„Ich muss jetzt auch wieder los. Gemma ist ziemlich durch den Wind wegen der Hochzeit und der Schwangerschaft und allem. Kann man ihr nicht versenken." Wir verabschiedeten Anne und setzten uns dann wieder an den Tisch.
„Es wird Zeit, eine Gästeliste aufzustellen.", sagte ich entschlossen. Harry holte einen Stift und Papier, öffnete den Stift und sah mich abwartend an.
„Du zuerst.", sagte er.
„Ich lade auf jeden Fall meine Mum ein, meine Tante Lissi mit ihrem Mann und meinen zwei Cousinen, Mrs. Peterson, Lya und Scott. Das sind die wichtigsten. Dann natürlich noch Hank und Haley, vielleicht bringen die beiden auch noch wen mit, das weiß ich nicht. Und Liam und Cheryl, aber die stehen sicher sich auf deiner Seite." Ich sah zu Harry und wartete, bis er fertig notiert hatte und zu mir aufblickte.
„Das war's?", fragte er.
„Ich denke schon. Wen hast du denn alles?"
„Also ich habe meine Mum, Gemma und John mit Luke, Niall und Sarah, Zayn kommt alleine, Liam und Cheryl. Ich würde gerne Calum und Camille einladen, wenn das für dich ok ist.", sagte Harry.
„Klar. Mir fällt grad ein, dass wir auch Stephenie und ihren Mann einladen müssen!"
Die wichtigsten Personen hatten wir sicher aufgeschrieben, als Harry mir die Menschen aufzählte, die er as PR-Gründen einladen würde. Während er mir erklärte, was ich natürlich verstand und bereits wusste, hing ich an seinen Lippen. Was mich schon immer an Harry fasziniert hatte, war sein Mund. Seine Zähne und die Art, wie er sprach waren unbeschreiblich hypnotisierend und attraktiv.
„Das wären dann so Leute wie James Cordon. Ich glaube nicht, dass du einen von ihnen nicht kennst. Alles ok?", fragte Harry. Ich nickte lächelnd, lehnte mich über den Tisch und küsste ihn.
„Wofür war das denn?" Ich zuckte mit den Schultern.
„Einfach so. Weil ich dich liebe und mich schon so sehr auf unsere Hochzeit freue.", sagte ich. Harry ergriff meine Hände und drückte sie lächelnd.
„Ich freue mich auch schon. Überleg mal, wenn wir die Feiertage hinter uns gebracht haben, ist es bald so weit.", sagte er. Erst letzte Woche hatten wir abgesprochen, dass wir zusammen mit meiner Mum bei Harrys Familie feiern würden. Damit war ich nur zu gerne einverstanden.
„Ich lasse die Liste einfach hier liegen und wenn uns noch jemand einfällt, tragen wir ihn ein.", sagte Harry. Er setzte gerade an, noch etwas zu sagen, als es klingelte. Überrascht sahen wir uns an.
„Erwartest du noch wen?", fragte ich.
„Nicht, dass ich wüsste." Harry stand auf und ging den Besucher zu begrüßen. Als ich die Stimme des Besuchers hörte, stand ich verwirrt auf und ging zu ihnen.
„Tante Lissi? Was machst du denn hier?", fragte ich überrascht.
„Ich kann mir doch die Vorbereitungen der Hochzeit meiner einzigen Nichte nicht entgehen lassen. Sehr mutig von dir, Harry. Herzlichen Glückwunsch euch beiden." Ich nuschelte ein Danke und folgte ihr zum Esstisch. Sie setzte sich, als hätten wir sie eingeladen.
„Deine Mutter hat mich angerufen. Schade, dass du es nicht selber geschafft hast.", sagte meine Tante. Ich seufzte. Das würde ein lustiges Gespräch werden.
„Möchtest du etwas trinken?"
