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Chan


„Baby, bitte.. Komm schon"


Er merkte es nicht mal als er meine Hand von seinem Oberschenkel wegstrich. Ganz bedenkenlos und weiterhin begeistert von seiner Erzählung.


„Ich war so begeistert als ich sie nach der Woche tanzen sehen konnte! Ich bin mir sehr sicher vor diesem Mädchen liegt eine sehr erfolgreiche Karriere!"


Genervt seufzte ich und drehte mich wieder zurück auf den Rücken, in mein Kissen. Dabei fuhr ich mir frustriert über mein Gesicht und konnte es wirklich nicht mehr hören. Ja, ich arbeitete sehr gerne mit unseren Trainees und ich war begeistert von denen, die wir unter Vertrag genommen hatten. Sie hatten alle Potenzial und großes Talent, aber musste er mir das am frühen Morgen erzählen?


„Ist ja klasse.. Wieso stellen wir unser Bett eigentlich nicht gleich ins Büro?"


Minho verdrehte die Augen und schlug mich spielerisch.


„Erzähl keinen Unsinn. Du solltest dich darüber freuen welche Erfolge ich mit ihnen erziele. Mir ist auch schon eine neue Choreo eingefallen."


Eh ich nach ihm greifen und in meine Arme ziehen konnte, stand er auch schon vom Bett auf und ging ins Badezimmer rüber. Am liebsten hätte ich mich erschossen. Ja, ich hätte es am liebsten getan. Normalerweise wäre ich jetzt zu ihm unter die Dusche gestiegen. Ich konnte hören, wie er das Wasser der Dusche anstellte, aber jetzt hatte ich auch keine Lust mehr. Also trat ich frustriert die Bettdecke zur Seite und stand auf. Allein im Bett liegen wollte ich auch nicht. Also ging ich in die Küche, um mir Kaffee zu kochen. Danach konnte ich immer noch ins Bad gehen.


Mit schlechter Laune also öffnete ich die Kühlschranktür und nahm mir das Stück Kuchen heraus, welches wir gestern von Jeongin bekommen hatten. Der Jüngere backte sehr gerne und hatte uns gestern einen Kuchen im Label vorbeigebracht. Davon war nur genug übrig und jeder nahm etwas mit. Da ich keine Lust hatte mir etwas anderes zu machen, griff ich mir den Teller und aß den bunten Kuchen. Als der Kaffee endlich fertig war, ging es mir auch ein wenig besser.


„Ich hätte dir auch etwas anderes gemacht."


Ich zuckte nicht mal als mein Ehemann mir Gesellschaft leistete. Frisch und munter stellte er sich neben mich an die Theke, griff sich meine Kaffeetasse, um daraus trinken zu können. Von mir aus. Sollte er doch machen.


„Ich komme auch so klar.", „Was ist los? Hast du nicht gut geschlafen?"


Fast schon besorgt musterten mich seine Augen, aber es ging mir auf die Nerven. Wieso konnte er nicht sehen, dass mir die Nähe zu ihm fehlte?


Aber anstatt es ihm zu sagen, blieb ich lieber schlecht gelaunt. Ich war der Ansicht, dass er es selbst merken müsste.


„Passt schon. Wartest du auf mich, bis ich fertig bin?", „Eigentlich wollte ich schon vor Fahren um noch einiges üben zu können. Du hast doch sowieso erst später einen Termin, oder?"


Genervt von dieser Aussage stellte ich den Teller neben mich und stieß mich von der Anrichte ab.


„Wunderbar. Dann kann ich ja in Ruhe duschen gehen."


Der Sarkasmus war in der letzten Zeit mein ständiger Begleiter.


Ohne etwas Weiteres zu sagen ließ ich ihn allein und verschwand im Badezimmer.


Ich war ein wenig nervös als ich auf unserem Bett auf Minho wartete.


Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich hier auf ihn warten sollte. Ob es nicht zu aufdringlich war vor dem Badezimmer zu warten, bis er herauskam.


Er brauchte eine Weile, duschte wirklich lange und es dauerte, bis er nur im Handtuch bekleidet aus der Badezimmertür spazierte. Und auch ziemlich überrascht über mich zu sein schien. Denn er stockte in seiner Bewegung und schaute mich mit großen Augen an.


„Chan.."


Leise seufzte ich, kratzte mich am Hinterkopf und musste einfach mit ihm reden. Ich hatte viel zu Angst etwas zwischen uns konnte wieder kaputt gehen. Noch einmal wollte ich das nicht erleben und ich wollte auch nicht die gleichen Fehler wie damals machen und Probleme totschweigen. Das war nie der richtige Weg gewesen. Ich hatte daraus mehr als nur ein bisschen gelernt. Aber wie sagte man so schön? Im Nachhinein war man immer schlauer.


„Hey.. tut mir leid, falls es dich bedrängt, aber ich muss dringend mit dir reden Minho. Es zerreißt mich, wenn ich nicht weiß, was zwischen uns ist. Ich kann verstehen, wenn du Zeit brauchst, um das zu verdauen, aber ich brauche die Gewissheit, dich trotzdem bei mir zu haben. Du glaubst nicht wie sehr ich das von damals bereue. Am liebsten würde ich alles rückgängig machen"


Eigentlich wollte ich gar nicht so viel sagen. Die Wörter sprudelten nur so aus mir heraus und ich konnte nichts dagegen tun. Es floss und floss. Die Frage war nur, ob er mich dafür rausschmiss oder eben nicht. 



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