Ian Cabello
Ich habe sie gefunden.
Nach all der Zeit.
Ich habe sie.
Gemischte Gefühle haben mich die ganze Zeit über verfolgt und belästigt.
Von Eifersucht bis Sehnsucht war alles dabei.
Es brachte mich um, wenn ich zusehen musste, wie sie mit diesem Gino aufs Zimmer ging. Gino jeden Tag an ihrer Seite war, obwohl ich es hätte sein sollen, der ihre Wunden heilt.
Sie wollte weg von uns- dabei ist sie in die Hände des nächsten Verbrechers gerannt.
Und ich habe ihr gesagt, dass ich sie schützen werde.
Nun stehe ich hier.
Hamilton Hotel.
Zimmer 308.
Sogar hier war mir mein Ruf voraus.
Die Angestellte wusste sofort, dass sie so tun sollte, als hätte sie mich niemals gesehen, als Felicia einchecken wollte.
Hätte sie anders reagiert, wäre sie womöglich schon längst tot.
Ihr Glück.
Netterweise gab sie mir dann noch die Karte zum passenden Zimmer.
Ich betrachte den roten samt Teppich, auf dem ich seit paar Minuten stehe und überlege, einfach reinzugehen, sie zu schnappen und zu verschwinden. Sie vor allem verstecken, der sie mir nehmen möchte. So weit würde ich für sie gehen.
Immer und immer wieder.
Obwohl sie mich verletzt und verraten hat in México. Ich wollte sie rächen- und sie haut ab. Ohne eine Nachricht. Ohne ein Lebenszeichen.
Sie war einfach weg.
Sie war weg und dafür erfüllte sie mich zum ersten Mal mit nackter Angst.Ich ziehe die Karte durch den Scanner und schiebe langsam die Türe weiter auf.
Sie sitzt fertig und total triste auf dem weiß überzogenen Bett und stützt ihren Kopf auf die Hände.
Bring es einfach hinter dich.
Ich schließe extra lauter die Tür und sofort springt sie erschrocken auf.
So, wie sie mich ansieht, zerbricht etwas in mir. Ihre Augen sind vor Angst und Abneigung geöffnet, starren mich voller Furcht an und strahlen gleichzeitig eine unglaubliche Ruhe aus.
Zumindest wirkt es auf mich so...
„Bitte, tu mir nichts", flüstert sie ängstlich und zittert am ganzen Leib.
Kopf schüttelnd stampfe ich eilig auf sie zu und ziehe sie schon förmlich besessen in meine Arme. Ich küsse ihren Kopf, ihre Ohren, ihre Wange, einfach alles.
Sie zittert, aber hält hin.
Gefällt es ihr?
Du wichser, sie hat Angst vor dir. Was sonst?
Sofort lasse ich sie los und erinnere mich, warum ich hier bin.
„Wieso hast du mich einfach unwissend zurück gelassen, Felicia?"
„Ihr habt mich das Leben gekostet"
„Du, Jasper und der Vergewaltiger", ergänzt sie hauchend und zieht ihre Augen zu Schlitzen.
Bei der Erwähnung von Aurelio spannt sich mein ganzer Körper an. Es fühlt sich so an, als würde ich unter Strom stehen. Alles zittert in mir und droht zusammen zu brechen.
Ich konnte sie nichtmal vor Aurelio schützen. Ich bin so ein Bastard.
„Es tut mir so leid", hauche ich und knie mich vor ihr hin.
„Aber du bist dem nächsten Teufel in die Arme gelaufen"
Fragend schaut sie mich an und kommt nicht darauf, wen ich meine. Sofort werde ich wütend. So sehr ist sie also von ihrem Gino überzeugt?
Dass er vorhatte, sie gegen 10 Millionen einzutauschen, weiß sie wohl nicht.
Wütend schnaufe ich aus und starre sie aggressiv an.
Wieso glaubt sie nicht so sehr an mich? Ich versuche doch offensichtlich nur das Beste für sie zu machen!
„Was meinst du?", fragt sie neugierig und entfernt sich weiter von mir.
„Das dachte ich mir. Bist du in ihn verliebt?", knurre ich und beobachte ihre Körperhaltung genau. Ich erkenne es sofort , wenn jemand mich versucht anzulügen.
„Wen?"
„Gino", fauche ich betonend und schließe kurz meine Augen.
Sie schaut mich schockiert an und sofort wird ihre Miene zu einer empörten.
„Gino?! Raus hier! Du hast sie ja nicht mehr alle!", schreit sie und wirft ein Kissen nach mir.
Ok, das war die absolute Wahrheit.
Ich komme wieder.
Ich eile schnell aus dem Zimmer und werde aber dennoch in ihrer Nähe bleiben. Für immer.
Ich passe auf dich auf, Feli, versprochen.
Ich gebe dir Zeit und Ruhe. Wenn du soweit bist, komme ich und wir leben das Leben, was wir verdammt noch mal verdienen!
Bis bald, mi Amor...
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Obsession
Romance„Du bist besessen von mir, oder?", fragte ich ihn unsicher und hatte Angst vor der kommenden Antwort. Er starrte mir weiter in meine Augen und in ihnen loderte ein unstillbarer Hunger. „Was wenn ja?", knurrte er und senkte den Blick auf meine Lipp...