×°• Everyday a new Night •°×

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Die ersten Tage über ernährten wir uns ausschließlich von den mitgebrachten Lebensmitteln, doch da uns nur wenige Wochen später der Hunger geplagt hätte begannen wir uns schon gleich arbeiten zu suchen um nicht durch den Hunger den Verstand oder gar unser Leben zu verlieren. Mit einem mal hatten wir wieder ein alltägliches Leben, einen geregelten Ablauf, Kontakt mit anderen Menschen und vorallem Kontakt mit Vampiren und eh wir uns versahen waren schon 2 Monate um. 

,,Bitte schön Herr Mawel. Ich hoffe er schmeckt ihnen, heute hab ich mal den Kuchen gemacht!" strahle ich über beide Ohren während ich den jung Aussehenden Vampir und Stammgast des Cafés einen Teller mit einem Stück Kuchen hinstelle. ,,Du musst mir unbedingt den Namen der Person nennen die dir das backen beigebracht hat und vorallem musst du mir das Rezept geben." sagt der Vampir grinsend während er erneut ein Stück von dem Kuchen isst. ,,Tut mir leid das ist ein Geheimnis." ,,Komm schon. Dann kann ich wenigstens einmal meine Freundin überraschen. Sie liebt Kuchen und Kekse." ,,Wer liebt das nicht?" Frage ich lachend und der Vampir schmunzelt. ,,Ihr Menschen seid mit solch einfachen Gesten schon zufrieden. Das liebe ich so an euch."

 ,,Wieso sollte man mir ein Schloss schenken wenn ich doch nur ein kleines Häuschen mit einem Garten haben möchte? Ich würde nicht behaupten das alle Menschen so ticken doch die meisten tun es, es ist die Geste die zählt und nicht das Geld." ,,Was würdest du denn deiner Freundin zum Jahrestag schenken?" ,,Mhhh. Ein romantisches Essen mit einem abendlichen Spaziergang zum Beispiel?" ,,Glaubst du das sie sich freuen würde?" Zweifelnd guckt mich der Stammgast an und ich lächle. ,,Ich denke schon das sie sich freuen wird. Ich persönlich würde mich zumindest freuen denn es zeigt das sie sich Gedanken machen. Sie wollen die nähe zu ihrer Freundin, sie zeigen ihr wie wichtig sie ihnen ist." ,,Du redest wie ein Verliebter Jungkook, bist du dies zur Zeit?" 

Wie antwortet man? In diesen Momenten wünschte ich mir zu wissen was Liebe wirklich ist. Ich wurde geliebt. Das weiß ich ganz genau, doch wie fühlt sich diese Liebe an welche nur zwischen 2 Personen existiert? Wie fühlen sich sanfte Gesten an die ein Liebespaar austauscht? Ich bin ein Inferior, ich bin für einen Vampir bestimmt, ich werde mich nicht verlieben, es wurde bestimmt wem ich zu lieben habe. Doch vorher, was war das? All die Momente. Ich habe für Yoongi geschwärmt doch war das Liebe? Ich weiß es nicht. Er war immer da, er war schon immer da. Ich habe ihn blind Vertraut und lief so in seine Falle. Der Hase lief direkt in das Nest der Schlange. Es war Verrat aber irgendwie auch nicht, ich war dumm und naiv. Vampiren kann man nicht trauen doch genau dies tue ich immer und immer wieder. 

Selbst jetzt wo ich die Vampire im Café bediene verspüre ich nicht den geringsten Hass auf sie. Ich bin nicht wie die Night Hunter die sie tolerieren und dennoch hassen. 

,,Ich habe geliebt mich jedoch nie verliebt. Ich denke das beschreibt es am besten." sage ich leicht lächelnd und der Vampir scheint sich mit der Aussage zufrieden zugeben. Ich kassiere noch einige Kunden ab eh ich zu Bambam und Yugyeom sehe die gespielt interessiert in die Karte schauen. Leicht grinsend gehe ich zu ihnen herüber und setze mich kurzerhand zu ihnen. ,,Manche Dinge ändern sich nie." sagt Yugyeom der sich mittlerweile ordentlich auf einen Stuhl gesetzt hat und sich interessiert die Speisekarte durchguckt. ,,Was meinst du?" ,,Der Umgang mit den Vampiren." wirft Bambam ein und ich schaue fragend zu ihm. ,,Du behandelst sie wie Menschen." ,,Nicht jeder Vampir ist gleich." ,,Trinken etwa nicht alle Blut?" ,,Musst du nichts essen um zu Leben?" ,,Jungkook. Vergiss nicht das es Vampire waren die dir deine Familie genommen haben und vergiss nicht das es ein Vampir war der dir all das angetan hat." Ich presse meine Lippen aufeinander und schlucke. ,,Das zählt nicht." presse ich hervor doch er zieht nur eine Augenbraue hoch und sagt aufgebracht: ,,Ohhh doch das zählt. Sie sind alle gleich und daran kannst du nichts ändern! Sei einmal nicht blind und sieh der Wahrheit endlich ins Gesicht!" Ich habe Bambam noch nie so aufgebacht gehört. Seufzend nicke ich und lasse ihn somit die kleine Diskussion gewinnen. 

,,Ich meinte eigentlich Jungkook und die Cafés!" gibt Yugyeom kleinlaut von sich und ich kichere ,,Achso. Naja wenn es mir doch Spaß macht, wieso nicht, kann ja nicht jeder als Postbote durch die Gegend rennen." ,,Eyy. So schlimm ist das eigentlich gar nicht." ,,Weil ihr jetzt legal überall klingeln dürft oder was?" ,,Nein." ,,Ja!" Zugleich ertönen die Gegenteiligen Wörter aus ihren Mündern und ich beginne zu lachen. Ein lautes, ehrliches lachen ertönt seit Wochen aus meinem Mund und Tränen der Freude bilden sich in meinen Augen. All die Zweifel in mir ließen meine Gefühle gefrieren, ich fühlte nichts mehr. Weder Angst, Trauer oder Freude. Seit langem schlägt mein Herz mal wieder schneller und die Euphorie in mir kommt zurück. 

Dennoch trübt diese idyllische Ruhe, all diese doch so friedlich wirkenden Tage lassen uns etwas vergessen. Die Realität, sie lässt uns nicht los. Sie stellt sich in den Hintergrund, lässt uns für eine kurze Sekunde unsere Illusion leben eh sie uns dann wieder an die Hand nimmt und uns das offenbart was wir doch eigentlich vergessen wollen. 

Wir sind hier in Busan, weit weg von Seoul und doch stoppt die Zeit dort nicht. Die Bruderschaft ist noch immer anwesend, wir sind noch immer gesuchte der Polizei. Unsere Probleme werden nicht kleiner, ganz im Gegenteil. Sie wandern wie Schlingen langsam unseren Körper empor, schwingen und ranken sich um jedes einzelne Glied eh sie beginnen uns die Luft abzuschnüren, opfern wir uns nicht dem Feuer so werden wir schon bald daran zugrunde gehen. 

Wieder ist die Nacht angebrochen und ich verlasse die Villa um meinen abendlichen Spaziergang zu beginnen. Jeder Tag ist ein neuer Tag und doch ist es die Nacht welche mich zur Zeit mehr in ihren Bann zieht. Ich fühle mich zu dieser späten Stunden viel, viel wohler. Stimmt irgendetwas nicht mit mir? 

,,KOOKS WARTE!" schreit auf einmal jemand hinter mir und ich drehe mich abrupt um. Yugyeom kommt angelaufen und bleibt auf meiner Höhe stehen um mit mir zusammen durch die dunklen Straßen zu gehen. ,,Worüber denkst du wieder nach Kooks?" ,,Ich lebte hier mit meinen Eltern und dennoch fühlt es sich nicht wie eine Rückkehr an, viel mehr fühlt es sich wie ein aufgezwungener Urlaub an. Verstehst du was ich meine? Mein Leben begann hier und doch fühlt es sich nicht so an." ,,Glaubst du das die Vampire dich selbst hierbei belogen haben?" ,,Ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts mehr. Weder wer ich bin noch wer ich wahr doch ich werde es herausfinden. Egal wie." 

,,Ich werde dir helfen." Sagt mein bester Freund geradewegs heraus und ich beginne zu lächeln. ,,Danke. Ich hab allerdings keinen Plan wie." ,,Wir finden eine Möglichkeit. Ach ja, schon verrückt oder?" ,,Was meinst du?" fragend gucke ich zu ihm doch er lächelt nur breit und sagt: ,,All das hier. Wir waren normale Teenager und jetzt sind wir Gesuchte des Systems." ,,Ja und dabei haben wir noch nicht einmal etwas falsches gemacht. Ich hoffe das Jackson's Vater so schnell wie möglich eine Lösung findet." ,,Ich bin mir sicher. Herr Wang ist ein schlauer Mann. Er findet immer eine Lösung." Leicht lächle ich und nicke. ,,Ohne ihn wären wir wahrscheinlich schon längst verloren oder mehr ich. Ich habe diesen Mann so viel zu verdanken und damit meine ich nicht nur das Kämpfen. Ich kann nachvollziehen das Jackson seinen Vater so vergöttert, ich hätte mir auch so einen gewünscht." ,,Sind die Vampire wirklich nicht so wie jeder sie immer darstellt?" fragt Yugyeom zögernd ich schaue ihn fragend an. ,,Sie haben meinen besten Freund großgezogen also irgendwie können sie ja dann doch nicht so böse sein, mal abgesehen davon was sie mit dir gemacht haben." verteidigt er sich schnell und ich lache. 

,,Sie sind keine herzlosen Monster, egal was sie gemacht haben. Ich kann sie nicht hassen. Hass kommt wie Liebe vom Herzen und bis dieser Hass dort angelangt ist, ist es ein weiter Weg. Beginnend vom Kopf, über die Lippen bis hinunter zum Herzen und selbst dann redet das Gewissen einem noch einmal eine kleine Frage zu unzwar, ist es ein begründeter Hass. Hasse ich jemanden gleich nur weil er eine andere Meinung hat, anders Aussieht oder gar anders handelt als ich? Herz und Kopf brauchen sich um zu Leben und genauso brauch das Glück auch einen negativen Part. Leben und Tod, Tag und Nacht. All das sind Gegenteile und doch brauchen sie sich Gegenseitig. Verstehst du, nur weil ich nicht jeden mag heißt es nicht das ich sie gleich hasse. Ich liebe ja auch nicht gleich jeden den ich mag." 

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Mir fehlt die Spannung in der Geschichte und irgendwie auch die Lösung des Rätselts, da hab ich mir selbst wohl zu viele Möglichkeiten gegeben 😂😂

Bangtans Babyboy (Yoonkook/Sugakookie)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt