"Ahh, mein Herz", stöhnte der Patient und griff sich beinahe schon theatralisch an die Brust. Oder vielleicht empfand ich das auch nur so. Aber irgendwie wirkte das alles gestellt, fast schon wie ein Schauspiel.
Oli blickte unschlüssig zu mir und Franco. Wir beide standen gerade etwas nutzlos in der Gegend rum, weil wir keine Ahnung hatten, wie wir helfen oder handeln sollten.
Die Autobahnpolizisten hatten uns nachgefordert, da der Mann, den sie gerade angehalten hatten, urplötzlich Brustschmerzen bekommen hatte.
Aber irgendwie passten seine Symptome im Zusammenhang zu gar keinem Krankheitsbild, was wir so kannten."Wir nehmen ihn jetzt einfach mal mit zur Klinik", legte Oli wenig überzeugt fest, "nur zur Abklärung."
Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber ich meinte für einen kurzen Moment ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht des Mannes gesehen zu haben. Dann war es wieder weg. Ich schüttelte kurz den Kopf. Bestimmt nur eingebildet. Aber so geheuer war mir das Ganze trotzdem nicht.Franco und Oli begleiteten den Mann zum RTW, ich schloss hinter ihnen die Tür und setzte mich auf den Fahrersitz.
Während der Fahrt bemerkte ich im Seitenspiegel, dass uns der Polizeiwagen in einiger Entfernung folgte. Dann vernahm ich Olis Stimme."Jacky, halt mal bitte an, ich will einen Zugang legen", rief er nach vorne, "Der wird mir hier sehr unruhig."
Ich fuhr also rechts ran. Aber noch während unser Auto immer langsamer wurde, merkte ich plötzlich, wie es im Patientenraum laut wurde. Ich konnte nicht genau zuordnen, was passierte und stieg schnell aus dem Wagen, um nachzusehen.Doch noch bevor ich die Seitentür öffnen konnte, wurde sie von innen aufgerissen und ich war augenblicklich wie eingefroren.
Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich auf das Schauspiel, was sich mir bot.
Ich spürte mir das Blut aus dem Gesicht weichen und mir wurde schlagartig schlecht.
Das- konnte jetzt nicht wahr sein.Ich war unfähig, meinen Blick von Franco zu lösen, der gerade von dem Mann, unserem eigentlichen Patienten, rausgezerrt wurde.
Er hielt einen Arm um den Hals meines Kollegen und wollte ihn somit nach draußen schieben.
Dass ich mitten im Weg stand, realisierte ich kaum.
Und konnte es auch nicht ändern."Aus dem Weg, du dummes Gör!", grölte der Mann, die Augen zu hasserfüllten Schlitzen verengt und unterstrich seine Worte nochmals mit einer abfälligen Handbewegung in meine Richtung.
Als ich mich immer noch nicht regte, zückte der Mann ein Küchenmesser aus seiner Tasche und fuchtelte damit wild umher. Aber meine Angst, dass er damit Franco treffen könnte, war wesentlich größer als die Sorge um mein eigenes Wohl.
Meine Augen folgten der Bewegung des Messers, mein Herz stolperte und mir wurde abwechselnd heiß und kalt.
Scheiße.
Das war das einzige Wort, was mir in den Sinn kam.
Diese Situation war scheiße.Angelehnt an die 2016er Folge 'Diskolichter' in der Sat 1 - Mediathek. :)
Finde eigentlich nur ich den Fakt traurig, dass alle jetzt neuen Zuschauer von Asds Phil, Franco, Paula und co nie wirklich miterleben werden?
Macht noch etwas aus dem Tag, wann auch immer ihr das lest <3
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ᴀsᴅs - sʜᴏʀᴛ sᴛᴏʀɪᴇs
FanfictionHier werden voneinander unabhängige Oneshots und mehrteilige Kurzgeschichten zu der Sat 1-Fernsehserie 'Auf Streife - Die Spezialisten' erscheinen, die sich hauptsächlich um die Sanitäterin Jacqueline Wendt drehen werden. Es ist nicht unbedingt notw...