„Nein Danke, Harry. Setz dich.", forderte sie ihn auf. Er setzte sich neben mich und auch seine Hand auf meinem Bein mochte mich nicht beruhigen.
„Ihr wollt also im März heiraten.", stellte sie fest.
„Ja, so ist der Plan. Am 21. im Hampton Court House."
„Das kostet sicher ein Vermögen.", sagte sie.
„Aber wem sage ich das. Um die Finanzen macht ihr euch sicher keine Sorgen." Ich drückte Harrys Hand und versuchte ruhig zu bleiben.
„Entschuldigt mich kurz, meine Mutter ruft an.", sagte Harry und verschwand vom Tisch. Der Blick meiner Tante veränderte sich und so auch die Richtung, in die unser Gespräch ging.
„Bist du dir sicher?", fragte sie leise. Ich hatte geahnt, dass diese Frage noch kommen würde.
„Ja, Tante Lissi. Sonst hätte ich wohl kaum seinen Antrag angenommen."
„Kann ja auch sein, dass es im Affekt geschehen ist. Wir standen alle unter Schock, als dein Vater von uns ging. Doch bist du dir wirklich sicher, dass es das ist, was du willst?", fragte sie erneut. Ich seufzte. Dieses Gespräch war wirklich anstrengend.
„Ich bin mir sicher, dass ich Harry heiraten möchte. Wieso fragst du mich so etwas?"
„Ich möchte dich nur beschützen. Wir wissen beide, wie Harry sein kann.", sagte sie.
„Natürlich weiß ich das, ich kenne Harry besser, als jeder andere, so wie er mich am besten kennt. Ich kenne seine guten und schlechten Seiten, doch heiraten wir nicht genau deswegen? Wir lieben uns und ich liebe an ihm, dass er eben so ist, wie er ist. Harry verstellt sich nicht und ist immer ehrlich zu mir. Er ist der ehrlichste, warmherzigste und charmanteste Mensch, den ich je kennen gelernt habe und ich bin mir zu 100% sicher, dass ich ihn heiraten möchte!" Etwas außer Atem wartete ich auf die nächste quälende Frage meiner Tante. Doch es kam nichts. Sie lächelte mich an und streichelte über meine Hand.
„Da bin ich wieder.", unterbrach Harry uns und setzte sich wieder. Meine Tante griff auch nach seiner Hand und blickte zwischen uns hin und her.
„Wenn du Mary nur annähernd so sehr liebst, wie sie dich liebt, werdet ihr eine wundervolle Zukunft haben. Es sind die Höhne und Tiefen, die einen zusammenschweißen. Ich wünsche euch nur das Beste!" Ich sah zu Harry und konnte nicht widerstehen, ihn zu küssen. Meine Ansage für Tante Lissi hatte mir nur erneut vor Augen geführt, wieso ich Harry heiraten wollte.
„In Ordnung, ich muss jetzt leider los, Deine Mum hat noch etwas mit mir vor. Sehen wir uns noch mal vor Weihnachten?", fragte sie und stand auf.
„Gerne. Vielleicht komme ich noch mal nach Hause." Wir brachten sie zur Tür und als ich sie hinter meiner Tante schloss, seufzte ich.
„Alles ok?", fragte Harry. Ich lehnte mich in seine Arme und schloss die Augen.
„Ja, mir geht's gut."
„Ich habe gehört, was sie dich gefragt hat.", sagte Harry. Ich blickte zu ihm auf.
„Deine Familie ist nicht die einzige, die sich Sorgen macht. Doch das wichtigste ist, dass wir wissen, warum wir uns lieben und warum wir heiraten."

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Understand (III)
Hayran KurguEs wird einsam, wenn niemand da ist zum reden. Doch es ist gut zu wissen, dass es jemandem wichtig ist. Denn ich bin schon so lange auf diesem Zug. Menschen steigen ein und steigen aus. Ich bete, dass ich nicht vergesse, wo ich hingehöre. Und jed...