(Phils PoV)
Ich kniete mich zu der am Boden liegenden Frau und versuchte, sie anzusprechen.
"Hallo, hören Sie mich?", sagte ich laut und schlug ihr leicht auf die Wange, während ich nach ihrem Handgelenk griff.
Keine Reaktion. Ich kontrollierte ihre Atmung und legte sie dann in die stabile Seitenlage, als mir plötzlich etwas auffiel.Vorsichtig strich ich ihr die Haare aus dem Nacken und sah eine kleine, dunkle Wunde. Mein Blick schnellte zu der Hand der ersten Patientin, welche ebenfalls verletzt war.
Es sah sich ähnlich, zu ähnlich.
"Das ist die Pest!", brüllte plötzlich ein Mann, der etwas entfernt von mir stand und sofort sprangen alle Gäste auf und schrien wild durcheinander. Massenpanik, gar nicht gut. Ich atmete tief durch und versuchte mir einen Überblick über die aufgeregte Menge zu schaffen. Nach einem kurzen Blickwechsel mit Jacky, die nach wie vor neben der Frau kniete, standen wir auf und wandten uns den wild durcheinander rufenden Leuten zu.
Jacky kletterte auf einen Tisch, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.
"SEID RUHIG!", brüllte sie in enormer Lautstärke und alle anderen verstummten augenblicklich und sahen mit panischen und verängstigten Mienen zu ihr auf, während ihre Stimme im Raum verhallte.
"Die Pest würde völlig anders aussehen, das können Sie dem medizinischen Personal glauben!", rief sie laut und ich realisierte mal wieder, wie enorm durchsetzungsfähig und temperamentvoll sie war."Wir würden Ihnen sehr dankbar sein, wenn Sie jetzt bitte mal endlich ruhig sein und verdammt nochmal keinem Zeug Glauben schenken würden, was ein Unwissender in die Welt setzt!", sprach sie weiter und man konnte deutlich unterschwellige Wut in ihrer Stimme hören.
Sie atmete tief durch und redete dann besänftigter weiter. "Gibt es hier jemanden, der uns sagen kann, was mit den beiden Frauen passiert ist?"
Ein Schweigen trat ein, dann ergriff ein Mann das Wort.
"Ich weiß, dass beide im Streichelzoo waren", sagte er zögerlich, "Und die Frau da", er deutete auf die erste Patientin, "wurde dort von einem Hasen gebissen."
"Danke", antwortete ich ehrlich und hielt währenddessen Jacky meine Hand hin, um ihr vom Tisch zu helfen. Das war tatsächlich mal eine brauchbare Information."Bleiben Sie alle bitte trotzdem noch vor Ort, bis wir alles geklärt hatten", sagte ich ernst zu der Menge an Leuten; ein paar nickten.
Ich zog Jacky am Arm mit zu der zweiten Patientin, um die Vitalwerte zu überprüfen und um mich mit meiner Kollegin auszutauschen."Ich habe ehrlich gesagt Milzbrand im Verdacht", sagte ich leise, "obwohl es das in dieser Region natürlich eigentlich nicht mehr gibt."
Jacky hob leicht die Augenbrauen und nickte dann, ihr Blick war nachdenklich.
"Kümmerst du dich dann weiter um die Frau hier und ich gehe zu der ersten Patientin?", fragte sie dann.
"Ja, können wir so machen", stimmte ich ihr zu und sie stand auf.Doch die eben verschaffte Ruhe blieb nicht lang.
"Ich lasse mich doch hier nicht einsperren!", brüllte der Mann, der bereits anfangs Panik geschürt hatte. "Wer weiß, was die uns hier einreden, wer weiß, ob das richtig ist!", rief er laut und ein paar Leute um ihn herum wurden wieder unruhig.
Oh nein, bitte nicht.Habt noch einen schönen Tag <3
DU LIEST GERADE
ᴀsᴅs - sʜᴏʀᴛ sᴛᴏʀɪᴇs
FanfictionHier werden voneinander unabhängige Oneshots und mehrteilige Kurzgeschichten zu der Sat 1-Fernsehserie 'Auf Streife - Die Spezialisten' erscheinen, die sich hauptsächlich um die Sanitäterin Jacqueline Wendt drehen werden. Es ist nicht unbedingt notw...