Kapitel 6

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Roman ist gestern Abend mit seiner Mannschaft nach Frankfurt geflogen, sie haben heute Abend ein Spiel. Seine Eltern sind auch  in Frankfurt und kommen später zu uns. Seit dem Abend wo Roman so spät nach Hause gekommen ist, hat sich in mir einiges verändert, mein Misstrauen ihm gegenüber ist viel Größe und alles was er sagt zweifle ich erst einmal an. Viel haben wir die letzten Tage nicht gesprochen! Auch bin ich am Morgen danach viel früher auf meine Arbeit gefahren, als ich eigentlich müsste, weil ich nicht wusste wie ich mit der ganzen Sache umgehen soll. An diesem Morgen wollte ich mir ein Kaffee zum mitnehmen machen, Roman sein Handy lag auf dem Esstisch, ich habe eine Minute überlegt und bin an sein Handy, ich weiß sowas darf man einfach nicht machen, aber ich bin verzweifelt und alles gleitet mir aus der Hand! Also habe ich sein PIN eingegeben, es ging nicht, er hat es geändert, seine PIN die er seit dem ich ihn kenne ist ungültig, er hat er geändert! Das hat meine Befürchtung, meine Angst noch mehr verstärkt. Was macht er mit uns, mit unserer Beziehung? Bin ich ihm so unwichtig geworden, bin ich langweilig oder sogar zu viel geworden. Möchte er was neues, was anderes ausprobieren? Tausend fragen schießen mir durch den Kopf.

Die letzten Tage war er dann nur noch zu Hause, er ist nicht weg, lag die ganze Zeit auf der Couch, hat Fernsehen geschaut oder er hing nur an seinem Handy! Nur wenn er am Handy war, lächelte er und tippte fleißig seine Nachrichten. Er war ansonsten nicht glücklich, sein strahlen war weg, diese Blicke wenn er mich angesehen hat, so leer, früher habe ich nur durch ein Blick gesehen wie sehr er mich liebt. Mich macht diese Situation wahnsinnig, dauernd denke ich, schreibt er mit ihr, telefonieren sie wenn ich nicht zu Hause bin, fährt er wirklich immer direkt nach Hause oder besucht er sie. Ich kann mich nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren.

Möchte ich überhaupt so weiter machen, möchte ich so behandelt werden? Da stimmt was nicht, das spüre ich, wenn er kein Interesse mehr hat, möchte ich es wissen, nur habe ich Angst ihn zu fragen, dass ich Sachen hören könnte, die ich nicht ertragen würde. Ich habe es aber nicht verdient!

Am Abend schau ich mir sein Spiel im tv an, Endstand 1-2, sie haben endlich wieder gewonnen, hoffentlich ist seine Stimmung besser als vorher. Ich mache ihm und seinen Eltern eine Kleinigkeit zum Essen, sie kommen bestimmt spät und haben eventuell Hunger. Um eins kommen seine Eltern, ich freu mich wirklich sie wieder zusehen, ist schon eine Ewigkeit her, dass wir uns gesehen haben. Sie freuen sich über das Essen, sie essen und wir unterhalten uns lange, über verschiedenes, auch über Roman seinem Geburtstag nächsten Monat, sie und ein paar Freunde möchten ihn überraschen, da er in dieser Zeit bei der Nationalmannschaft ist und haben gefragt ob ich auch kommen würde. Gerne würde ich auch kommen, vielleicht hat sich diese Phase zwischen uns bis dahin gelegt. Unsere Probleme erzähle ich Ihnen natürlich nicht, das sind seine Eltern und sowas macht man einfach nicht. Roman kommt eine Stunde später, begrüßt seine Eltern und streichelt nur mein Rücken, wie bei einem Freund. Er drückt mich nicht und einen Kuss bekomme ich auch nicht, was wohl seine Mutter auch verwundert, weil ihr veränderter Gesichtsausdruck alles verrät. Roman isst auch was und ich verabschiede mich ins Bett.

Das Wochenende ist Trainingsfrei, wir fahren in die Stadt nach Düsseldorf, meine eigentliche Heimat, hier fühl ich mich wohl! Da ich Roman zu liebe nicht mehr in Düsseldorf sondern in einer Zweigstelle in Dortmund arbeite, komme ich auch nicht mehr so oft hier her. Es ist eigentlich ein schöner Mittag, bis auf das Roman dauernd am Handy hängt. Was nicht nur mir auffällt und seine Mutter ihn aus diesem Grund kritisiert. Im Auto unterhalte ich mich mit seiner Mutter über Düsseldorf und sage ihr, das ich es vermisse und kaum Zeit habe hin zufahren. Roman bekommt es mit und fragt mich „möchtest du wieder zurück nach Düsseldorf" ich schau in sein Rückspiegel und unsere Augen treffen sich.

Heute Abend wollen wir essen gehen, Roman hat ein Tisch reserviert, wir waren schon lange nicht mehr essen und ich freu mich einfach mal was schönes anzuziehen. Beiläufig teilt er uns mit ....

Ich dachte es ist für immer.... Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt