mehr lieben!Dein Dich liebender Roman
Weshalb konnte ich das alles nicht einhalten, warum konnte ich das vergessen? Sie war mir immer so wichtig und jetzt packe ich hier meine Sachen, weil ich in dieser Wohnung nicht mehr weiter leben kann. Weil hier soviel negatives passiert ist! Ich liebte diese Wohnung, ich war glücklich und niemals hätte ich gedacht aus diesem Grund hier auszuziehen. Unsere früheren gemeinsamen, glücklichen Bilder fallen mir in die Hand! Von der Anfangsphase unserer Liebe, Bilder aus unseren Urlauben, von den Partys die wir hier veranstalteten, Bilder mit Freunden, ihr Einzug in diese Wohnung, soviel Erinnerungen! Sie hat die Bilder immer gerne entwickeln lassen, damit wir abends gemeinsam die Bilder anschauen konnten und uns in diese Momente zurück versetzten konnten. Wir haben dabei immer gelacht, Erinnerung durchlebt, diskutiert, Stunden konnten wir damit verbringen. Das zieht mich runter, dann wird mir bewusst das es soviel unausgesprochenes zwischen uns gibt, das ich alles hinauszuzöger, das es aber wichtig wäre für die Zukunft, keine Geheimnisse mehr. Sie soll wissen was passiert ist, das sie recht hatte bezüglich Felix. Ich höre damit auf das wird mir Zuviel, ich muss mich ablenken und schaue etwas Fernsehen, das bringt aber nichts es läuft nur Müll heute, ich spiel auf dem Handy rum, dann beschließe ich ins Bett zu gehen, dort komm ich nicht zum schlafen, ich muss mich dauernd drehen und wenden, komm nicht zu Ruhe! Mein Leben ist gerade ein einziger Scherbenhaufen! Ich nimm mein Handy in die Hand und schreib Mara, sie antwortet mir relativ schnell, also schläft sie nicht. Ich beschließe ihr Zusagen was mit mir los ist und das ich unbedingt mit ihr reden muss. Sie möchte das ich komme, ohne nochmal zu kneifen sag ich ihr zu und fahre zu ihr!
Ich stehe vor ihrem Haus, es ist spät und sehr dunkel, bei ihr in der Wohnung brennt ein sehr leichtes Licht, man sieht ein schimmern, ich schau noch einmal in den Spiegel, ich seh furchtbar aus, meine Haare sind außer Rand und Band, ich versuche es zu richten, bringt aber nichts, also lass ich es einfach sein! Ich Klingel bei ihr, sie drückt auf den Öffner, ich mach kein Licht an und laufe im Dunkeln hoch. Sie steht schon an der Tür, Mara hat eine Schlafanzughose an, sie hasst diese Hosen, sie schläft eigentlich immer nur im Slip, egal welche Jahreszeit „es engt mich immer ein" hat sie immer gesagt „wenn ich warme Beine brauche, schling ich sie um dich" hat sie immer gesagt! Im Winter kam sie immer mit ihren kalten Beinen und drückte sie zwischen meine Beine, ich habe mich immer beschwert und sie sagte dann „stell dich nicht so an, du liebst es doch!" sie hatte recht, ich liebte es!
Ich drücke sie sehr lange, jetzt brauche ich ihre Wärme, ihre Berührung. Mein Sohn begrüßt mich auch mit einem Tritt, was mich wieder froh stimmt und ich fühl mich geborgen. Wir legen uns auf die Couch, jeder seitlich so das wir uns in die Augen schauen können. In ihren Augen sehe ich das sie sich sorgen macht, mir helfen möchte und das ich ihr alles erzählen kann, egal was es ist! Sie fordert mich auf, endlich mir alles von der Seele zu reden. Ich fange einfach an, es fällt mir sehr schwer die richtigen Worte zu finden, nichts zu vergessen. Umso mehr ich preisgegebe, desto mehr fällt mir ein und wird mir bewusst was alles passiert ist. Sie hört zu, keine Bewegung, keine Reaktion von ihr! Das einzige was sich verändert, ist das schimmern in ihren Augen, sie werden stumpf und traurig. Ich kann das nicht mehr sehen, darf aber nicht aufhören, also leg ich mich auf mein Rücken und erzähle ihr den Rest, von Anfang bis zu diesem Zeitpunkt, alles! Als ich fertig bin bleibe ich noch eine kurze Weile so liegen, es ist still im Raum, nur dieses schimmern vom Licht und ein Schatten auf der Decke! Ich Dreh mich wieder zu ihr, sie liegt immer noch so bewegungslos, mit angewinkelten Beinen da! Ich schau ihr in die Augen ob sie müde ist, ob sie registriert hat was ich ihr gerade erzählt habe.
Mara sagt mir klar und deutlich was sie davon hält, wie traurig sie ist. Das unsere Zukunft ganz anders verlaufen wäre, ohne dieses Geschehen, aber leider ist es passiert und wir stehen jetzt da wo wir sind, das man es jetzt nicht ändern kann und die Zukunft uns zeigen wird, wie es läuft. Ich soll aufhören mich selbst mit diesen Gedanken zu bestrafen, es würde nichts bringen. Ich soll stark sein, ich werde Papa und mich braucht mein Sohn. Sie findet es gut das ich es ihr erzählt habe. Sie weiß es jetzt und ich bin erleichtert.
Ich merke wie mich das erschöpft hat, meine Augen werden träge, eigentlich muss ich noch nach Hause fahren, mir fallen die Augen zu, ich rieche ihren unverkennbaren eigenduft, ihre Wärme die sie ausstrahlt, die Liebe die ich empfinde, lassen mich einsacken in ein Gefühl des Fallen lassen's. Ich bemühe mich wach zu bleiben, schaffe es aber nicht. Irgendwann spüre ich eine Hand in meinen Haaren, ich wünschte dieser Moment würde nie vergehen, das Gefühl zu haben, dass sie mich fühlen möchte. Ich schiebe mich näher zu ihr, vielleicht träume ich auch nur das sie durch meine Haare streicht, aber dann möchte ich diesen Traum genießen.
Mitten in der Nacht wache ich auf, bis ich registriere wo ich bin, dauert es Einige Sekunden, ich greife mit meiner Hand auf die freie Seite, sie ist nicht da, sie liegt in ihrem Bett! Aber auf der Couch liegt ihr Pullover, ich nehme ihn und leg ihn auf mein Gesicht, jetzt ist sie mir wieder nah.
Die Sonne scheint mir in mein Gesicht, ich werde langsam wach, von der Küche höre ich leises rascheln, ich heb mein Kopf und schau über die Lehne.
Mara: guten Morgen Schlafmütze, ich wollte dich nicht wecken, ich hoffe du hast heute Vormittag kein Training, sonst hast du jetzt ein Problem!
Roman: guten Morgen, ich muss heute Mittag zum Training, Glück gehabt!
Ich schau auf meine Uhr, es ist schon 10:30 Uhr, so spät schon, so gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen.
Mara: dann hast du ja noch Zeit mit uns zu frühstücken.
Roman: mit euch?
Sie zeigt auf sich und dann auf ihr Bauch!
Mara: mit uns!
Roman lacht: Frühstück hört sich gut an. Darf ich duschen? Damit ich mich wieder frisch fühle!
Mara: klar, Handtücher sind im Bad, Duschgel ist auch da, nur das du danach nach Vanille riechst! Du hattest mal hier ein Pullover vergessen, das liegt auf der Kommode. Kannst du anziehen, wird aber vielleicht zu warm sein.
Roman: dann spring ich schnell unter die Dusche
Mara: und ich mache uns Frühstück.
Ich beeile mich mit dem duschen, als ich aus dem Bad raus komme, riecht es nach frischen pancakes, nach frischem Kaffee. Jetzt merke ich erst das ich Hunger habe. Der Tisch ist gedeckt, mit leckeren Sachen, Pancakes mit Himbeeren und Sirup.
Roman: das siehst so lecker aus!
Mara: jetzt muss es nur schmecken.
Und wie es schmeckt, ich esse Zuviel, wir frühstücken lange und ergiebig, unterhalten uns und lachen dabei.
Roman: Danke das ich hier schlafen durfte.
Mara: du bist eingeschlafen, hätte ich dich wecken sollen? So böse bin ich nicht. War doch auch kein Problem! Zwei Bürki Männer in meiner Wohnung.
Ich schau sie überrascht an.
Roman: zwei Bürki Männer?
Mara: unser Sohn
Roman: darf er mein Nachnamen haben?
Mara: ich dachte schon, ich bin in der Hinsicht etwas altmodisch, aber wenn du das möchtest sollte er deinen Nachnamen bekommen.
Roman: wenn ich das möchte? Sehr gerne sogar, du machst mich sprachlos!du bist so unglaublich!
Ich stehe auf und drück sie, streiche ihr Bauch und rede mit unserem Sohn.
Leider wird es Zeit zu gehen, ich habe nachher Training und muss vorher nochmal nachhause.
Ich bedanke mich für alles und verabschiede mich bei ihr. Sie begleitet mich zur Tür. Gerade als ich die Treppe runter laufen möchte, drehe ich mich noch einmal zu ihr.Roman: Ich vermisse uns!
Sie lächelt und ich laufe die Treppen runter....
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Ich dachte es ist für immer....
Fiksi PenggemarHallo ich bin Mara und bin seit 2 1/2 Jahren mit Roman Bürki zusammen, ich dachte eigentlich wir sind sehr glücklich zusammen und uns kann keiner trennen, bis er neue Freunde kennenlernt und sich alles verändert.....