„Natürlich wollte sie sie erst nicht annehmen.", sagte ich und spuckte den Zahnpastaschaum ins Waschbecken.
„Ich verstehe euch Frauen nicht. Wieso nimmt sie die Wohnung nicht einfach an, solange sie hier ist?" Ich spülte meinen Mund aus und wischte ihn ab, bevor ich zurück zu Harry ins Schlafzimmer ging.
„Weil sie meine Mutter ist und du weist genau, dass wir stur sind.", sagte ich. Harry kam lächelnd zu mir und küsste mich.
„Das weiß ich, doch auch das liebe ich an dir." Ich legte meine Hände auf Harrys Brust und küsste ihn. Es fühlte sich noch immer unfassbar gut an, seine Lippen auf den meinen zu fühlen. Die Schmetterlinge in meinem Bauch flatterten wild umher, sobald ich an Harry oder unsere bevorstehende Hochzeit dachte.
„Zieh dir was an, wir müssen gleich los.", hauchte ich an seine Lippen und küsste sie noch ein letztes, sanftes Mal. Als ich von Harry abließ haute er mir auf den Hintern. Lächelnd sah ich zurück und ging weiter in die Küche, wo ich Sammy fütterte. Er schnurrte um meine Beine herum.
„Bin fertig. Wollen wir los?" Harry legte seine Arme um meine Taille und zog mich an sich.
„Am liebsten würde einfach mal zuhause bleiben und den Rest des Tages nur mit dir hier auf der Couch verbringen.", seufzte ich und lehnte mich nach hinten an Harry.
„Vielleicht schaffen wir es morgen mal deinen Wunsch zu erfüllen. Aber nur, wenn wir dann noch etwas für die Hochzeitsnacht üben.", raunte er und drehte mich zu sich. Ich grinste und erwidert Harrys Kuss.
„Lass uns los, sonst kommen wir noch zu spät.", sagte ich und ging voraus in den Flur. Harry folgte mir und wir fuhren nach unten. Als wir im Auto saßen und losgefahren waren, holte ich die Liste zur Vorbereitung unserer Hochzeit hervor.
„Ist das die Liste?", fragte Harry.
„Ja und wir sind fast fertig. Wir haben die Location, den Geistlichen, das Catering und die Blumen. Ich habe ein Kleid und du einen Anzug. Deine Mum hat die Torte ausgewählt und Lya und Gemma haben nächste Woche die Probe für ihre Kleider. Habe ich was vergessen?" Harry überlegte kurz und fing dann zu lächeln an.
„Was ist?", fragte ich neugierig. Hatte ich tatsächlich etwas vergessen?
„Es ist so gut, dass du so strukturiert bist, Babe. Aber wir haben das allerwichtigste vergessen." Er machte eine Pause, was mich nur noch nervöser und neugieriger machte.
„Die Ringe, Babe. Aber mach dir darum keine Sorge. Ich kümmere mich gleich morgen darum, nachdem ich im Tonstudio war.", sagte er. Ich seufzte und lehnte mich in Sitz zurück. Es war ein ernüchterndes Gefühl, wenn einem die Illusion vollkommener Kontrolle entglitt.
„Babe? Mach dir keinen Stress. Wir sollten die nächsten Monate noch genießen. Nach der Hochzeit haben wir immer noch genug Zeit für Stress." Erleichtert sah ich zu Harry und drückte die Hand, die er auf meinem Bein platziert hatte.
Kurz darauf fuhren wir vorm Haus des Paynes vor. Als wir klingelten, hörte ich die Kinder noch rufen. Liam öffnete uns die Tür jedoch alleine.
„Mary, Harry. Kommt doch rein.", begrüßte er uns. Wir gingen durch das Voyer und kamen zu einem elegant gedeckten Tisch.
„Cheryl bringt nur noch kurz die Kinder ins Bett, dann kommt sie. Möchtet ihr etwas trinken?"
„Ein Glas Wein wäre schön.", sagte ich.
„Ich nehme, was du nimmst,", sagte Harry. Wir folgten Liam an die Bar, wo wenige Minuten später Cheryl zu uns traf.
„Hallo ihr beiden, endlich sehe ich euch und kann euch gratulieren. Ich freue mich so so sehr für euch.", sagte sie und drückte mich.
„Dankeschön."
„Oh, nichts zu danken. Hast du schon ein Kleid? Ich bin mir sicher, dass es wunderschön ist, bei deinem Modegeschmack.", sagte Cheryl.
„Schatz? Lass unsere Gäste doch erst einmal ankommen. Wollen wir uns an den Tisch setzen?", unterbrach Liam sie.
„Natürlich, du hast recht. Würdest du noch zu den Kindern gehen, sonst schlafen sie nicht..." Liam stellte lächelnd sein Glas beiseite, küsste seine Frau auf die Wange und verließ den Raum.
„Tut mir leid, dass ich so aufgedreht bin, aber ich freue mich so sehr. Du musst wissen, als Harry letztens da war, um mit Liam darüber zu reden, war ich in Frankreich. Deshalb habe ich aus der Zeitung davon erfahren. Wann ist es denn so weit?", fragte Cheryl.
„Am 21. März nächstes Jahr. Ich wollte noch mal mit Liam darüber reden.", sagte Harry. Cheryl nippte an ihrem Wein und sah uns neugierig an.
„Er kommt sicher gleich. Hast du ein Bild deines Kleides?", fragte sie. Ich nickte und holte mein Handy hervor. Statt es Cheryl zu reichen, rutschte ich einen Stuhl zu ihr auf und zeigte ihr ein Bild meines Kleides.
„Wow, das sieht wunderschön aus und es schmeichelt deiner Figur unglaublich gut."
„Zeig mal.", sagte Harry.
„Nein! Das bringt doch Unglück!", insistierte Cheryl.
„Harry hatte es noch nie so mit Traditionen und Aberglauben." Liam kam zu uns und setzte sich neben Harry. Während ich mich mit Cheryl über alles rund um die Hochzeit sprach, bekam ich mit dem anderen Ohr mit, wie Harry Liam fragte, ob er sein Trauzeuge sein wollte und wie Liam daraufhin ja sagte. Beinahe hätte ich geweint, als die beiden sich umarmten. Es war, als würde ich zusätzlich zu der Hochzeit auch noch einen meiner größten Wünsche erfüllt bekommen.
„Nun gut, lasst uns vor dem Essen anstoßen. Wir trinken darauf, dass Mary es geschafft hat, den Junggesellen Harry zu bändigen und darauf, dass sie die nächsten Jahrzehnte miteinander verbringen!", sagte Liam.
„Und auf die Freundschaft!", fügte Cheryl hinzu. Wir stießen an und fingen daraufhin mit dem Essen an. Es schmeckte wundervoll und die Stimmung war sehr angenehm, als wir auch über andere Themen als die Hochzeit redeten. Dabei fiel mir auf, wie unglaublich die Geschichte von Liam und Cheryl war. Sie hatten schon so viel durchgestanden und waren jetzt beide erfolgreich und glücklich. So ein Leben wünschte ich auch Harry und mir.
„Wer kommt eigentlich noch so zur Hochzeit?", fragte Liam nach dem Essen.
„Abgesehen von Marys und meiner Familie noch viele Freunde, ein paar Arbeitskollegen, Niall und Sarah, Zayn wollten wir einladen und ihr beide natürlich.", antwortete Harry. An Liams Blick sah ich, dass diese Antwort seine Frage nicht gänzlich beantwortete.
„Und Louis?"

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Understand (III)
FanfictieEs wird einsam, wenn niemand da ist zum reden. Doch es ist gut zu wissen, dass es jemandem wichtig ist. Denn ich bin schon so lange auf diesem Zug. Menschen steigen ein und steigen aus. Ich bete, dass ich nicht vergesse, wo ich hingehöre. Und jed...