(26) Eskalation im Krankenhaus [2/3]

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Ich war mittlerweile richtig wütend.
"Du hast mir nichts vorzuschreiben", lallte der Typ nun ebenfalls entzürnt und sah mich erbost an.
"Sie haben hier keine Party zu feiern!", fauchte ich, "Und falls Sie es nicht gemerkt haben, Sie haben mit Ihrer blöden Sektflasche meine Kollegin verletzt!"
Wir waren fast am Ausgang und ich ließ den Mann kurz los, um die Tür zu öffnen.

Doch dieser packte mich grob am Arm und riss mich zurück, was mir einen leisen, überraschten Schrei entlockte.
"Ich lasse mir nichts vorschreiben!", grölte er, baute sich bedrohlich vor mir auf und schubste mich hart gegen die Wand hinter mir.
Mein Kopf brummte, als ich ihn mir anstieß und mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt ich mir den Hinterkopf und funkelte ihn sauer an. Was fiel dem eigentlich ein?!
Bevor ich noch etwas tun konnte, folgte ein starker Schlag gegen meine Rippen und ich keuchte erschrocken auf und beugte mich leicht nach vorne.

Er wollte gerade nochmal ausholen, als ihm sein Handy aus der Hosentasche fiel und in der Tür auf dem Boden etwas entfernt von uns liegen blieb.
Das schien ihm wichtiger zu sein, als weiterhin auf mich einzuprügeln und unter einigen Schwierigkeiten hob er es auf und kämpfte sich dann mühsam wieder in eine stehende Position. Er sah etwas verwirrt aus, zuckte dann die Schultern und verschwand schließlich durch die Tür, in der er stand, nach draußen.

Langsam rutschte ich mit dem Rücken an der Wand nach unten und hielt mir meine Rippen.
Mein Kopf dröhnte und jeder tiefe Atemzug schmerzte stechend.
Meine Wahrnehmung des Lärms der Musik verschwamm mit den lauten Stimmen der vielen Menschen im Raum.
Ich sah mich um und fing Francos Blick auf, der ein paar Meter entfernt gerade auf zwei angetrunkene Frauen einredete.

Er unterbrach sich, sah zu mir rüber und seine Augenbrauen zogen sich zusammen.
Franco schickte jetzt gestresst die beiden Hochzeitsgäste in Richtung Ausgang und drängte sich dann durch die Menge zu mir durch.
Ich versuchte unterdessen, dass mein Umfeld klar blieb und nicht andauernd undeutlicher wurde.

Franco kniete jetzt vor mir.
"Jacky, Jacky, schau mich mal an, was ist passiert?" Er griff nach meinem Handgelenk und musterte mich besorgt.
Ich hob leicht meinen Kopf, um meinen Kollegen anzusehen, was einen stechenden Schmerz hervorrief. Qualvoll verzog ich das Gesicht, was nicht unbemerkt blieb. Franco begann sofort, meinen Kopf nach offenen Wunden abzusuchen und ich schaffte es, endlich zu antworten.

"Ein Betrunkener hat mich gegen die Wand geschubst", teilte ich ihm mit, "möglicherweise habe ich ihn leicht provoziert." "Auu", fügte ich leise stöhnend hinzu, als seine Hände meinen Hinterkopf abtasteten.
"Sorry, ist notwendig", entschuldigte er sich. "Also musstest du dich mal wieder mit allen anlegen", stellte er leicht amüsiert fest, obgleich die Sorge in seiner Stimme überwog.
Ich zuckte nur leicht mit den Schultern, hatte keine Kraft mehr.

"Und was hast du da gemacht?", wollte er wissen und deutete auf meine Rippen, die ich mir immernoch hielt.
"Der Typ hat irgendwie zugeschlagen", sagte ich einfach nur, mehr schaffte ich nicht.
"Sag mal, bekommst du genug Luft?", fragte er nun, nahm mich an den Schultern und sah mich kritisch an.
"Nicht wirklich", brachte ich leise hervor.




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ᴀsᴅs - sʜᴏʀᴛ sᴛᴏʀɪᴇs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt