Whatever It Takes

80. Kapitel

„Bist du sicher, dass du das machen willst?"

Überrascht blickte Kate ihre Freundin an. „Ja, klar, wieso denn nicht?"

Lynn verschränkte die Arme vor der Brust. „Weil es wie ein Date klingt, Kate, deswegen."

„Ein Date?" Kate hielt mitten in der Bewegung inne. „Spence und ich sind nur Freunde, mehr nicht", schob sie etwas unsicherer hinterher.

„Sicher, dass er das auch so sieht? Mann, Kate, ihr geht essen! Abends! Freunde gehen Kaffee trinken, Eis essen, was weiß ich, aber auf keinen Fall machen sie so etwas!"

„Es ist Ende Januar. Für ein Eis ist mir das ein bisschen zu kalt. Und den Tag über arbeite ich meistens."

„Kate, du weißt, was ich meine. Es geht ums Prinzip! Du machst Spence ungerechtfertigte Hoffnungen und das ist unfair!"

„Ich bin verheiratet, Lynn. Ich glaube schon, dass Spence so viel Anstand besitzt, die Ehe zu respektieren und nichts von einer schwangeren Ehefrau zu erwarten."

„Nur weiß er weder dass du schwanger bist, noch dass Henry und du vor zwei Jahren geheiratet habt, hab ich recht?" Lynns Augen funkelten.

Kate senkte den Blick. „Nein. Das weiß er nicht." Sie griff nach ihrer Tasche und ihren Schlüsseln, als vor dem Haus ein Auto hupte. „Das wird er sein."

Lynn machte keine Anstalten, sich von ihr zu verabschieden.

„Hör zu, Lynn. Ich werde es ihm schon sagen. Und ich passe auf mich auf. Das wird einfach nur ein ganz normaler Abend unter langjährigen Freunden sein."

„In Ordnung." Lynn ließ sich von ihr umarmen. „Jetzt geh schon."

Auf Kates Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. „Wir sehen uns heute Abend."

Als sie das Haus verließ, sah sie Spence bereits in der Einfahrt an seinem Auto lehnen. In seinem schwarzen Anzug sah er wirklich gut aus und Kate war froh, dass sie sich doch noch für ihr langes, blaues Kleid entschieden hatte, das um die Taille etwas weiter war, und so nicht total underdressed war.

Immerhin hatte Spence ihr bereits gesagt, dass sie ins Lemon Square gehen würden – das feinste Restaurant der Gegend, in dem auch Nico und Lynn sich an dem Abend getroffen hatten, an dem sie zusammen gekommen waren.

Einfach in Jeans und dickem Pulli dorthin zu gehen wäre ihr unpassend vorgekommen, auch wenn sie wusste, dass es Spence vermutlich nichts ausgemacht hätte.

Tatsächlich musste sie Lynn im Nachhinein recht geben: so, wie sie aussah, in dem eleganten Kleid, mit dezenter Schminke und frisch gewaschenen, offenen Haaren, sah sie vermutlich wirklich aus, als würde sie auf ein Date gehen.

Aber sie war ja verheiratet, und das würde sie Spence auch heute Abend sagen, wo sie sich zum ersten Mal nur zu zweit trafen. Ein Blick auf ihre linke Hand sagte ihr jedoch, dass sie vergessen haben musste, nach dem Duschen ihren Ring wieder anzustecken.

Hoffentlich würde Spence später nicht denken, dass ihre Ehe nur eine Lüge wäre, um sich ihn vom Hals zu halten oder sowas in der Art.

Aber das war jetzt auch egal. Ändern konnte sie es sowieso nicht mehr.

Mit einem Lächeln auf den Lippen ging Kate zu Spence hinüber, der sich lässig vom Auto abstieß und auf sie zukam.

„Hi", sagte Kate und strich sich eine Strähne hinter ihr Ohr zurück.

Unter seinem musternden Blick wurde sie ein wenig nervös, bis sich schließlich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. „Hey."

Sein Blick glitt über ihren Körper. „Du siehst wunderschön aus, Kath", sagte er bewundernd.