12 - mit allen Sinnen

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Mein Weg hatte mich zu einem Gebiet am Waldrand geführt

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Mein Weg hatte mich zu einem Gebiet am Waldrand geführt. Außerhalb der Stadt. Ich fuhr in die nächste Straße ein.
Gleich würde ich den Treffpunkt erreichen.
Ich hatte ein schlechtes Gefühl in mir. Als mein Opa hörte, dass ich mich mit Ferhat traf, wurde er wütend. Er wollte mich nicht gehen lassen, weil er ihm nicht vertraute.
Wie kannst du dich mit jemandem treffen, der uns schaden wollte! hatte er mich angeschrien. Und noch andere Dinge...
Ich hatte ihm versucht zu erklären, dass ich für unsere Zukunft kämpfte, doch er verstand mich nicht.
Was machst du, wenn dich Ferhat zu einer Falle führt? meinte mein Opa noch.
Dann ertappe ich eben in eine Falle. Ich werde mich schon irgendwie retten können.
Auf erster Linie kam mir Candan vertrauenswürdig vor.
Weil ich das Gefühl hatte, dass er mir vertraute, vertraute ich ihm.

Was betrieb Ferhat wohl hier? Wer war der Mann, von dem er mir erzählt hatte?
Er hieß Koray Özel.
Ein Name, der mir unbekannt war.
Als meine Scheinwerfer auf eine freie Fläche abbogen, erkannte ich die Umrisse von Autos und Personen.
Ein SUV und ein schwarzer Mercedes.
Das müssten Ferhat und seine Männer sein.
Nachdem ich neben ihm geparkt hatte, öffneten seine Männer die Türe und der Boss stieg aus.
Wortlos liefen wir aufeinander zu.
„Guten Abend Devran.", empfing er mich.
„Guten Abend Ferhat. Was werden wir hier tun?", ging ich gleich auf das Wesentliche zu.
„Es ist ganz simpel. Mein langjähriger Verbündeter Ismet hat mir von Koray Özels Geschäften erzählt, die mehr als gut laufen. Er hat eine große Truppe, die ihn und seine Verbündete beschützen. Das alles erfordert natürlich eine Gegenleistung, aber darüber werden wir schon sprechen. Nach Hamed Khalil soll er der beste Schützer sein und dazu hat er Kontakte am Zoll. Das heißt, seine Geschäfte laufen sauber. Wenn wir uns einigen können, können wir uns vereinen und gemeinsam zu einer Macht wachsen. Es gibt neue Feinde im Visier. Die Karacans. Ein Clan, der sich nach dem Tod von Khalil breit gemacht hat. Ich glaube mehr muss ich nicht erzählen. Spätestens, wenn die Karacans vor deiner Türe stehen, wirst du es bereuen.", erklärte Ferhat.
Aufmerksam hatte ich ihm zugehört. Wer waren die Karacans? Kannte sie mein Opa? Wenn Ferhat Recht hatte, gefiel mir sein Plan. Allerdings hatte ich noch eine Frage im Kopf.

„Warum hast du mich gerufen Ferhat? Wie kannst du mir vertrauen, wenn wir uns kaum kennen?", hackte ich nach und trat näher.
Kurz lächelte er.
„Ich wusste, dass du die Frage stellen würdest, junger Mann.", teilte er mit und klopfte auf meine Schulter.
Starr blickte ich ihm ins Gesicht, als ob ich die Antwort dort finden könnte.
„Augen lügen nicht Devran. In den Jahren habe ich schon viele Gesichter kennengelernt, dass ich ein gutes Gespür für Lügner bekommen habe. Ich wollte dir nur eine Chance geben. Du erinnerst mich an meine jungen Jahre.", meinte er und setzte sich in Bewegung. Mit einer Handbewegung winkte er mich zu sich. Ich löste mich vom Fleck und ging ihm nach. Gefolgt von seinen Männern.

Was meinte Ferhat mit ‚du erinnerst mich an meine jungen Jahre?' Hatte er etwa die selbe Lebensgeschichte wie ich? Wurde sein Vater auch ermordet? Oder ging er nur auf meine Charaktereigenschaften ein?
Naja, das wird sich im Laufe der Zeit offenbaren.
Eine Frage hatte ich noch im Kopf. Wie konnte Candan so mächtig sein, obwohl er erst um die Vierzig war? Ein Starker Mafia zu sein, braucht seine Zeit. Was hat er in seinen jungen Jahren verstanden, dass andere nicht verstanden hatten?

Die Wunde der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt