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Minho;


Es ergab keinen Sinn. Egal wie oft ich jedes Detail in meinem Kopf durchging. Nichts fügte sich zusammen. Ich verstand es nicht und das führte dazu, das ich an allem zweifelte.


Es ergab keinen Sinn das ich hier war. Sitzend neben dem Mann dem ich einen ewigen Zusammenhalt versprochen hatte. Seine Sorgen und Ängste, sollten die meine sein. Sein Kummer, den wollte ich ihm nehmen. Ihn halten wenn er eine warme Umarmung braucht. Meine Schulter sollte für ihn da sein damit er sich anlehnen konnte. So war keiner von uns je allein. Wir hatten einander.


Er versprach mir die Welt.


Er versprach mir das Paradies. Ein Wunderland voller wundervoller Erlebnisse, an welche wir uns später mal erinnern konnten wenn wir alt waren.


Ich achtet auf die vorbeiziehende Landschaft, dieses Leere. Überall Wälder die durch die Scheinwerfer des Autos aus der Dunkelheit gezogen wurden. Es sollte wohl eine beruhigende Wirkung auf mich haben. Aber ich kann die Panik, die sich in mir niederlässt, das Unbehagen, die Verzweiflung nicht kontrollieren. Ich versuchte mein Bestes, um gesammelt und ruhig zu sein, schließlich geht es nicht um mich - aber es ist schwierig, wenn die Stille erstickt, wenn es sich wie ein schweres Gewicht anfühlt.


Ich wünschte, ich könnte etwas sagen. Es gibt eine Menge Dinge, das ich sagen möchte, aber meine Worte stecken irgendwo zwischen meinem Brustkorb, der schmerzhaft in sich selbst steckt.


Die Luft im Auto ist dick. Der Innenraum fühlt sich winzig und erdrückend an. Wieso atme ich noch? Ich hatte das Gefühl, das hier drin keine Luft war. Da ist dichter Nebel in meinem Kopf und mein Herz schmerzt.


Ob ich einfach aus dem Auto springen könnte?


Es würde mich wenigstens aus dieser seltsamen Situation ziehen, in welcher ich mich nicht befinden wollte. Niemand der die Liebe seines Lebens heiratet, sollte an diesem Punkt landen in welchem es nur darum ging sich gegenseitig auseinander zu reißen. Die Liebe verblasste, wenigstens von einer Seite dieser Ehe. Eine Ehe die ich damals mit Freunde eingegangen bin. Ich hoffte auf ein traumhaftes Leben, in welchem wir Beide zufrieden mit uns und unserer Leistung sein konnten.


Ich wollte alles für diesen Mann tun. Ihn Umarmen und küssen, so wie wir es vor der Hochzeit getan hatten.


Einst hätte ich stunden damit verbringen können, einfach daliegen und seiner begeisterten Stimme zu lauschen, die mir von neuen Künstlern erzählte und wie viele Ideen er für neue Songs hatte. Songs die stets aus seiner Seele kamen und so viel Tiefe zeigten, das sich die kleinen Härchen auf meinen Armen aufstellen wenn er sie mir zeigte.


Ich war immer der erste der seine Songs hören durfte, noch vor seinen Kollegen und Leuten die wirklich Ahnung vom produzieren von Songs hatten. Er bestand darauf zuerst meine Meinung zu hören.


"Du hast unglaubliche Ohren. Wenn es dir nicht gefällt, dann taugt der Song nichts"


Sagte er einst und ich fühlte mich so geschmeichelt.


Mittlerweile tat er es nicht mehr. Viel zu beschäftigt mit all den neuen Künstlern seines selbst gegründeten Labels. Er steckte viel Mühe in seinen Traum, genauso wie ich. Wir wollten etwas erreichen, Spuren hinterlassen und uns einen Namen machen. Wir waren Beide verliebt in die Musik. Jeder auf eine andere Weise, aber sie verschmolz.

𓏲ʍօօժ օƒ Ӏօѵҽ𖤣𖥧 𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt