(4) Ein umwerfender Tag [3/3]

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Ich hörte schnelle Schritte und sah dann Franco auf uns zukommen, der mir sofort Dustin abnahm und mir einen kritischen Blick zuwarf.
"Ich hol noch das Mädchen", brachte ich hervor und machte mich auf den Rückweg.

"Die macht sich wirklich kaputt", hörte ich Dustins Stimme und Franco antwortete mit "Ja, ich weiß, das macht sie schon die ganze Zeit."
Ich kam bei Madeline an, zog sie hoch und ging dann mit ihr nach draußen.
Alex wartete bereits vor dem Eingang und ich wandte mich dem Mädchen zu.
"Das ist Alex, der Notarzt. Du kannst ihm vertrauen.", meinte ich leise und half ihr dann von hinten raus.

Zögerlich nahm sie Alex' Hände und ließ sich von ihm rausziehen.
Franco streckte mir dann seine Arme entgegen, die ich dankbar annahm und er zog mich das restliche Stück. Ich merkte, wie ich mit meinen Kräften am Ende war und ließ zu, dass Franco mich hochhob und neben Dustin auf einem Bordstein absetzte. Auch Alex brachte Madeline mit her und half ihr, sich neben mir niederzulassen. Dann stellten er und Franco sich mit verschränkten Armen vor uns.

"Reicht euch ein RTW?", fragte er Dustin und mich und sah uns abwechselnd an.
"RTW?", begann ich, aber Alex' Blick brachte mich zum Schweigen.
"Jaah, denke schon", meinte Dustin und ich nickte einfach nur.

Franco funkte und Alex und ich kümmerten uns um Madeline.
"Die sollten gleich da sein, die waren schon in der Nähe", meinte Franco und kniete sich dann zu mir und Dustin runter.

Kurz darauf sah ich Yannik um die Ecke kommen, der sofort stehenblieb, als er mich sah. Flo ebenfalls.
"Hallo nochmal", rief ich ihnen entgegen und sie kamen kopfschüttelnd auf uns zu.
"Einmal beinahe synkopiert wegen Platzangst und einmal überlastet", informierte sie Franco und deutete auf uns.

Yannik und Flo zogen Dustin hoch und Franco half mir auf die Beine und stützte mich.
"Ich glaube, das reicht jetzt aber wirklich mal für heute", meinte er leise zu mir und grinste etwas.
"Ich glaube auch, dass Birgit mich jetzt nicht nochmal auf die Wache lässt", lachte ich, verabschiedete mich von Franco und stieg in den RTW.
Tatsächlich wirkte die Ärztin nicht sonderlich begeistert, mich als Patientin in der Notaufnahme zu sehen und bat mich auch, den restlichen Tag zu nutzen, um mich zu Hause auszukurieren.

Doch soweit sollte ich gar nicht kommen.

Denn sobald ich wieder im Wartebereich war, klappte eine Frau vor meinen Augen zusammen und ich fing sie gerade noch auf.
"Hallo, hallo!", sprach ich sie an und schlug ihr leicht auf die Wange.
"Kein Puls, scheiße, REA!", brüllte ich in Richtung Birgit, welche mit dem Notfallrucksack angerannt kam. Ich begann derweil mit der Thoraxkompression und sie beatmete.

Ich wechselte mich mit einer Schwester beim drücken ab, aber nach einiger Zeit wurde mir allmählich schwindelig.
"Wir haben sie", sagte Birgit und erleichtert stand ich auf.

Alex und Franco betraten die Klinik und kamen sofort auf uns zu, um uns zu helfen.
Ich taumelte in Richtung der Stühle, um mich auszuruhen, aber auf halbem Weg gaben meine Beine nach und vier starke Arme dämpften meinen Fall. Meine Beine wurden hochgehalten und dann sah ich Alex über mir, zwei Finger an meiner Halsschlagader. Diese Jungs haben Reflexe, unglaublich.

"Es wundert mich nicht, dass die umkippt, wenn die nach den Sachen heute auch noch 20 Minuten reanimiert", hörte ich Birgit sagen.
Meine Beine wurden wieder abgelegt und ich sah Franco neben mir.
"Du darfst doch noch auch die Wache", sagte er, "und dort wirst du dich ordentlich ausruhen."
"Gerne", murmelte ich.

Dann wurde ich von Alex hochgezogen und ins NEF gebracht. Wenige Minuten später waren wir da und ich wurde im Aufenthaltsraum direkt von Franco auf ein Sofa gedrückt, wo ich mich in eine Decke einkuschelte und einschlief.
Was ein Tag.



Danke für euer liebes Feedback, das freut mich wirklich sehr. :3

ᴀsᴅs - sʜᴏʀᴛ sᴛᴏʀɪᴇs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt