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Minho;


Jisung war eine große Hilfe. Wir unterhielten uns, während wir zusammen laufen gingen. Es half mit ihm zu sprechen und meine Sorgen rauszulassen. Ich fühlte mich danach sofort etwas besser.


Ich erfuhr von meinen Konflikten mit Chan und dass wir Beide es waren, die manchmal einfach einen Schritt zu weit gingen. Jisung stand zwar offen auf meiner Seite, weil ich sein bester Freund war, doch er verteidigte auch Chan, weil er ihn verstehen konnte.


Eine Ehe war nicht immer nur einfach. Manchmal war sie hart. Jisung verglich die Ehe mit einem Roadtrip und dass die Straßen nicht immer perfekt sein konnten. Manchmal steuerte man eine spontane Route an und landete auf einer Straße mit Schlaglöchern und die Fahrt erwies sich dann anstrengender als gedacht. Der Zusammenhalt war wichtig und laut Jisung fanden Chan und ich stets wieder zusammen. Wir stritten, wir schrien uns an. Aber wir trennten uns nicht. Jisung sagte mir wie sehr er uns bewunderte und das er niemals aufhören würde an uns zu glauben.


Ich vertraute Jisung. Er war offen und er lobte Chan auch nicht in den Himmel, genauso wendig auch mich. Er war der Meinung, dass jeder Mensch gemein und böse sein konnte, sogar jemand wie ich. Das Jisung mir sagte wie verliebt wir immer ineinander waren, egal wie wütend wir wurden, das half mir. Das half mir wirklich. Ich bekam sogar ein schlechtes Gewissen, das ich so kühl zu Felix gewesen bin, dabei kannte ich ihn nicht. Jisung meinte, das lag an meiner netten Seele.


Als ich unter der Dusche stand, entspannte ich mich etwas. Leider arbeitete mein Kopf auf Hochtouren und das nervte mich ein wenig. Das alles war sehr verwirrend für mich. Normalerweise sollte ich sehr sauer auf Chan werden, weil er mich und unsere Ehe verriet indem er mit einem anderen schlief. Ich war nicht sauer. Ich kannte die Geschichte hinter seinem Fremdgehen nicht, aber ich wusste nicht, ob ich sie hören wollte.


War ich dazu bereit? schwierig zu sagen.


Mein Kopf drehte sich ein wenig wegen all den neuen Informationen. ich wollte dieses Wochenende nicht vermasseln, nur wegen etwas an das ich mich nicht erinnern konnte. Ich erinnerte mich nicht ein meine Ehe, nicht an meine Freunde oder irgendwas aus meiner Kindheit. Das war nichts und ich hasste es. Ich wollte mich so gern einfach erinnern, aber das ging nicht. Vielleicht würden meine Erinnerungen sogar nie wieder zu mir zurückkehren. Dann musste ich mir die Frage stellen, ob ich mit Chan verheiratet sein wollte oder nicht?


Chan liebt mich, das spürte ich und das zeigte er mir auch. Sein Glückliches Gesicht als ich ihn nach meinem Aufwachen ansah, das würde ich nie vergessen können. Er wirkte so erleichtert, so dankbar und so verliebt.


Wenn er mich betrog, weil er mich nicht mehr liebte, dann hätte er mich einfach verlassen können. Das stand ihm zu, manche Ehen wurden geschieden und es wurden neue Lebenspartner gefunden. Manchmal endete der Weg und dann teilte er sich in zwei verschiedene Richtungen.


Chan liebte mich aber und genau deswegen wartete er beinah zwei Jahre auf mein Zurückkommen aus dem Koma. Er hoffte und betete, dass ich zu ihm zurück kam und wir zusammen glücklich sein konnten. Das rechnete ich ihm hoch an.


Der Mann, den ich kennenlernte als er Schlaf mich endlich aufwachen ließ, dieser Mann war liebevoll und nahm Rücksicht auf meine Gefühle. Er zwang mich zu nichts und zeigte die größte Geduld, die ein Mensch haben konnte. Er zeigte mir seine Liebe und wie bedeutend ich für sein Leben war. Er wollte mich nicht verlieren und so sah ich das auch.


Ich konnte ihn nicht verlieren. Nicht weil ich abhängig von ihm war, Nein. Ich war nicht schwach, hatte Kraft und Mut. Ich könnte es allein schaffen. Aber ich entschied mich für Chan, selbst wenn ich mich nicht an ihn und unsere gemeinsame Zeit erinnerte.


Er bedeutete mir eine ganze Menge. ich sprach zwar noch nicht von Liebe, aber ich wollte das es Liebe wurde. Ich wollte ihm vertrauen und es hatte etwas zu bedeuten, dass er ehrlich zu mir war als ich ihn nach Felix fragte. Es bestand die Möglichkeit, dass ich mich nie wieder erinnern könnte, was Chan einen Freifahrtschein gegeben hätte damit durchzukommen mich betrogen zu haben. Er setzte aber auf Ehrlichkeit und das war schön, das gefiel mir.


Die Dusche zog sich sehr viel länger als erwartet und als ich diese verließ und vor den großen Spiegel trat, der über dem Waschbecken hing, musterte ich neugierig mein Gesicht. Die Narbe an meiner Stirn war kaum zu sehen. Obwohl ich durch diese Verletzung an meinem Kopf beinah verblutet wäre. Jetzt war da diese kleine blasse Narbe ein Stück, das mir für immer von diesem schrecklichen Unfall bleiben würde. Sie war ok sie störte mich nicht. Ich war noch nicht an der Stelle, an der wieder alles so war wie vor dem Unfall, mein Körper gewöhnte sich erst wieder daran das ich nicht länger im Koma lag.


Ich fragte mich kurz ob Chan mich jetzt genauso anziehend fand wie vor dem Unfall. er schlief mit einem anderen, vielleicht hieß es, dass er mich nicht mehr heiß fand? vielleicht nervte ich ihn und er sehnte sich nach etwas neues? Vielleicht konnte er mit mir nicht die Dinge im Bett tun nach denen er sich tief im Inneren sehnte?


Ich konnte es nicht sagen und das war ätzend, weil ich es so gern gewusst hätte, damit wir die Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholten. Ich wollte glücklich mit ihm sein und ihm geben was er braucht.


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