(Francos PoV)
[Es ist das vorige Kapitel aus seiner Sicht]Ich unterhielt mich gerade in meinem Wohnzimmer mit Phil, der spontan vorbeigekommen war, als ich es plötzlich klingeln hörte.
Verwirrt blickte ich auf die Uhr. 23:12 Uhr. Was um alles in der Welt...?Etwas irritiert stand ich auf und ging auf die Tür zu. Durch die Mattglasscheibe konnte ich nicht genau erkennen, wer davor stand.
Ich drückte die Klinke runter, zog die Tür auf und erstarrte.
Mein Herz begann zu rasen und sofort geisterten mir die schlimmsten Befürchtungen durch den Kopf, als ich Jacky sah.Sie lehnte halb an der Wand, wirkte gar nicht mehr richtig bei sich. Sie trug trotz der Kälte keine Jacke und ihre Kleidung war von dem strömenden Regen durchweicht. Ihre Haut war blass, ihre Lippen bläulich und ihr linkes Auge zierte ein Veilchen. Ein paar Haarsträhnen hatten sich aus ihrem Zopf gelöst und hingen ihr wirr ins Gesicht.
"Ach du scheiße", entfuhr es mir. Tausend Fragen schossen mir durch den Kopf.
Ich griff nach Jackys eiskalter Hand und zog sie rein, schloss hinter uns die Tür.Sie zitterte und ihre Augen waren so viel ausdrucksloser als sonst. Sie wirkte so verloren und absolut gar nicht wie meine sonst so starke und engstirnige Kollegin.
"Jacky, was ist passiert?", fragte ich mehr als besorgt und griff nach ihren Händen. Sie waren so kalt, als wäre sie stundenlang draußen gewesen.
Was war passiert verdammt nochmal?Jacky antwortete nicht, begann stattdessen nur noch mehr zu zittern. In mir machte sich eine Angst breit, die ich bisher gar nicht kannte.
Diese Unwissenheit, die nur über einem Netz aus Vermutungen hang.
Diese mir unbekannte Wahrheit, von der ich mir nicht mal sicher war, ob ich sie wirklich wissen wollte.Ich zog Jacky einfach in eine Umarmung. Dass mir dabei ihre regennassen Haare mein Shirt durchtränkten, war mir herzlich egal.
Selten hatte ich mich so hilflos gefühlt.Ich schob sie mit leichtem Druck ins Wohnzimmer und auf die Couch.
Sie wirkte total in Gedanken versunken; fast schon apathisch und reagierte auch gar nicht richtig auf alles.
Dieses Bild hatte ich schon oft bei Patienten gesehen.
Aber nie bei Kollegen.
Oder guten Freunden.
Es tat einfach weh.Phil sprang auf und kam in schnellen Schritten auf uns zu.
In seinem Gesicht spiegelte sich genau das wider, was ich empfand.
Hilflosigkeit, riesige Sorge und große Unklarheit mit vielen unausgesprochenen Fragen.Wir setzten uns neben sie auf die Couch und ich gab ihr eine Decke.
Mein Handeln war einfach nur noch mechanisch.
"Jacky, kannst du uns sagen, was passiert ist?", fragte Phil sie besorgt.
Ihre Miene versteinerte sich und ihre Unterlippe begann zu zittern.
Mir schwante Ungutes.Ihre Antwort war stockend, ihre Stimme leise und unsicher. Ihre Worte hallten in meinem Kopf nach und bereiteten mir eine Gänsehaut.
Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie sie sich gefühlt haben musste.
Wie sie sich fühlte.
Ich wusste mir nicht weiter zu helfen und umarmte sie einfach.Ich wollte ihr so gern aus medizinischer Sicht helfen, aber die Sorge um ihre psychische Gesundheit war noch größer.
Langsam löste ich mich von ihr und kniete mich vor sie.
Versicherte ihr, dass wir immer für sie da wären. Sprach Worte aus, die ich schon lange mal sagen wollte, in der Hoffnung, dass sie ihr helfen würden.Dass Jacky dann lächelte, bestätigte meine eben gesagten Worte nochmal. Sie war wirklich verdammt stark.
Das Video ganz oben habe ich heute aus Langeweile gemacht, einfach weil ich Jacky und Franco als Team vermisse. Der Gedanke, dass es nie wieder neue Folgen mit den beiden geben wird, ist einfach nur gruselig.
Wie dem auch sei- Ich wünsche euch noch einen schönen Tag oder Abend <3
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ᴀsᴅs - sʜᴏʀᴛ sᴛᴏʀɪᴇs
FanfictionHier werden voneinander unabhängige Oneshots und mehrteilige Kurzgeschichten zu der Sat 1-Fernsehserie 'Auf Streife - Die Spezialisten' erscheinen, die sich hauptsächlich um die Sanitäterin Jacqueline Wendt drehen werden. Es ist nicht unbedingt notw...