Capitolo trentacinque

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Felicia Ricci

Ich kann immer noch nicht realisieren, dass Grünauge das gesagt hat. Vor allem erschleicht sich mir nicht der Sinn in der Aussage. Ich wünschte, ich wäre vor ihm da gewesen.
Was heißt das nur? Und vor wem? Ob er Aurelio meinen könnte?
Ach, das macht doch überhaupt keinen Sinn!
Womöglich hat er über ein geplatzten Deal geredet und dachte, dass ich darüber Bescheid wüsste.
Tja, leider nicht. Signor Monti redet ja nicht gern über privates. Er fickt lieber und zieht sich daraus Privilegien.
Typisch einfach.

Es klopft an meiner Tür und ohne auf ein „herein" meinerseits zu warten, öffnet sich die Tür.
„Aurelio ich habe keine Lust auf dich und mitkommen werde ich auch nicht!", rufe ich genervt voreilig zum Störenfried und werfe mich aufs Bett.
Wenige Sekunden später sinkt die Bettmatratze auf der anderen Seite und erschrocken reiße ich meinen Kopf in die Richtung.
„Jasper! Erschreck mich doch nicht so", rufe ich geschockt aus und haue ihm leicht gegen die Schulter.
Er holt seinen Arm hinter seinen Rücken hervor und präsentiert mir stolz einen riesigen Blumenstrauß.
Meine Augen weiten sich und fangen an zu brennen.
„Ist der für mich?", frage ich berührt und wische mir über die Augen.
„Es tut mir leid, dass ich immer so rücksichtslos war. Ich hätte mehr Rücksicht auf dich nehmen sollen und weniger meckern dürfen. Ich verdanke dir so oft mein Leben, Felicia Ricci", entschuldigt er sich aufrichtig und neigt seinen Kopf zu mir runter, um mir schuldbewusst in die Augen zu blicken.
„Es tut mir leid! Ich hätte dich nicht so anpampen dürfen", kommt es von mir und wir umarmen uns innig, bevor wieder jemand unangekündigt ins Zimmer stürmt.
Wir fahren auseinander und schauen zur Tür, wo ein aufgebrachter Aurelio mit Mister Grünauge steht.
„Was?", rufe ich und bin langsam echt genervt von ihm. Er soll mir in der nächsten Zeit echt aus den Augen gehen.
„Wir müssen los. Jetzt!", schreit er schon beinahe panisch und zieht irgendeinen Koffer aus dem Schrank heraus, den ich zuvor noch nicht beachtet habe. War das der Koffer, wo Grünauge uns alles zurecht gekauft hat?
Wie auch immer.
Ich werde nicht mit kommen.
„Jasper und ich bleiben hier"
„DU HÄLTST SOFORT DEINE FRESSE, FELICIA. IHR KOMMT MIT UND BASTA", brüllt er völlig außer sich und haut dabei immer wieder gegen die Tür, welche schon Dellen aufweist.
Ich gebe zu, ich bin leicht eingeschüchtert, aber wenn ich eins von ihm gelernt habe, dann, dass man niemals Schwäche oder seine Angst zeigen darf.
Bevor ich überhaupt agieren konnte, wurde mir etwas auf die Nase gedrückt und langsam werde ich von der Dunkelheit angezogen.
Den Boden verliere ich unter den Füßen und alles ist schwarz.

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