Capitolo sei

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Felicia Ricci

Irgendwie spricht mir das Leben nicht so zu, wie ich es gern hätte. Männer sind scheiße. Das steht fest.
Warum? Weil dieser Affe, namens Monti, gerade wütend auf mich zu steuert und ganz schön pissig aussieht.
Nicht meine Schuld. Dann soll er mich gefälligst frei lassen.
„Lasst sie sofort los!", zischt er diese Gorillas neben mir an, welche mir schon das Blut absperren.
Ich grinse die Männer höhnisch an und strecke die Zunge raus.
Wütend schniefen diese und wenden sich ihrem „Patron" zu, wie sie so schön sagen.
„Patron, la puta wollte abhauen!", klefft irgendeiner.
Puta? Bitte was?! Ich bin doch keine Hure!
Als ich mich gerade beschweren und ihm die Leviten lesen wollte, ertönt ein Klicken neben mir gefolgt von einem lauten Knall.
Geschockt drehe ich mich zu Monti um, um ihn zu fragen was das war, doch er beantwortet sie schon, ohne zu reden.
Er steht dort angespannt und hält eine graue Glock Waffe in der Hand.
„Hast du ihn gerade im Ernst abgeknallt?! Du Psychopath!"
„REIZE MICH NICHT! HALT JETZT DIE FRESSE UND TU WAS MAN DIR SAGT!", brüllt er mich aus dem nichts an.
„Das kann man auch vernünftig sagen", murmele ich, doch anscheinend muss er das gehört haben, denn er dreht sich zu mir um und giftet mich echt frech an.
Ich ignoriere diesen Blick und laufe ihm einfach hinterher. Der Penner wird bereuen, dass er mich gegen meinen Willen entführt hat.
Was soll ich denn bitte meinen Freunden sagen? Haha. Witzig, Feli. Wie ist die bessere Frage. Wie kannst du überhaupt deine Freunde erreichen.
Ich bezweifle, dass wenn ich Monti nach einem Telefon frage, dass er sagt Ach, hey, ja kein Problem, ruf am besten jeden an, damit sie dich holen kommen. Ja glaube ich auch.

„Komm jetzt und hör auf so abwesend zu sein", zieht mich Monti aus den Gedanken und fixiert mich mit seinem Blick.
„Ja wohin? Ich dachte ich darf nicht in deinen „Palast"?"
„Darfst du auch nicht. Du darfst in den Keller. Siehst du es?", fragt er mich und zeigt neben die Veranda aus Mamor. Tatsächlich. Da war eine schwarze unauffällige Tür mit der Schrift: Zutritt verboten.
„Ist das dein Ernst?", kommt es aus mir geschossen und ich frage mich nun ehrlich, ob bei ihm ein Sprung in der Schüssel ist!
„Ja. Vielleicht, wenn du irgendwann netter bist, lasse ich dich eine Etage höher. Aber fürs erste bleibst du da, wo du bist!", mault er mich an und ergreift mein Handgelenk, um mich zu dieser verborgenen Tür zu ziehen.
Seufzend entreiße ich ihm mein Handgelenk und laufe alleine weiter. Er ist offiziell krank.

Als wir den Keller betraten fällt mir fast die Kinnlade runter. Er. Ist. Krank.
Der ganze Keller hat gefühlt 20 Räume. Ach, Feli, was sagst du da? Räume? Es sind Verliese. Kerker. Ich habe mich vorhin getraut meinen Kopf in eine von ihnen reinzustecken und ich wünschte ich hätte es nicht gemacht.
Der Raum, sagen wir mal so schön, war einfach nur aus Beton, mit einem Bett ausgestattet. Und das ist noch zu nett formuliert. Das Bett war dreckig, rostig und da kann gerade mal vielleicht ein Kind reinpassen. Ich hoffe, ich werde nicht in so einen Kerker gesteckt.
Und die viel wichtigere Frage ist: Wozu hat der Kerl einen Keller voller Verliese?? Was ist das nur für ein kranker, ekeliger und böser Psychopath?!

„Hier", sagt er monoton und öffnet vor mir eine quietschende, rostige Tür am Ende des Ganges.
Fragend mustere ich ihn und er zeigt mit seinem Zeigefinger energisch in die Zelle rein.
„Was soll ich da drin?", frage ich ihn unschuldig und hoffe , dass diese Nummer zieht.
„Leben. Schlafen. Mir egal eigentlich. Hauptsache du nervst mich nicht, Kleine", gibt er von sich und zerstört jegliche Hoffnung in mir, wo anders unter kommen zu können.
Langsam nicke ich und lünker in die Zelle hinein. Ach du scheiße.
Die sieht ja noch viel schlimmer aus!
Angewidert schüttel ich meinen Kopf energisch hin und her und trete einige Schritte zurück.
Plötzlich spüre ich eine starke Hand an meinem Rücken, die mich daran hindert weiter aus der Zelle zu treten.
Wie kann er mich nur da reinstecken wollen?!
Das geht nicht! Ich kann das nicht. Ich konnte noch nie in so engen Räumen bleiben, das würde mich direkt umbringen.
Mein Schweiß läuft bereits meine Stirn herunter und ich merke, wie mein Körper gegen diese Anspannung und Angst ankämpft.
„Bitte nicht", flüstere ich und kralle mich an seinem Hemd fest. Angewidert schüttelt er mich ab und zischt mich an.
„Geh da jetzt rein!"
Zitternd betrete ich den Raum und schon kommt die erste Panikattacke.
Ich nehme alles nur noch gedämpft wahr und mein Körper ist am hyperventilieren.
„Bitte hol mich hier raus!", bettel ich und haue gegen die Tür, welche er vor einigen Sekunden zugehauen und abgeschlossen hat. Ich höre nur noch sich entfernende Schritte. Ich bin alleine.
Kein Fenster. Kein vernünftiges Bad. Nur ein Eimer und ein Schlauch. Kein Spiegel, keine spitzen Gegenstände und kein Kosmetikkram. Zitternd krabble ich auf das Bett zu und suche nach der Bettdecke. Doch ich finde keine. Nur das verschmutzte und fleckige Bettlaken liegt darauf.
Wie soll ich es die Nacht überleben? Ich werde erfrieren!!

„Du sollst sterben, Feli. Tu es für mich, bitte. Keiner mag dich. Keiner würde sich für dich opfern! Weißt du, was wahre Liebe ist? Ich weiß es. Ich liebe dich. Und du mich. Also sterbe für mich", flüstert er zu mir und drückt sanft meine Oberarme.

Panisch vor dieser Erinnerung springe ich auf und haue schreiend gegen die Tür.

„Wovor hast du Angst? Ich bin da. Ich werde immer da sein. Merk dir immer, egal wo du bist, ich weiß es und ich werde kommen".

„NEIN, BLEIB EINFACH WEG VON MIR!", schreie ich aufgebracht voller Angst in den leeren dunklen Raum rein.

„Keiner liebt dich"

Tränen laufen mir die Wange hinab und ich fange laut an zu schreien.
„ES SOLL AUFHÖREN!", weine ich laut und ziehe an meinen schwarzen Haaren.
Es soll bitte einfach aufhören!
Ich sacke in mich zusammen und werde von der Dunkelheit angezogen.

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