Felicia Ricci
„Bist du fertig?"
„Jaaahaaaa", schreie ich zurück und trete fertig gekleidet aus dem Ankleidezimmer heraus. Posierend drehe ich mich grinsend um meine eigene Achse und präsentiere mein heutiges Outfit.
Gino staunt nicht schlecht.
Er pfeift und reibt sich die Hände.
„Ich muss wohl heute auf dich besonders aufpassen", murmelt er und starrt mir, leider gottes auf meine freigelegten Brüste. Sollte ich mich wieder umziehen?
„Nein! Du bleibst so", wirft Gino plötzlich ein und verwirrt mich.
Hab ich das gerade etwa laut gesagt? Rot laufe ich an und laufe mit gesenktem Kopf an ihm vorbei. Er lacht laut und kommt mir hinterher.
„Ach ach, Felicia"
Stur laufe ich weiter bis wir die Garage erreichen und er sein BMW öffnet. Ohne weiter zu warten lasse ich mich auf den Beifahrersitz plumpsen und Falte meine Hände in meinem Schoß zusammen.
Wenig später findet er sich neben mir wieder und fährt auch schon los.-
„Wo sind wir, Gino?"
Grinsend strahlt er mich an und hebt präsentierend seine Arme hoch, um das glitzernde Gebäude anzukündigen.
„Wiiiiir siiiiind im Greeeeeens!!", posaunt er und rennt auch schon rein.
WAS?!
„Moment mal! Greens?", rufe ich ihm hinterher, doch ich sehe ihn nicht mehr. Fuck. Da klingelt doch etwas.
Dieser Fremde sagte doch etwas von „Greens" „120.00€" „2 Nutten".
Ich bin erledigt.
Doch plötzlich überkommt mich ein mulmiges Gefühl.
Ist das vielleicht geplant...
Nein, sowas würde Gino niemals machen! Schäm dich, auch nur daran zu denken!
Ich werfe den Gedanken sofort, ohne ihn weiteres zu beachten, weg und betrete das Greens.
Ich staune nicht schlecht...
Alles ist in rot gehalten und glitzert in den verschiedensten Farben. Es passt perfekt mit meinem kurzen Glitzerkleid und den Pumps.
Beim vorbeigehen vieler Männer, streift jemand plötzlich mein Gesäß. Sofort stellen sich mir die Nackenhaare auf und ich drehe mich blitzschnell um. Ekelhaft. Ein verdammt alter Sack gafft mich an und hat mich einfach berührt. Wütend schnaube ich aus.
„Fass mich nie wieder an, du notgeiler Penner!"
„Nana, ihr dürft doch nicht mit euren Herren so reden, Nutte. Geh schonmal auf mein Zimmer. 302. Dir bringe ich noch Manieren bei, Süße", flüstert er mir nah in mein Ohr rein. Verblüfft schaue ich ihm hinterher.
Kann er das vorhin gewesen sein? Er hat auch was davon gesagt, irgendwas mit „aufs Zimmer schicken". Aber die Stimme war ganz anders!
Ich muss Gino finden. Ich will weg hier. Das ist ja wie ein Swinger-Puff-Club für reiche VIP's, über 50 jährige alte Säcke. Angewidert beginne ich die Suche nach Gino, wobei ich aus Versehen gegen einen Mann stoße. Sein Sekt schwippt über sein volles Glas und tropft auf seine polierten, teuer aussehenden Lackschuhe.
„Sorry!", stottere ich und will gerade weiter gehen, da packt er mich verblüfft am Arm.
„Kleines, ihr wisst doch, dass Entschuldigungen nicht bei uns ziehen. Ab mit dir auf mein Zimmer. 212. Ich bin in 10 Minuten bei dir", schimpft er herablassend mit mir.
„Wie?", kriege ich nur raus und bin völlig durcheinander. Was ist das für ein Ort hier?!
„Schade, ich dachte die Nutten hier haben etwas IQ. Habe mich wohl getäuscht und mein Geld in das falsche Projekt gesteckt", säuselt er enttäuscht und setzt sein Glas auf einem Tablett ab, welches von einem Kellner gehalten wird.
„Signor Lupo! Scusi. Das ist meine kleine Sorella. Sie steht nicht zum Verkauf", ruft Gino aufgebracht dem alten Penner hinterher und stellt mich dreist, als seine Schwester vor. Mir ist das Entsetzen ins Gesicht geschrieben.
Verstehend nickt der Kerl und lächelt Gino falsch zu.
„Na dann, gehe ich weiter mein Glück suchen", haucht der Alte und fixiert mich dabei mit einem strengen Blick.
Sprachlos richte ich mich an Gino und raufe mir die Haare.
Unsicher steht er da und blickt mich still an.
„All das ist deins?"
Er nickt.
Kopfschüttelnd laufe ich.
Wohin? Einfach weg.
Wäre dieser verfickte Schuppen nur nicht so groß!
Ich höre, wie Gino mir nachruft und mich bittet, stehen zubleiben. Aber wieso sollte ich? Weshalb hat er mich hier hin gebracht?
Wollte er, wegen diesem Besitz, nicht mit der Polizei sprechen? Würde er sonst bei ihnen auffällig werden?
Ich bin einfach nur enttäuscht. Alle Männer sind gleich. Alle Menschen sind falsch.
Bin ich etwa die Komische, oder sind es wirklich immer die anderen?
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Obsession
Storie d'amore„Du bist besessen von mir, oder?", fragte ich ihn unsicher und hatte Angst vor der kommenden Antwort. Er starrte mir weiter in meine Augen und in ihnen loderte ein unstillbarer Hunger. „Was wenn ja?", knurrte er und senkte den Blick auf meine Lipp...