22. Kapitel

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„Warte Patrick. Irgendwas stimmt da vorne nicht!" Mark hielt den jungen Mann an der Schulter zurück. Er betätigte das Funkgerät, das an seiner Schutzweste befestigt war. „Vier an zwei, was ist bei euch los?"

Sie warteten bereits seit über einer Stunden darauf, dass Caradons Freunde endlich aufkreuzten, aber die Art der Bewegungen, die Mark im Dunkeln gerade so von dem zweiten Posten ausmachen konnte, war nicht das, was er erwartet hatte.

Stille war die Antwort. Mark wiederholte seine Worte, doch erneut bekam er keine Rückmeldung.

„Was ist los?" Ängstlich blickte Patrick ihn an.

„Wir haben keine Funkverbindung mehr. Etwas ist schiefgelaufen." Mark löste sein Funkgerät von seiner Schutzweste und drückte es Patrick in die Hand. „Versuch es weiter." Er wandte sich ab.

„Wohin gehen Sie?"

„Ich checke die Lage." Ohne sich weiter um Patrick zu kümmern, schlich Mark vorsichtig hinter den beiden leeren Stallgebäuden entlang, bis er zu der Stelle kam, wo sich Posten zwei befand... Und jetzt niemand mehr war.

„Zwei?", flüsterte er in die Dunkelheit.

In diesem Moment ging die Scheune hinter ihm mit einem lauten Knall in Flammen auf. Ein Feuerball drang aus dem Gebäude, Funken stoben, Holz krachte, als Teile des Gebäudes einstürzten.

Es dauerte nur Sekundenbruchteile, bis Mark von der Druckwelle der Explosion erfasst und zu Boden geschleudert wurde.

Schmerz zuckte durch seine Schulter und sofort legte er einen Arm über seinen Kopf um sich vor herabfallenden Gebäudeteilen zu schützen.

Sterne zuckten vor seinen Augen und er brauchte einen Moment, um wieder klar denken zu können.

Ein lauter Schrei gellte durch die Nacht, dann senkte sich eine gespenstige Stille über das verlassene Dorf. Das Rauschen des Feuers war das einzige Geräusch, das Prasseln der Flammen und das Stöhnen des Holzes unter Hitze.

Vorsichtig richtete Mark sich auf und versuchte, die Lage einzuschätzen.

In diesem Augenblick rief eine fremde Stimme mit breitem texanischen Akzent: „Kommt mit erhobenen Händen heraus, dann lassen wir euch vielleicht am Leben!"

Mark legte sich weder flach auf den Boden und kroch tief am Boden durch das hohe, prärieähnliche Gras hinter einen Busch, von dem aus er einen guten Blick auf die von der brennenden Scheune erhellte Lichtung hatte.

Fünf schwarz gekleidete Personen standen auf dem Platz vor den drei verfallenen Gebäuden. In zwei von ihnen, die mit Waffen bedroht wurden, erkannte Mark Kari und Miles. Team zwei.

Auf einen Wink desjenigen, der gesprochen hatte, erhoben sich von überall auf dem verlassenen Grundstück schwarze Silhouetten bewaffneter Männer.

Mark unterdrückt einen Fluch. Sie waren mitten in eine Falle gelaufen. Irgendwie musste doch durchgesickert sein, dass Caradon tot war und dieses Treffen von ihnen organisiert. Der Drogenhändlerring hatte den Spieß umgedreht und sie eingekesselt, wie die Agenten es mit ihnen vorgehabt hatten. Sie waren ihnen hilflos ausgeliefert.

Nichts rührte sich. Mark vermutete, dass alle anderen Agenten auf Anweisungen von ihm oder Josh warteten.

Plötzlich senkte einer der schwarz gekleideten Personen seine Muskete und schon zerriss ein Schuss die Stille der Nacht. Miles stürzte nach vorne und fiel auf die harte Erde, dann rührte er sich nicht mehr. Kari schrie auf und schlug die Hand vor den Mund, wurde jedoch zurückgezogen, als sie sich zu ihm auf den Boden knien wollte.

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