52. Kapitel

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„Unfassbar, dass wir es vor Weihnachten doch noch geschafft haben, uns mal wieder zu treffen." Lynn hängte ihre Jacke an den Haken.

„Schade, dass Joel nicht konnte", fügte Kate hinzu. Lynns und Daniels Bruder hatte ihnen abgesagt, mit der Begründung, derzeit viel mit der Arbeit und seiner Tochter zu tun zu haben.

„Er braucht einfach noch ein bisschen Zeit", erklärte Lynn und zog ihre Schuhe aus.

Sie hatte etwas später Schluss gehabt als Daniel, der schon hier war und mit Henry im Wohnzimmer saß.

„Das mit seiner Ex ist immer noch zu frisch für ihn, als dass er sich jetzt schon wieder in sein altes Leben wagen möchte. Er hat neu angefangen und ich glaube, er ist glücklich soweit."

„Hoffentlich." Kate und Lynn betraten das Wohnzimmer. „Sag Joel, wir vermissen ihn hier."

„Mache ich", versprach Lynn.

„Hab ich da den Namen meines Bruders gehört?" Daniel blickte auf, als Kate und Lynn sich zu Henry auf das Sofa gegenüber von seinem Sessel setzten.

Kate nickte. „Es ist schade, dass er heute nicht dabei ist", wiederholte sie.

„Er hat gerade anderes im Kopf", bestätigte Daniel, was auch seine Schwester schon gesagt hatte. „Mmh, es riecht schon gut", wechselte er das Thema.

„Die Pizza ist gleich fertig. Habt ihr zwei denn schon den ersten Film ausgesucht?", fragte Kate die beiden Männer.

Es war Pizza-Film-Nacht der O'Ryans und Parkers – ein komisches Gefühl, das ohne Joel und seine Frau zu erleben, immerhin hatten sie solche Abende in den letzten drei Jahren immer zu sechst verbracht.

„Wir sind noch dabei, immer mit der Ruhe." Henry hob beschwichtigend die Hände. „Sowas will wohlweißlich ausgesucht sein."

„Und das benötigt genügend Zeit", ergänzte Daniel.

„Dann bin ich dafür, dass wir anfangen!" Lynn reckte den Arm in die Luft.

Ihr Bruder stöhnte auf. „Mit den ganzen romantischen Filmen können wir doch anfangen, wenn ich etwas mehr getrunken habe." Er hob seine Bierflasche.

„Wo er recht hat, hat er recht." Auch Henry hob seine Flasche, prostete Daniel zu und nahm einen Schluck.

„Ihr seid furchtbar!", unterstützte Kate ihre Freundin. Als Cookie aus seinem Körbchen aufstand und zu ihr kam, nahm sie ihn auf den Schoß und spielte mit ihm.

„Katy, nicht auf das Sofa." Henry runzelte die Stirn. „Ich hab erst gestern alles sauber gemacht."

„Ist gut." Seufzend setzte sie Cookie wieder auf dem Boden ab und stupste ihn spaßhaft mit dem Fuß an. „Wie war der Tag heute auf der Chirurgie?", fragte sie Daniel.

„Ganz gut." Er nickte. „Wir hatten einige interessante Fälle, es ist niemand gestorben. Dummerweise kommt mir meine Begleitung für die Mittagspause neuerdings immer abhanden, nicht wahr, Lynn?"

Er warf seiner Schwester einen auffälligen Blick zu, die sich davon aber nicht beeindrucken ließ.

„Das heißt wohl, dass Nico lieber Zeit mit mir als mit dir verbringt. Komm darüber hinweg", konterte Lynn.

„Das bin ich längst. Wäre es anders rum, dürfte er sich einiges von mir anhören." Daniel knackte gespielt drohend mit den Fäusten.

Kate musste schmunzeln. „Das ist süß."

Empört schaute Daniel sie an. „Wie bitte kommst du zu der Behauptung?"

„Ach, vergiss es." Sie lachte.

Whatever It TakesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt