(12) Fehlalarm mit Folgen [3/3]

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Zwei Minuten später kam er zurück und mir ging es dank der Infusion mittlerweile wieder etwas besser.
"Du, da bin ich aber froh, dass du nicht mehr so blass bist" meinte er erleichtert, "hast mir echt Angst gemacht, weil du so ungewohnt schwach warst."
"Ich glaube, nach dem Einsatz können wir uns aber alle zusammen zum PSU begeben" sagte Franco.

Oli nickte ernst. "Ja, definitiv. Also, da der zweite Notarzt verhindert ist, fahre ich bei Yannik mit und wir bleiben in Tandem. Du bleibst bei Jacky, Marion fährt euren RTW und Tom unseren. Wird schon."
Damit war er wieder draußen und Franco setzte sich neben mich auf den Stuhl, während der Wagen startete.

"Was ist jetzt eigentlich genau passiert?" fragte er leise.
Ich sah ihn nachdenklich an. "Ich weiß nicht genau... irgendwie war keiner da und ich bin nochmal in den Wagen gestiegen, um die Funke zu holen… Und als ich wieder ausgestiegen bin, dann... dann…" Franco legte mir beruhigend seine Hand auf den Arm.
"Dann hat mich ein Mann von hinten gepackt und gewürgt, auf mich eingeschlagen, eingetreten und wollte mich erstechen" flüsterte ich erstickt.

Francos Finger gruben sich in meinen Arm und sein Gesicht war deutlich blasser geworden.
"Und dann ist ein Polizeiauto vorbeigefahren und der Mann ist weggerannt" beendete ich leise.
Mein Kollege stand stumm auf und umarmte mich. Ich war dankbar dafür.
"Alles okay bei euch?" rief Marion von vorne.
"Ja" antwortete Franco.

Kurz darauf wurden Yannik und ich in den Schockraum gefahren, wo uns schon eine aufgeregte Birgit erwartete.
Yannik war zum Glück mittlerweile wieder ansprechbar und warf mir einen sehr besorgten Blick zu.

Freddy kam als zweiter Arzt hinzu und musterte uns ähnlich wie seine Kollegin.
Er kam zu mir.
"Hey, Jacky, hab schon gehört… wie geht es dir?" fragte er leise.
Ich überlegte einen Moment. "Etwas besser" schloss ich.

Er sah sich die Wunde an meinem Arm an, nähte sie und schickte mich anschließend in die Radiologie. Mir wurde mittlerweile das Laufen zugetraut und so ging ich eigenständig zu meinem Krankenzimmer.

Dort saß Yannik schon auf dem zweiten Bett und wartete auf mich. Als er sah, dass ich kam, stand er auf und umarmte mich vorsichtig.
"Was ist eigentlich mit dir passiert?" murmelte ich.
"Der Typ hat mir nur eine übergezogen, aber halt echt heftig, weil ich scheinbar ziemlich lange weg war" meinte er. "Franco war vorhins hier und hat mir schon erzählt, was er alles mit dir angestellt hat" fügte er leise hinzu und strich mir sanft über den Rücken.

Ich spürte, wie mir wieder die Tränen kamen und ich ließ mich schluchzend auf mein Bett sinken.
Yannik setzte sich neben mich und umarmte mich einfach nur. Irgendwann hatte ich mich beruhigt und dann kamen auch Oli und Franco mit Marion rein, die gerade Dienstschluss hatten.

Letztere kam sofort zu mir und umarmte mich ebenfalls, gefolgt von den anderen.
Wir unterhielten uns noch eine Weile und dann gingen die anderen.

Der Täter handelte aus Wut durch den Tod eines Freundes, dem von Rettungskräften nicht mehr geholfen werden konnte und konnte erfolgreich überführt werden.




Einen schönen Tag euch noch <3

ᴀsᴅs - sʜᴏʀᴛ sᴛᴏʀɪᴇs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt