89. Kapitel

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Nach einer gefühlt endlosen Autofahrt hielten sie endlich an einem Rastplatz für Wanderer an. Henry blickte sich um, so gut es im Dunkel der Nacht ging, doch außer schemenhaften Umrissen konnte er recht wenig erkennen.

„Mark?", fragte er nach seinem Bruder, während seine Augen langsam begannen, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen begannen.

„Yep." Weißes Licht blendete ihn, als Mark seine Taschenlampe einschaltete.

„Wo sind wir hier?"

„Das ist eine der vielen Wanderrouten um Whitingham herum", antwortete Josh, der gerade Vik aus dem Auto zog.

Auch Kate war bereits ausgestiegen, wie Henry jetzt im Licht der Taschenlampen erkannte. Sie rieb sich mit den Händen über die Arme als wäre ihr kalt.

Aber Henry wusste, würde er ihr seine Jacke anbieten, würde sie ablehnen.
Weniger vermutlich wegen ihrer derzeitigen Beziehung, als viel mehr, weil seine eigene Kleidung unter der dicken Jacke noch immer nicht trocken war.

Zum Glück schien Mark auch bemerkt zu haben, dass Kate fror, denn er zog seine warme Überjacke aus und hängte sie ihr über die Schultern.

„Und was machen wir jetzt hier?", fragte Kate und bedankte sich mit einem Lächeln bei Mark.

„Wir warten", antwortete er. „Theoretisch müsste gleich jemand kommen, der uns Maher abnimmt und dann kümmern wir uns erst mal um eine Unterkunft für euch."

Tatsächlich fuhr keine zwei Minuten später ein Geländewagen vor, dessen Scheinwerfer den Rastplatz in helles Licht tauchten.

Josh und Mark nahmen Vik in ihre Mitte, der sich erstaunlicherweise auf der Fahrt weder zu Wort gemeldet noch sonst irgendwie rebelliert hatte, und gingen zu der Frau und dem Mann, die mit dem Wagen angekommen waren.

Und auf einmal waren Kate und Henry alleine.

Henry setzte sich auf die gegenüberliegende Bank, auf der sie saß, und die durch einen Holztisch getrennt waren. Er räusperte sich und schnitt ein halbwegs unverfängliches Thema an. „Hast du irgendetwas mitnehmen können?"

Es war komisch, nur zu zweit mit ihr zu reden, nachdem die Gespräche auf der Fahrt von Josh und Mark geleitet worden waren, die gespürt zu haben schienen, dass Henry und Kate sich momentan nicht allzu viel zu sagen hatten und nicht wussten, wie sie miteinander umgehen sollten.

Zumindest ging es Henry so, und er glaubte, dass Kate eine ähnliche Unsicherheit verspürte.

„Mitgenommen?" Sie runzelte irritiert die Stirn.

Ihr Blick schweifte zu Mark und Josh ab, was ihm zeigte, dass sie an einem Gespräch nicht interessiert war. Aber jetzt musste er es durchziehen, immerhin hatte er schon angefangen.

„Na ja, irgendwelche Sachen halt. Was wir brauchen könnten. Für die nächsten Tage." Er hörte sich wirklich dumm an.

„Ich werde nicht mitkommen."

„Was?" Damit hatte er nicht gerechnet.
Was sollte das? Sie musste mitkommen!

„Ich werde nicht untertauchen", wiederholte Kate ruhig.

Henry raufte sich die Haare. „Das ist doch nicht dein Ernst, Kate! Lary will dich umbringen lassen! Du kannst nicht zurück!"

„Nicht auf mich haben sie es abgesehen, sondern auf dich."

„Nein, Kate. Du bist das Ziel. Dich brauchen sie", sagte er bestimmt.

„Aber ich hab doch nichts getan." Unsicher blickte sie ihn an.

Whatever It TakesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt