Franco riss das Steuer herum, als uns plötzlich ein Auto die Vorfahrt nahm und mit einem Knall landeten wir in der Leitplanke.
Eine Sekunde war es schwarz, dann spürte ich warmes Blut über mein Gesicht laufen und sah erschrocken zu Franco.
Er hielt das Lenkrad fest umklammert und starrte geschockt auf die leere Straße.
Auch er hatte eine kleine Platzwunde am Kopf."Fr-Franco? Alles okay soweit?", fragte ich, als ich mich wieder einigermaßen gefasst hatte.
Er schien aus seiner Trance zu erwachen, sah zu mir rüber und in seinen ausdruckslosen Augen waren plötzlich wieder Besorgnis und Erkenntnis zu sehen."Frage zurück: Das blutet echt stark bei dir", sagte er und lehnte sich zu mir, um meinen Kopf abzutasten. Ich klappte den Spiegel des Beifahrers runter und erschrak mich selbst etwas. Es blutete immernoch und das nicht gerade wenig.
"Du wartest hier, ich hole uns Kompressen", entschied er und stieg aus.
Wenige Sekunden später war er mit dem Rucksack an der Beifahrertür."Kannst du rauskommen? Dann geht das leichter", wollte er wissen und hielt mir seine Hand hin.
Ich nahm sie, schwang meine Beine über den Sitz und wollte aussteigen. Aber als ich meinen ersten Fuß auf die Straße stellte, durchzuckte mich ein stechender Schmerz an meiner rechten Seite. Automatisch wanderte meine Hand an meine Rippen und da ich nun keinen Halt mehr durch Franco hatte, fiel ich aus dem Wagen direkt in seine Arme.Er hielt mich fest und setzte mich sanft auf dem Boden ab.
"Jacky... Jacky... was ist los?", fragte er besorgt und kniete sich vor mich.
Ich zog mein Shirt hoch und sah ein großes Hämatom an meinen Rippen.
Franco zog scharf Luft ein und tastete sie vorsichtig ab.
"Ich glaube, die sind durch", diagnostizierte er. "Wie sieht es mit der Luft aus?"
"Nicht so gut, ehrlich gesagt", brachte ich hervor."Komm, leg dich hin, bitte... ich rufe mal noch einen RTW nach", meinte er voll Sorge.
Er half mir, mich hinzustellen, doch mir war mittlerweile durch den hohen Blutverlust schwindelig und meine Beine wollten mich nicht mehr ganz tragen.
Also hob Franco mich hoch und setzte mich auf der Trage wieder ab. Dann sprach er mit der Leitstelle und verband endlich meine Wunde."Die schicken noch einen NA mit, wegen Schmerzmittel uns so", meinte er schließlich und setzte sich erschöpft auf den Stuhl neben mir.
"Komm, ich verbinde dir noch deinen Kopf", entschied ich und wollte mich aufrichten, woraufhin mich erneut ein stechender Schmerz durchzuckte und ich stöhnend in mich zusammensank.
Franco war sofort aufgesprungen und strich mir sanft über den Arm."Schhh, die kommen gleich", sagte er leise. Dann nahm er sich für sich eine Kompresse und stieg aus, als der die Martinshörner hörte.
"ACH DU SCHEIẞE", hörte ich Oli fluchen.
"Wie geht es dir, Franco?", sprach er zu meinem Kollegen.
"Ganz gut", tat dieser ab, "geh mal lieber zu Jacky..."Wenige Sekunden später war Oli im Wagen, gefolgt von Franco und ich sah ihm die Farbe aus dem Gesicht weichen.
So schlimm?
Er nahm sanft meine Hand von meinen Rippen, um sie sich anzuschauen und meinen Puls zu fühlen.
Mit angestrengtem und besorgtem Gesichtsausdruck tastete er sehr vorsichtig und dennoch unglaublich schmerzhaft meinen unteren Brustkorb ab, was ich mit gelegentlichem Aufzischen kommentierte."Drei sind höchstwahrscheinlich durch", meinte er dann zu mir und machte mir dann einen Fingerclip ran.
"Sättigung ist etwas niedrig", bemerkte er, "Yannik, mach mal bitte Blutdruck."
Yannik erschien hinter mir und lächelte mir leicht zu, während er die Manschette anlegte.
"80 zu 40", gab er bekannt.
"Das ist aber schon sehr im Keller", stellte Oli fest."Sie hat auch ziemlich viel Blut verloren", sagte Franco und deutete auf meinen Kopf.
Oli nahm sofort den Verband ab und sah sich die Wunde an.
"Man Mädel, was machst du nur immer...?"
Ich zuckte schwach mit den Schultern, keine Kraft mehr zum Diskutieren, was Oli mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis nahm."Dir war aber nicht schwarz vor Augen oder so?", fragte er dann und Franco sah mich durchdringend an.
"Doch, kurz", gab ich zu.
Oli atmete tief durch und kramte dann eine Pupillenleuchte hervor.
"Schau mich mal an", bat er und leuchtete mir in die Augen."Beidseitig isokor, wunderbar. Okay, passt auf, ich will eigentlich sofort in die Klinik, also bitte Trage in den anderen RTW bringen und Franco, du bleibst mit hinten. Dich schau ich mir auch gleich nochmal an." Damit rauschte er raus.
Franco schien nicht so begeistert und murrte vor sich hin, ich grinste ihm zu. Hah, endlich war mal nicht nur ich Patient! Er grinste verstehend zurück und strubbelte mir neckisch durchs Haar.Angelehnt an die Folge 'Zu schnell zu früh zur Welt'. Dies ist mein erster Oneshot, lasst gerne Feedback da. :)
Macht noch etwas aus dem Tag <3
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ᴀsᴅs - sʜᴏʀᴛ sᴛᴏʀɪᴇs
FanfictionHier werden voneinander unabhängige Oneshots und mehrteilige Kurzgeschichten zu der Sat 1-Fernsehserie 'Auf Streife - Die Spezialisten' erscheinen, die sich hauptsächlich um die Sanitäterin Jacqueline Wendt drehen werden. Es ist nicht unbedingt notw...