Ich befand mich nicht in einem Traum. Das war die pure Realität.
Mein Kopf lag auf Devrans Schoß, meine Hand in seiner, sein Blick auf mir.
„Devran?", löste ich mich aus der Starre.
„Damla?", fragte er.
Der Fahrer bemerkte ebenfalls, dass ich aufgewacht war.
„Taner?", erkannte ich ihn. Was suchte er hier? Nun wurden alle Namen im Auto erwähnt. Die Situation war so komisch, dass ich nicht wusste, wie ich handeln sollte.„Was mache ich hier?", riss ich meine Hand von Devrans Weg und wollte aufstehen, doch mein Schwindel ließ es nicht zu.
„Leg dich hin.", bat Devran mit ruhiger Stimme. Es klang mehr nach einer Forderung.
„Was machte ich hier, habe ich gesagt.", wiederholte ich mit fester Stimme und richtete mich vorsichtig hin. Alles drehte sich um mich. Devran gab mir Halt, dass ich mich hinsetzen konnte.
„Wo gehen wir hin?", wollte ich wissen und fuhr über meine erschöpften Augen. Mein Schädel drohte zu Platzen. Einerseits verspürte ich eine Übelkeit, die ich jedoch unterdrücken konnte. Ich fühlte mich einfach schwach und ausgelaugt.
„Beruhig dich. Wir gehen an einen sicheren Ort."
Waren wir in Gefahr, dass Sicherheit nötig war? Ungutes fühlte ich.Durch Schlitzaugen warf ich Devran kalte Blicke zu. Wegen ihn waren wir in diese Situation geraten. Wie sollte ich mich beruhigen, wenn ich wusste, dass wir fast um das Leben gekommen wären? Wie konnte er still bleiben? Es kochte in mir vor Wut und Ungewissheit.
„Ich will Nachhause gehen und zwar auf der Stelle."
„Damla, es wäre besser für dich, wenn du Devran zuhörst.", beteiligte sich Taner am Gespräch.
„Kann mir einer sagen wohin wir gehen?"
Seufzend atmete Devran aus.
„Ohne Fragen zu stellen, hältst du es nicht aus, oder? Wir sind schon da.", deutete er auf das Haus am Ende der Straße. Das sah nach seinem Eigenheim aus. Die riesige Residenz.
Gerade wollte ich anfangen zu reden, als Devran dazwischen sprach.
„Wir haben einen Arzt für dich gerufen, der in Kürze kommen wird."Der große schwere Eingangstor ging auf und wir fuhren in das Hof ein. Strenge Sicherheitsmaßnahmen folgten hier. Männer wachten vor und hinter dem Tor. Zusätzlich waren Sami und Ayhan zurückgekehrt. Die Tür wurde mir von Devran geöffnet. Ich trat den ersten Fuß raus, aber merkte schnell, dass ich mein Gleichgewicht nicht halten konnte. Einen Arm um mich greifend, begleitete er mich bis zur Tür. Weshalb es mir schwindelig war, konnte ich mir nicht beantworten. Den Schock konnte ich immer noch nicht überwinden und musste zu mir kommen.
Taner schloss die Tür auf und ließ uns rein.
„Ich will kurz ins Badezimmer und meine Hände waschen.", löste ich mich von Devran.
„Kannst du allein gehen?"
Nickend antwortete ich.
„Erste Tür rechts.", teilte er mit und ging fort.
Das Badezimmer war hell und weit. Die Nachmittagssonne spendete letzte Strahlen durch das gekippte Fenster.
Kaltes Wasser floss meine Hände herab. Reglos blieb ich stehen und beobachtete das laufende Wasser. Meine Augen trafen auf mein bleiches Spiegelbild. Ich sah erschreckend aus. Die Angst saß noch in meinen Knochen.
Mehrmals wusch ich meine Hände, weil sie sich dreckig anfühlten. Zu wissen, dass ich eine kriminale Tat begangen hatte, ließ mich schlecht fühlen.Meine Kehle knotete sich erneut zu und Schluchzer drangen zu kommen. Ich konnte es nicht akzeptieren, einen Mann verletzt zu haben. Ich habe ein Messer in seine Hand reingerammt!
Tränen kamen mich hoch. Meine Augen füllten sich und fühlten sich schwer an. Im nächsten Moment fiel die erste Träne.
Beruhige dich Damla! Jetzt ist nicht die Zeit dafür.
Das kalte Wasser traf auf mein Gesicht und erfrischte mich. Die Luft erging mir dabei.
Alle Kräfte sammelte ich zusammen und verließ das Badezimmer.In der Zwischenzeit war eine Ärtzin gekommen. Ein ältere Dame. Ich nahm Platz an der Couch und mein Blutdruck wurde zuerst gemessen.
Devran stand am Fenster mit starrem Blick auf die Aussicht.
„Dein Puls schlägt sehr schnell und ist hat hohe Werte.", stellte die Ärztin fest.
„Eine Unruhe ist in mir.", offenbarte ich.
„Können wir etwas unter vier Augen besprechen?", wandte sich die Ärztin von mir zu Devran.
„Klar.", ließ er uns allein. Gespannt wartete ich auf ihre Worte.
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Die Wunde der Vergangenheit
Mystery / ThrillerIm nächsten Moment wurde ich ruckartig nach hinten gezogen und prallte gegen die harte Brust vom Unbekannten. Die Zeit schien wieder geblieben zu sein. Wie mein Herzschlag. „Ich weiß zwar nicht wer du bist... doch ich werde dich finden!", hörte ic...