65. Kapitel

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„Wie sollen wir das bitte schaffen? Wir können doch nicht ohne jegliche Erfahrung im Kochen innerhalb von zwei Stunden ein Weihnachtsessen auf den Tisch zaubern!"

Henry blickte hilfesuchend zwischen seinem Vater und seinem Bruder hin und her.

„Vielleicht muss es ja kein richtiges Weihnachtsessen werden", hoffte Mark und blickte fragend zu Samuel hinüber.

„Jungs, eure Mutter kommt nach über zwei Monaten aus dem Krankenhaus nach Hause. Da sollten wir es doch schaffen, zumindest ihr zu Liebe was Gutes zu kochen", mahnte ihr Vater.

„Warum muss Kate auch bis zur letzten Minute arbeiten?", knurrte Henry.

Er hatte seine Frau die ganze Woche kaum gesehen. Sie wohnte immer noch bei Lynn und Daniel und hatte sich nicht einmal bei ihm gemeldet. Auch im Krankenhaus hatte sie ihn so gut es ging gemieden und hatte auch scheinbar kurzfristig ihren Dienstplan ändern lassen, damit ja nicht die Möglichkeit bestand, ihm öfter als nötig über den Weg zu laufen.

Am Mittwoch war sie einmal kurz Zuhause gewesen, während er gearbeitet hatte, hatte er aus den fehlenden Kleidungsstücken, Bilderrahmen und Büchern geschlossen.

Amber war zunächst ziemlich überrascht gewesen, dass Kate ausgezogen war, aber als Henry ihr die Situation erklärt hatte, hatte sie es verstanden. Nur seine Familie wusste noch nichts von alldem, was in den letzten Wochen zwischen ihm und Kate passiert war.

Sie würden nur unnötig viel Drama darum machen, und das konnte er gerade gar nicht gebrauchen.

Immerhin hatte er es heute Morgen im Gottesdienst geschafft, Kate abzupassen, um sie zu fragen, ob sie zum gemeinsamen Abendessen mit seinen Eltern käme. Sie hatte zugestimmt, ihm aber mitgeteilt, dass sie nach ihrem neuen Dienstplan bis 18:00 Uhr arbeiten musste und sie dadurch keine Zeit haben würde, das Essen vorzubereiten.

Abgesehen davon, dass sie sich wahrscheinlich auch nicht als zuständig dafür sah.

Auch Rebekka und Kendra waren noch in Whitingham und holten vermutlich in diesem Moment ihre Mutter aus dem Krankenhaus ab.

Was bedeutete, dass Henry, Mark und Samuel innerhalb der nächsten zwei Stunden zum ersten Mal in ihrem Leben mehr als nur ein Fertiggericht warmmachen müssten. Ohne jegliche Hilfe oder erfahrene Hände in der Nähe.

Na ja, nicht ganz, korrigierte er sich. Da gab es noch jemanden, der ihnen helfen könnte. Könnte.

„Wisst ihr schon, was es gibt?" Neela kam in die Küche und setzte sich mit einem Grinsen auf die Arbeitsplatte.

„Nein." Mark warf ihr einen gespielt genervten Blick zu, den sie mit einem Lächeln quittierte und ihm durch die Haare wuschelte.

„Nicht frech werden, junge Frau." Mark hob eine Augenbraue, aber Henry sah seinem Bruder an, dass er sich ein Lachen verkneifen musste.

Bevor sie weiterflirten konnten oder anfingen, sich zu küssen, sprang er ein. Vermutlich war seine angespannte Beziehung zu Kate die Ursache, dass er gerade ungewohnt empfindlich auf Paare wie seinen Bruder und dessen Freundin reagierte.

„Neela, warum hilfst du uns eigentlich nicht? Du weißt doch bestimmt, wie das geht?"

Mark hob Neela von der Arbeitsplatte. „Sie kann nicht kochen", grinste er sie an. „Aber keine Sorge, ich werde es dir schon beibringen, Nina."

Neela schlug ihm lachend gegen den Arm. „Dann hast du jetzt ja die nächsten zwei Stunden Zeit, um zu zeigen, was du kannst. Ruf mich, wenn die Küche brennt."

„Ich rufe dich nicht, ich lösche das Feuer. Und sobald du aus der Küche verschwindest, kann ich mich auch konzentrieren, dann wird hier nichts abfackeln."

Whatever It TakesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt