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Minho;


Seine Lippen waren sehr weich und küssbar. Ein wahrgewordener Traum, den auch persönlich auskosten durfte. Chan war vorsichtig, was verständlich war in Anbetracht unserer Lage. Oder eher meines Mangels an Erinnerungen an unser gemeinsames Leben. Gerade war es so als ob wir uns frisch kennenlernten und zu daten anfingen. Für mich war alles neu, während er jeden kleinen Fleck an meinem Körper kannte. Und ich war mir sicher, dass wir beide alles andere als prüde waren. Die anderen erwähnte ja bereits, wie nervig Chan und ich sein konnten. So anhänglich und geil. Ich wurde etwas neugierig und am liebsten hätte ich alles über unser Leben erfahren.


Ich bedrängte Chan aber nicht mich mit Informationen über mein Ich zu füttern, wenn er hart daran zu kauen hatte, dass ich mich nicht erinnern konnte.


Es musste so hart gewesen sein. Hart ohne den Mann, den er geheiratet hat und dem er von da an nicht mehr nah sein konnte. Ich lag in diesem Bett wie eine Puppe, atmete, aber nicht ansprechbar. Es war sicher sehr frustrierend, zog an den Nerven, weil er nichts dagegen tun konnte als abwarten. Die Zeit verging und er musste ihn immer mehr in die Verzweiflung getrieben haben. Ich wüsste nicht was ich an seiner Stelle getan hätte. Wenn er ins Koma gefallen wäre nach einem schrecklichen Unfall und ich somit plötzlich ganz allein war.


Zu lieben musste wunderschön sein. Zwei Seelen, die zueinander fanden und sich vermischten. Ich erinnerte mich leider nicht an die Liebe und wie sie sich anfühlte, wenn sie den Körper einnahm. Doch ich wollte mich daran erinnern. Ich wollte mich daran was seine Fingerspitzen auf meiner nackten Haut in mir auslösen könnten und wie sich das Versinken in einem Gefühl der Wärme war.


Ich wollte es unbedingt, so dringend, dass mein ganzer Körper verrückt spielte.


Chans Küsse, diese Vorsicht, die er wahrscheinlich nicht abstellen konnte. Er wollte auf mich achten, mich nicht bedrängen und der Gentleman sein. Das war süß von ihm und es erwärmte mein Herz, das er sich so sehr um mich sorgte. Er war so anziehend, so gutaussehend und ich konnte kaum denken, wenn er seine Lippen gegen meine bewegte. Ich wollte am liebsten einfach auf seinen Schoß steigen, mich an ihn pressen und nie wieder losgelassen werden. Leider hielt mein Kopf mich von dieser Aktion ab. Ich traute mich einfach nicht und ich wusste nicht, ob es ok wäre. Chan behandelte mich so vorsichtig und ich wollte nicht gierig werden. Ich wollte nur bei ihm sein und unsere Verbindung erforschen.


Chan war gut zu mir und sehr geduldig. Er wollte bei mir sein und meine Nähe genießen, das war sehr schön, auch wenn ich mehr von ihm wollte. Vielleicht würde ich es mich ja trauen, sobald wir etwas vertrauter miteinander waren? wer wusste das schon.


=====


Am nächsten Morgen erwachte ich neben Chan, erwischte ihn beim Anstarren.


"du starrst mich an während ich schlafe?", fragte ich amüsiert und er zuckte mit den Schultern, leugnete es nicht.


"Ich konnte nicht anders. Du bist so hübsch und ich habe darauf gewartet, dass du wach wirst. Ich brauche eine Dusche, aber du solltest nicht allein im Bett aufwachen.", erklärte er und ich kicherte sofort leise.

𓏲ʍօօժ օƒ Ӏօѵҽ𖤣𖥧 𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt