Epilog

3K 45 14
                                    

Fila Rodriguez

„Hast du alles, was du brauchst?", frage ich meinen Bruder.

Er ist über die Jahre ziemlich streng und aufmerksam geworden. Aber wer kann es ihm verübeln? Er hat das ganze Imperium zu führen, zwar mit Hilfe von Mama, aber er macht das meiste.

„Ja, Filana, danke. Richtest du Massimo bitte aus, dass ihr beide gleich erscheinen sollt? Nicht, dass er meint, nur weil du schwanger bist, darfst du einfach so unsere Meetings verpassen!"

Ich grinse ihn an und strecke ihm provozierend die Zunge heraus.
Ja, Massimo verbietet mir aber so ziemlich alles! Nicht nur, dass ich nicht an Meetings teilnehmen darf... er ist der Meinung, unser ungeborenes Kind muss geschützt sein und nicht in der Nähe von kriminellen und gewalttätigen Mafia-Anführern.

„Mach ich", füge ich aber dennoch hinzu und mache mich sofort auf den Weg zu Massimos Büro.

Ohne anzuklopfen komme ich herein und erwische ihn dabei, wie er sich Babysachen anschaut.

„Du freust dich wohl!"

Genervt verdreht er die Augen.

„Was gibt's?"

„Laut Ian, darf, nein muss, ich bei dem Meeting dabei sein!"

Es war gerade dann wichtig, dass ich dabei bin, damit alle Anführer anwesend sind.

„Fila, wir beide sind Anführer einer gemeinsamen Mafia. Glaubst du nicht, es reicht, wenn einer davon anwesend ist?"

„Nein", spucke ich trocken hervor.

Er starrt mich an. Er starrt mich einfach an und sagt nichts.

„Alles klar. Und jetzt raus", brummt er und widmet sich seinem Laptop wieder zu.

Glückselig springe ich auf und ab und stürme aus diesem langweiligen Zimmer heraus.
Seitdem Mama und Ian die Ricci Mafia führen, läuft so vieles besser. Sie sind Partner mit meiner und Massimos Mafia, der Rodriguez Mafia, und somit stellen wir die größte Konkurrenz dar.
Wir machen vieles legaler als zuvor und versuchen den Menschenhandel etwas auszubremsen.

Dieser Fakt macht mich unglaublich glücklich.

Und um ehrlich zu sein, habe ich alles.
Ich habe Massimo als Ehemann, bekomme Zwillinge von ihm, habe eine Mutter, einen Onkel, der mit seiner Familie bei uns wohnt, einen Bruder, der sich um uns kümmert und somit ein Leben, welches mir keine Probleme bereitet.
Doch, was wäre das Leben, ohne Liebes-Probleme?
Ich trage vielleicht bald 2 Kinder von ihm aus und besitze seinen Nachnamen, dennoch werde ich nie sein Herz erhaschen.

Er ist emotional abwesend in meiner Nähe. Das Kinderzeugen war auch eher Pflicht, als Leidenschaft. Er will mich nicht lieben, lässt jedoch trotzdem nicht zu, dass ich von anderen geliebt werden könnte.
Und er?
Massimo vögelt jede Nacht eine andere Frau und stellt sie mir auch noch vor. Zu aufmerksam von ihm!
Ich weiß, ich habe eigentlich nichts zu meckern, immerhin sagte er mir von Anfang an, dass er mich nie lieben würde, doch ich hatte Hoffnung, dass sich das ändern würde.
Denn offen zugegeben... ich hatte mich verliebt.
Umso mehr schmerzt es mich, ihn mit anderen Frauen zu sehen, die tausendmal schöner sind, als ich es bin. Es fühlt sich manchmal so an, als würde man ein brennendes Eisenschwert in meine Brust versenken. Es zerfrisst mich und raubt mir die Luft zum Atmen.

Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Eines Tages wird er erkennen, dass ich sein Schicksal bin.
Er wird merken, dass ich es bin, die sein Herz schneller schlagen lässt.

„Na los! Du wolltest doch mit zum Meeting also leg einen Zahn zu", knurrt Massimo von hinten,

Er holt mich innerhalb weniger Sekunden ein und schiebt mich vorwärts.

„Massimo", halte ich ihn auf und schaue ihn liebevoll an.

„Wirst du mich jemals lieben?"

Ausdruckslos schaut er in meine Augen. Ich denke etwas aufblitzen zu sehen in seinen grünen Augen, doch es ist sofort wieder weg. Er will gerade seine wunderschönen Lippen öffnen, da wirft sich eine schlanke Blondine um seinen Hals.

„Nimmst du mich mit zum Meeting?", schnurrt sie und reibt sich stöhnend über ihre Brüste.

Alter. Fremdscham.

Ich sagte zwar, dass wir unsere Mafia nun etwas friedlicher leiten... jedoch ist von Aurelio viel auf mich übergangen... sein Temperament zählt mit dazu. Oh ja...

Blitzschnell zücke ich meine Glock und drücke ab.
Grinsend sehe ich zu, wie ihr halber Schädel zerspringt und zermatscht an die Wand klatscht.
Oh man. Das tat gut.
Ihr operierter Körper kracht zu Boden.

„Eduard!", rufe ich meinen neuen Leibwächter.

Sofort erscheint er und schaut geschockt, wie Massimo, auf die tote Tusse hinab.

„Ja, Signora?"

„Beseitige die hohle Bratze. Und dann befehle ich dir mich ordentlich durch zu vögeln. Capito?"

Ich zwinkere ihm beim Vorbeigehen zu und schaue in Massimos bleiches Gesicht, welches sich binnen von Sekunden feuerrot färbt.

„FILA! Du mieses Mis-."

Ich öffne grinsend die Flügeltüren.

„Buongiorno, meine Herren. Rodriguez ist nun anwesend", begrüße ich den Saal voller Anführern und zwinkere meinem Bruder zu, der am Kopf des Tisches sitzt.

Mein Herz gehört Massimo.
Aber mir wird nie Massimos Herz gehören.
Ich akzeptiere es und biete jedem hübschen Mann freiwillig eine Kostprobe meiner Pussy an.

So lässt sich das Leben einer neuen Mafia- Anführerin leben.

Adios.

ObsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt