×°• Wine and Strawberries •°×

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Kaltes Wasser fließt über meinen Körper und lässt mich erzittern. Es brennt wie tausend kalte Feuer auf meiner Haut und dennoch denke ich nicht im entferntesten daran das Wasser auf eine höhere Temperatur zu schalten. Es lässt mich seine Berührungen vergessen. Lässt mich vergessen das ich schwach war.

Jeden Tag sah ich Menschen die ein Handicap haben doch sind sie desswegen gleich schwächer als wir? Sie lernten mit dem zu Leben was ihnen fehlte, mussten Erniedrigungen über sich ergehen lassen und sind dennoch wieder aufgestanden als sie ganz unten waren.

 Ich werde nicht noch einmal einknicken. Ich werde es akzeptieren sein Inferior zu sein doch ich werde nicht all seine Handlungen akzeptieren. Ich stelle das kalte Wasser ab und suche nach einem Handtuch welches ich nach kurzem suchen auch schon finde. Ohne große Probleme ziehe ich mir meinen mitgebrachten Pullover und meine Boxershorts an. Danach föhne ich mir so gut es geht die Haare und mache mich dann schließlich auf die Suche nach meinem Ruler. 

Vorsichtig taste ich mich an den Wänden entlang, achte dabei auf jedes Geräusch und jeden Lufthauch. Immer und immer weiter gehe ich an der Wand entlang bis ich plötzlich eine Hand spüre die sich auf meine legt. Vor Schreck zucke ich zusammen und bleibe stehen. Auch wenn ich nichts sehe so senke ich dennoch den Blick. Ich spüre seinen ganz genau auf mir und es ist mir irgendwie unangenehm, auch wenn ich nicht weiß wie er guckt. 

Sanft nimmt er meine Hand und führt mir durch die mir dunklen Raum. Ich höre sanfte Klaviermusik und muss lächeln als ich die Stücke von Mozart erkenne. Er drückt mir ein Glas in die Hand und ich schmunzle als mir der Geruch des Weins in die Nase steigt. Wir stoßen an und essen denn Schweigend unser Abendessen. 

Irgendwann setzen wir uns denn auf die Couch beziehungsweise er setzt sich auf die Couch und zieht mich auf seinen Schoß bevor er sich zurück lehnt und ich auf ihm liege. Alles um uns herum ist ruhig. Ich lausche der Klaviermusik und male leichte Figuren auf seinen trainierten Oberkörper. Er hingegen isst immer mal wieder etwas und  krault meinen Kopf was mich wohlig aufseufzen lässt. Wäre ich nicht blind, würde ich es wahrscheinlich noch mehr genießen. ,,W-Wieso sprichst du nicht mit mir?" sage ich mit heiserer Stimme doch wie erwartet bekomme ich keine Antwort. ,,B-Bitte, b-bitte rede mit mir. Ich halte diese stille nicht aus, sie macht mir Angst, alles um mich herum ist dunkel und dann redest du nicht mit mir." gebe ich gekränkt von mir bevor ich mich in sein Shirt kralle und versuche meine Tränen zurück zu halten. Ich bin so eine Memme, ich will nicht weinen. 

Seine Hand beginnt zärtlich meinen Rücken auf und ab zu fahren, so als ob er mich trösten will. Vorsichtig richte ich mich etwas auf und schaue da hin wo ich sein Gesicht vermute. ,,Kannst du mich küssen?" frage ich leise um im nächsten Moment spüre ich seine Lippen auf meinen. Es ist ein sanfter, schon fast liebevoller Kuss welchen ich nur all zu gerne erwidere. Ich hasse es so sehr das ich von ihm abhängig bin doch er ist die einzige Person. Er, wer er auch immer sein mag, ist die einzige Person welche mir Liebe in meiner Dunkelheit schenkt. 

Er löst sich von mir und streicht mir durch die Haare was mich zum kichern bringen. Mit meiner Zunge fahre ich mir einmal über meine Lippen und stoppe als ich realisiere was für ein Geschmack seine Lippen auf meinen zurück gelassen hat. 

,,D-Darf ich auch eine Erdbeere?" Frage ich zögerlich und ein raues Lachen entkommt ihm eh ich etwas an meinen Lippen spüre. Vorsichtig öffne ich den Mund und beiße dann ein Stück von dem Obst ab. 

Und so verbringe ich meinen zweiten Abend bei ihm. Immer und immer wieder füttert er mich mit Erdbeeren, bietet mir zwischendurch etwas Wein an und hält mich einfach nur fest in seinen Armen. Es ist komisch und doch fühlt es sich irgendwie gut an. 

Könnte es doch nur immer so sein ...

Bangtans Babyboy (Yoonkook/Sugakookie)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt