21. Kapitel

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„Warum habt ihr damals eigentlich aufgehört, für ISASP zu arbeiten?", fragte Kate, während sie nach Samuels Glas griff, um ihm nachzuschenken.

Sie hatte erst vor anderthalb Jahren erfahren, dass auch Henrys Eltern einst Agenten für den internationalen Geheimdienst gewesen waren.

Henry seufzte. Er hatte keine Ahnung, wie sie auf dieses Thema gekommen war und irgendwie war es ihm ein wenig unangenehm, über die Vergangenheit seiner Eltern zu reden. Es war einfach so, dass er etwas anderes von dem Abendessen mit seinen Eltern erwartet hätte.

„Na ja, beim Geheimdienst ist es nicht erwünscht, dass Agenten heiraten", erklärte Lucy und drückte mit einem Lächeln die Hand ihres Mannes. „Aber wir haben uns so sehr geliebt, dass wir unsere Arbeit aufgegeben haben, um heiraten zu können."

„Und wir lieben uns immer noch genauso sehr, wie am Tag unserer Hochzeit", ergänzte Samuel.

„Dein Bruder ist noch nicht so weit, hm?"

Erst als Henry Kates Blick auf sich ruhen spürte, bemerkte er, dass sie ihre Frage an ihn gerichtet hatte. Sie drückte mitfühlend seinen Arm. Warum mitfühlend? War es nicht Marks Sache, wann er seiner Freundin einen Antrag machte?

„Das glaube ich auch", sagte Lucy in diesem Moment leise. „Nach Anne... Vielleicht hat er Angst, dass sich seine Vergangenheit wiederholt und will nicht vorschnell alles aufgeben."

„Ich glaube, er wartet darauf, dass Neela dem ASS kündigt, bevor er ISASP verlässt", warf Henry ein.

„Das klingt kompliziert." Kate füllte Henrys Glas auf, was er mit einem dankbaren Lächeln zur Kenntnis nahm, bevor er antwortete.

„Es ist total kompliziert. Vor allem, weil verständlicherweise kein Geheimdienst einfach so seine Agenten gehen lassen will, nur weil sie sich verlieben. Immerhin haben sie sich eigentlich für ihr ganzes Leben verpflichtet. Und gerade nachdem Mark schon einmal gegangen und wiedergekehrt ist..."

„Aber habt ihr nicht gute Beziehungen zu seinem Chef?" Fragend blickte Kate Samuel und Lucy an.

Henrys Vater nickte. „An sich schon. Aber wir werden sehen, welche Forderungen er stellt."

„Oh Mann." Kate verzog das Gesicht, doch schon nach wenigen Sekunden erhellte wieder ein Lächeln ihr Gesicht.

Henry folgte ihrem Blick zu Cookie, der unter dem Tisch darauf wartete, dass noch mehr Krümel hinunter fielen. Er wusste bereits nach nicht einmal 24 Stunden, dass er Cookie niemals wirklich mögen würde, genau wie der Hund auch ihn nicht wirklich mochte.

Momentan gingen sie sich eher aus dem Weg, aber Henry vermutete, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis er angeknabberte Schuhe, zerfetzte Sofakissen und eine mit Hundehaaren verstopfte Badewanne vorfinden würde.

„Ich glaube drei Monate", sagte Lucy gerade.

„Was?", fragte Henry, überrascht, dass ihn der Gedanke an den Hund so sehr vom Gespräch abgelenkt hatte, dass er Kates Frage nicht gehört hatte.

„Wie lange Mark und Neela sich nicht mehr gesehen haben", erklärte Kate. „Ich frage mich echt, wie sie das aushalten!"

„Ich weiß es nicht." Samuel schüttelte den Kopf. „Aber zu Thanksgiving wollten sie beide kommen."

Lucy lächelte. „Bis auf Landon und Kendra haben bereits alle zugesagt."

„Ich hab mit Nico Stoner gesprochen, er gibt Kendra frei", erklärte Henry.

„Das ist super." Samuel nickte ihm stolz zu.

„Sag mal, Kate, wie geht es eigentlich deiner Schwester?", wechselte Lucy das Thema.

Whatever It TakesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt