17. Kapitel

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„Guten Morgen, Geburtstagskind." Henry beugte sich über seine Frau und küsste sie sanft.

Kate blinzelte. Ein liebevolles Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie seinen zweiten Kuss erwiderte.

„Guten Morgen", murmelte sie, legte eine Hand in seinen Nacken und zog seinen Kopf erneut zu sich herunter. „Wie spät ist es?", flüsterte sie an seinen Lippen.

Henry, der an alles andere lieber gedacht hätte, als daran, wie spät es war, richtete sich auf und griff nach dem Wecker auf seinem Nachttisch. „8:26 Uhr." Er ließ sich wieder in seine Kissen sinken und genoss es, wie Kate sich an ihn schmiegte.

„Wir haben heute frei." Sie lächelte ihn glücklich an.

„Ja." Henry streichelte sanft ihren Arm und küsste sie auf den Scheitel. Er war überrascht, als Kate sich plötzlich zur Seite rollte und aufsetzte. „Der Test!"

Sofort kam die Erinnerung von gestern wieder.

Der Schwangerschaftstest.

„Hat die Apotheke denn schon auf?"

Kate nickte, als sie aufstand und nach den Anziehsachen griff, die auf ihrem Stuhl lagen. „Sie öffnen seit letztem Monat früher." Sie schlüpfte in ihre Jeans.

Seufzend stand Henry ebenfalls auf. „Dann gehe ich wohl mal Brötchen holen, damit wir dann auch was zu essen haben. Wehe, wenn du den Test machst, bevor ich wieder da bin." Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie sanft. „Bis gleich, Katy."

Henrys Hände zitterten vor Aufregung, als er den Schlüssel ins Schloss steckte und die Haustür öffnete. Beruhig dich, Mann. Es ist nur ein Test!, schalt er sich selbst.

Dennoch ließ er beinahe die Brötchentüte fallen, als er sah, dass Kates Schlüsselbund bereits wieder in der kleinen Schale auf dem Schrank im Flur lag.

Schnell zog er Jacke und Schuhe aus, brachte die Brötchen in die Küche und ging ins Wohnzimmer. Kate saß mit einer Tasse in der Hand und angezogenen Beinen auf dem Sofa und starrte auf eine Packung, die auf dem Wohnzimmertisch lag.

Sie blickte nicht auf, als Henry sich neben sie setzte und einen Arm um sie legte.

„Aufgeregt?", fragte er leise, griff nach Kates Tasse und trank einen Schluck des warmen Tees.

„Nein", flüsterte Kate und als sie aufblickte, sah er die Tränen, die ihre meeresblauen Augen füllten.

„Hast du –" Er brach ab.

Kate schüttelte den Kopf. „Ich habe den Test nicht gemacht, Henry. Aber das war auch gar nicht nötig. Ich habe meine Tage bekommen."

Henry brauchte einen Moment, um zu realisieren, was sie gerade gesagt hatte. Sie war nicht schwanger. Sie würden kein Kind bekommen.

Noch nicht.

„Willst du nicht doch den Test machen?", fragte er schließlich hilflos.

Kate schüttelte den Kopf. Sie löste sich aus seinen Armen und stand auf. „Ich brauche nicht noch mehr Gewissheit, Henry, das ist unsinnig." Sie wandte sich ab. „Ich geh nach oben."

Henry nickte nur und blickte seiner Frau hinterher, wie sie in Richtung Treppe davon ging. Nach einigen Minuten, die er seinen eigenen Gedanken nachhing, stand er schließlich auf und begann den Frühstückstisch zu decken.

Danach ging er die Treppe hinauf in den ersten Stock. Er warf einen Blick in sein und Kates Schlafzimmer, aber Kate war nicht dort. Die einzigen Alternativen, wo sie noch sein könnte, waren das Bad und ihr Gebetszimmer.

Whatever It TakesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt