(6) Postnataler Frust

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Man, dieser Typ hörte ja gar nicht mehr auf, um sich zu treten! Ich merkte, wie mir langsam die Kraft schwand, mich und den Mann über Wasser zu halten. Endlich sah ich das Boot der DLRG herannahen, die uns auch sofort an Bord halfen.

Als ich die Leiter hochstieg, merkte ich, dass ich wirklich ziemlich fertig war und mir auch etwas schwindelig war. Froh darüber, sitzen zu können, warf ich nun einen Blick zu den Rettungskräften, in der Hoffnung, dass ich sie nicht kennen würde.
Doch dann sah ich Franco, welcher sich mit Birgit beriet und im Hintergrund Yannik und Michael.
Innerlich stöhnte ich leicht auf.

Fünf Meter vom Ufer entfernt bremste das Boot ab und das Team der Wasserrettung stieg aus und half mir und dem Mann raus.
Ich taumelte leicht zurück.
"Jacky, was machst du denn hier?", fragte mich Franco verwundert, welcher mich mit einer Hand die letzten Schritte aus dem Wasser zog.

"Ich bin eigentlich nur nach Dienstende hergekommen und dann war da ein kleiner Junge und dann sind die beiden vom Kanu gefallen…", begann ich erschöpft und merkte, wie mir zunehmend schwummrig und übel wurde.
"Hey, ne ne ne, komm, was ist?", fragte mein Kollege nun besorgt und hielt mich mit beiden Händen fest.
"Ach, das war gerade nur ein bisschen viel", tat ich ab, musste mich aber an ihm festklammern, um auf den Beinen zu bleiben.

"Geht's dir gut?!", sagte er skeptisch.
"Mir ist übel", murmelte ich leise und spürte, wie meine Beine nachgaben.
Franco fing mich auf und legte mich auf dem Boden ab.
"Jacky, Jacky…", meinte er sanft, während er meinen Kopf auf seinem Bein bettete.
Dann spürte ich seine Hand an meiner Wange und schaffte es endlich wieder, meine Augen zu öffnen.

Ich sah Erleichterung in Francos Gesicht und bemerkte, dass sich auch Birgit besorgt neben mich gekniet hatte.
"Hey, Jacky, was ist passiert?", fragte sie und nahm mein linkes Handgelenk, um den Puls zu fühlen.
"Überanstrengung", brachte ich hervor. "Der Typ konnte aber echt nicht stillhalten…", fügte ich hinzu.
"Er ist Nichtschwimmer, haben wir rausgefunden", teilte Birgit uns mit. "Und du bist also mal wieder reingesprungen?", fügte sie gleichermaßen tadelnd wie belustigt hinzu.
"Jaah, ist halt mein Beruf, oder?", grinste ich nun auch.

"Ihr zwei in einem Team wärt eine Katastrophe", sagte Birgit nun und blickte abwechselnd mich und Franco an, welcher mittlerweile eine Decke um mich gelegt hatte. "Ihr stellt eure eigene Sicherheit unter alles andere… Nun, kommt ihr soweit klar? Dann schau ich nochmal nach den anderen."
"Ja, ich passe auf sie auf", meinte Franco grinsend und Birgit stand kopfschüttelnd auf, um nach den anderen Patienten zu schauen.

Als ich Sirenen hörte, drehte ich mich um und sah einem Rettungswagen zu der Einsatzstelle fahren.
"Du hast einen RTW gerufen?", fragte ich Franco stirnrunzelnd.
"Ja klar, du bist schließlich umgekippt", sagte er ernst.
"Aber das war doch nur kurz und auch nur wegen-", begann ich, als Flo, der gerade mit Karin ankam, mich unterbrach.
"Hi Leute", sagte er. "Aber so schlimm kann es nicht sein, wenn sie schon wieder rumdiskutiert, oder?", wandte er sich belustigt an Franco.
"Ey", empörte ich mich.

"Es ist wieder besser, aber sie war kurzzeitig bewusstlos… Sie hat den Mann da aus dem Wasser gezogen", teilte Franco ihm mit und deutete zu dem Patienten.
"Bewusstlos? Okay, dann sollten wir sie wirklich mal mitnehmen", sagte Karin stirnrunzelnd.
Ich gab mich geschlagen und ließ mich von den Jungs hochziehen und in den RTW bringen.





Danke für eure Votes und Kommentare, das freut mich unglaublich!
Einen schönen Abend noch und frohe Ostern :)

ᴀsᴅs - sʜᴏʀᴛ sᴛᴏʀɪᴇs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt