Das Taxi fuhr uns zu einem Bürogebäude, wo wir ausstiegen. Harry begrüßte seine Bandkollegen, die wohl ebenfalls in London gewesen waren.
„Leute, das ist Mary, meine Verlobte.", stellte Harry mich vor. Ich reichte allen die Hand. Es waren zwei Männer und eine Frau. Sie alle waren sehr nett und ich war gespannt, was ich in den nächsten Wochen so über sie erfahren würde.
„Dann lasst uns mal los, das Flugzeug wartet schließlich nicht.", sagte Ben, der Gitarrist und zwinkerte mir zu. Nur zugut wusste ich, dass der Privatflieger sehr wohl auf uns warten würde. Wir setzten uns in den schwarzen Van, ich hinten mit Harry und Laura, der Schlagzeugerin.
„Babe, alles gut?", fragte Harry mich leise. Ich lächelte zu ihm auf und nickte.
„Ja, selbstverständlich.", antwortete ich und küsste ihn. Als ich mich wieder gerade hinsetzte, sah ich, dass Laura mich anlächelte.
Wir fuhren zum Flughafen und ich lauschte den Gesprächen der Band. Sie schienen schon jetzt eine sehr innige und feste Beziehung zu haben.
Am Flughafen angekommen bestiegen wir das Flugzeug.
„Ich bin noch nie in einem Privatflugzeug geflogen.", sprach ich meine Gedanken aus.
„Dann wird es aber höchste Zeit. Du wirst die Privatsphäre genießen. Außerdem können wir, rein theoretisch, machen was wir wollen.", sagte Ben hinter mir, weshalb ich lachte. Ich folgte Harry bis ans hintere Ende des Flugzeuges und setzte mich einfach neben ihn. Während er das Gepäck verstaute, kamen auch die anderen Bandmitglieder zu uns. Sie setzten sich und Laura schloss gleich ihre Augen.
„Weckt mich, wenn wir da sind." Ben lachte sie aus und machte Witze, über ihre ständige Müdigkeit. Snitch wandte nur ein, dass ja im Backstagebereich er derjenige war, der meist schlief.
„Wir fliegen jetzt etwas mehr als eine Stunde. Wenn du magst kannst du auch etwas schlafen, wird ein langer Tag.", sagte Harry und legte seinen Arm um mich. Ich kuschelte mich etwas an ihn und schloss für einen sehr kurzen Augenblick meine Augen.
„Ich denke, ich nutze die Zeit lieber um zu arbeiten." Harry nickte und küsste mich.
Ich hatte versucht zu arbeiten, doch konzentrieren konnte ich mich nicht wirklich, da die Jungs lieber über altes lachten und so auch Laura wachhielten.
„Ihr seid so ein unmöglicher Haufen. Hättet ihr nicht wenigstens wegen Mary so tun können, als wärt ihr normal?", meckerte sie, weshalb ich schmunzelte und meine Sachen beiseite legte.
„Ist schon gut, Laura. Ich dachte mir schon, dass es so werden würde."
„Was soll das denn heißen?", fragte Harry empört. Lächelnd küsste ich ihn.
„Nichts, Schatz."
In der nächsten Stunde versuchte ich den Gesprächen der anderen zu folgen. Es war nicht leicht, doch Laura bezog mich wenigstens manchmal ein.
„Hast du Harry schon mal auf der Bühne gesehen?", fragte sie mich. Es war mir peinlich, ihr ehrlich auf diese Frage zu antworten.
„Nein, das habe ich noch nicht. Aber ich war mit im Tonstudio. Zählt das auch?" Die anderen lachten und Harry küsste meine Wange.
„Was?"
„Nein, das zählt nicht. Wenn Harry auf der Bühne ist, ist er ein andere Mensch.", erklärte Snitch. Ich blickte zu Harry.
„Wie ist er auf der Bühne?", fragte ich neugierig.
„Ich zeige dir ein Video, wenn das auch nicht annähernd an das Original herankommt." Laura holte ein iPad hervor, suchte kurz und reichte es mir dann. Das Video zeigte einen Auftritt in den USA. Es war unglaublich, wie Harry die Bühne einnahm und die Menge begeisterte. Dabei sah es tatsächlich aus, als wäre Harry ein anderer Mensch.
„Du hast recht, ein anderer Mensch.", sagte ich und gab Laura das iPad zurück.
„Sag ich doch."
„Besser oder schlechter?", fragte Ben mit hochgezogener Augenbraue. Ich lehnte mich bei Harry an, sodass ich ihn ansehen konnte, als ich antwortete.
„Genau so gut und unfassbar heiß." Leidenschaftlich küsste Harry mich. Snitch machte ein Geräusch, als würde er würgen, weshalb wir alle zu lachen begannen.
„Daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen.", sagte Harry und küsste meinen Nacken.
„Außer ich schaffe es, dass Mary dich abserviert und in meinem Zimmer schläft.", sagte Snitch und zwinkerte mir zu.
„Tut mir leid, aber ich habe meine wahre Liebe schon gefunden.", entgegnete ich. Laura lachte, während Snitch gespielt schmollte. Dann nahm er sich seine Kopfhörer und lehnte sich zurück. Ben nahm sein Handy hervor und Laura sah sich einen Film auf ihrem iPad an. Ich lehnte mich an Harry und sah aus dem Fenster.
„Bereust du es, mitgekommen zu sein?", flüsterte er. Ich blickte mit gerunzelter Stirn zu ihm auf.
„Nein, wieso sollte ich?"
„Ich weiß nicht, es ging jetzt alles so schnell...", seufzte Harry. Ich verflocht unsere Hänse miteinander, bevor ich antwortete.
„Ich genieße jede Sekunde mit dir und da die anderen auch ganz nett zu sein scheinen, kann ich mich über nichts beschweren." Harry lächelte mich erleichtert an.
„Außer, dass gerade unglaublich scharf auf dich bin.", raunte ich und zog mit meinen Zähnen an seinem Ohrläppchen. Harry zog die Luft scharf ein und drückte meine Hand fest. Grinsend lehnte ich mich zurück und biss mir provokant auf die Lippe.
„In nicht mal zwei Stunden sind wir im Hotel und dann zeige ich dir, was du in den letzten Wochen verpasst hast.", raunte Harry und küsste mich dringend.
„Leute, ich kann euch hören.", sagte Ben. Harry und ich lachten und setzten uns gerade auf unsere Plätze. Den Rest des Fluges erzählte Harry mir vom Touralltag. Wie die Proben und die Konzerte abliefen, wie viel Zeit wir in den Städten haben würden und wo wir schlafen würden. All das klang sehr spannend, anstrengend aber reizvoll und ich war froh, diese Zeit mit Harry erleben zu dürfen.
Es war Mittag, als wir in Amsterdam landeten. Ein Wagen fuhr uns zu unserem Hotel, wo Harry und ich uns ein Zimmer teilten. Zum Glück würde das Konzert erst morgen sein, sodass wir bis zum Nachmittag noch frei hatten. Diese Zeit nutzten wir, um die Stadt zu erkunden. Dabei begleiteten Laura und Snitch uns, während Ben etwas organisieren wollte.
Von Anfang an war Amsterdam eindrucksvoll und atemberaubend. Und das ganze mit Harry zu erleben, war das schönste daran.
DU LIEST GERADE
Understand (III)
FanficEs wird einsam, wenn niemand da ist zum reden. Doch es ist gut zu wissen, dass es jemandem wichtig ist. Denn ich bin schon so lange auf diesem Zug. Menschen steigen ein und steigen aus. Ich bete, dass ich nicht vergesse, wo ich hingehöre. Und jed...