Chan
Als ich seinen traurigen Blick wahrnahm und merkte, wie er immer mehr in sich einsackte, hielt ich bei der nächsten Möglichkeit rechts an und stellte den Motor aus. Danach griff ich rüber zu seinem Gesicht und hob es an. Gleichzeitig drehte ich sein Gesicht leicht zu mir damit er mich ansehen musste.
„Hey.. sag so etwas nicht"
Mir gefiel die Richtung nicht, aber es war klar, dass dieses Gespräch geführt werden musste. Früher oder später mussten wir über unsere Gefühle und noch einmal über dieses Thema reden. Leider würde es niemals wirklich verschwinden. Ich hoffte nur wir konnten irgendwann drüber hinwegsehen.
„Wieso nicht? Vielleicht wäre es das richtige gewesen."
Minho befreite sich aus meinem Griff, doch wieder schüttelte ich mit meinem Kopf.
„Wäre es nicht, Minho.. Ich könnte nicht ohne dich und ich habe versucht dir das in der Zeit, in welcher du dich nicht erinnern konntest, deutlich zu zeigen. Wie soll ich je ohne dich leben können? Die anderthalb Jahre ohne dich waren schon furchtbar gewesen. Wie soll ich denn dann ein ganzes Leben schaffen?"
Minho schaute wieder auf zu mir und biss sich auf die Unterlippe. Danach lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Fensterscheibe und fuhr sich über das Gesicht.
„Können wir bitte weiter nach Hause fahren? Ich habe das Gefühl mein Kopf explodiert gleich", „Baby bitte.. du darfst nicht daran zweifeln, wie sehr ich dich liebe. Ich brauche dich und ich werde dir immer wieder sagen, wie sehr ich das mit Felix bereue. Auch wenn Felix für den Moment für mich da war, hat es sich nie angefühlt wie mit dir. Das musst du mir glauben. Du bist alles, was ich will."
Minho kniff seine Augen zu und versuchte ruhig durchzuatmen. Er kam gerade erst aus dem Krankenhaus und ich textete ihn schon so sehr voll. Ich wollte ihn nicht überfordern, aber ich wollte auch nicht solche Sachen aus seinem Mund hören. Das machte mich krank und brach mir mein Herz. Ich brauchte Minho. Wieso verstand er das nicht?
„Chan bitte! Ich will nur noch in mein Bett fahr bitte"
Fast schon verzweifelt sah er mich an. Ich konnte genau den Schmerz in seinen Augen sehen. Eigentlich wollte ich widersprechen, aber ich tat es nicht. Eher nickte ich und drückte den Startknopf damit der Motor wieder anging.
„Okay Baby.."
Zuhause angekommen akzeptierte Minho meine Hilfe zwar, aber ich merkte deutlich die angespannte Luft zwischen uns. Minho konnte allein laufen, aber ich merkte, dass etwas nicht stimmte. Er dachte zu sehr nach und die Kopfschmerzen wurden schlimmer. So stützte ich ihn etwas damit er sich ausruhen konnte. Auf dem Weg hatte ich an einer Apotheke angehalten und seine Medikamente geholt, die er brauchte. Es sollte ihm an Nichts fehlen.
„Komm leg dich hin."
Ich half Minho ins Bett und war beruhigt als er sich endlich hinlegte.
Kurz verschwand ich aus dem Raum aber nur damit ich ihm ein Glas Wasser holen konnte. Er brauchte was zu trinken und dankend nahm er dieses auch an.
„Danke.."
Er schaute mir nur kurz in die Augen, setzte sich auf und lehnte sich gegen das Kopfteil. Still beobachtete ich ihn dabei und setzte mich neben ihn an die Bettkante. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wollte auch nichts sagen, wenn ich ihn dadurch überforderte. Er sollte sich ausruhen und Kraft tanken. Der Tag war lang für ihn gewesen und er sollte sich in Ruhe betten.
„Brauchst du noch etwas?"
Minho schüttelte mit dem Kopf. Verstehend nickte ich und für kurze Zeit legte ich meine Hand über seine, drückte diese leicht.
„Wir reden später weiter über dieses Thema okay? Ich will nur dass es dir gut geht und du dich ausruhst. Ich gehe so lange rüber ins Wohnzimmer damit du deine Ruhe hast."
Sofort biss er sich auf die Unterlippe. Ich wusste nicht was er wollte und ich wusste auch nicht, ob er im Moment meine Näher ertrug. Also zog ich mich für den Moment zurück denn es gab sicher viele Sachen, die er noch verarbeiten musste. Am liebsten hätte ich mich zu ihm gelegt hätte ihn in meine Arme gezogen und ihm Wärme gespendet. Aber aufdrängen wollte ich mich nicht. Vorhin hatte ich Tränen in seinen Augen gesehen. Dieses Thema ging ihm nah und es stand zwischen uns. Meine Nähe könnte förderlich aber auch genau das Gegenteil bezwecken. Und das wollte ich verhindern.
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𓏲ʍօօժ օƒ Ӏօѵҽ𖤣𖥧 𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓
Fanfiction𝐌𝐢𝐧𝐡𝐨 lag nach einem heftigen Unfall fast zwei Jahre im Koma. Als er endlich aufwacht ist sein Ehemann erleichtert und überglücklich. Leider erinnert Minho sich nicht an diesen. Und er erinnert sich auch nicht an ihren Streit. ⌞♡⌝ 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 is...