Capitolo dicianove

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Felicia Ricci

Er ist so ein Wichser!
Wieso tut man so etwas?
Traurig renne ich den endlosen Flur entlang und hoffe schnell mein Zimmer zu finden. Ich höre immernoch seinen Atem hinter mir, sowie seine schnellen Schritte, doch ich will ihn nicht ansehen.
Stur renne ich weiter und öffne einfach eine Tür.
Tatsächlich sitzt Silo drin. Nur ist es sein Zimmer und nicht meins.
Sofort schlage ich die Tür vor Montis Nase zu und schließe schnell ab.
„Was soll das wieder? Ein Spiel von euch beiden?", witzelt er und erkennt noch nicht den Ernst der Lage.
Traurig schüttele ich meinen Kopf und lasse einfach die Tränen laufen. Es hat mich so sehr verletzt, dass er einfach ein Vater eines mir fremden Kindes wird. Hat ihm der Kuss nichts bedeutet? Küsst er viele Frauen?
Mein Magen zieht sich zusammen und sofort spüre ich zwei starke Arme um mich. Ich weine mich ganz leise an Silos Schulter aus, damit dieser... dieser... dieser Männerschimmelpenis mich nicht hört!
Ich bin so außer mir vor Wut.
Wieso suche ich mir jedes Mal die falschen Männer aus? Erst Cali, der ein total verrückter, gewalttätiger und sadistischer Psychopath ist, und jetzt Signor Monti. Monti, der verdammt heiß und einladend aussieht, aber arrogant, eingebildet, hochnäsig und vor allem betrügerisch ist!
Nicht nochmal wird er mich täuschen.
Silo tröstet mich und als jemand verdammt stark gegen die Tür schlug, wie ein Irrer, rastet Silo komplett aus, was mich total aus der Fassung bringt! Er und ausrasten? Dass ich das noch erleben darf... vor allem würde Silo niemals Aurelio- Ehm Monti gegenüber frech werden. Ob das gut ausgeht...
„LASS SIE VERDAMMT NOCHMAL INRUHE!", schreit er aggressiv und tritt mit Wucht gegen die arme Holztür.
Silo und ich horchen angespannt, ob noch was kommt und dann waren wir erst beruhigt, doch plötzlich knallt jemand gegen die Tür. Und nein, nicht mit der Faust. Mit der Knarre!
Der Türknauf fällt ab und die Tür wird verdammt langsam aufgeschoben.
Ein echt wütend aussehender Monti schleicht rein und hält seinen Kopf gesenkt.
was hast du zu mir gesagt?", haucht er und dabei spannen sich seine ganzen Muskeln an und arbeiten unter seinem engen schwarzen Shirt.
Sofort blüht mir, was er vorhat und stelle mich, so schnell ich kann vor Silo.
„Geh mir aus dem Weg, sonst trifft es dich", knurrt er und will mich bei Seite schubsen, doch ich stemme dagegen.
Gerade will er was sagen, da mischt sich Silo ein.
„Felicia mein Herz, lass ruhig. Soll er seinen besten Freund auch töten. Sowie er sich selbst und sein Umfeld auch schon längst ermordet hat. Was anderes kann er gar nicht", spricht Silo klar und deutlich. Er beobachtet Monti abwartend, welcher langsam seinen Kopf anhebt und uns beide fixiert.
„Wieso nimmst du sie in Schutz?", haucht er noch immer und seine Stimme ist ganz rau und kehlig. Unter anderen Umständen würde ich das verdammt heiß finden, aber ich mache mir gerade Sorgen um meinen besten Freund.
Moment, ist er das?
Egal, das muss wann anders besprochen werden.
„Weil sie sonst niemand vor dir schützen kann", gibt er trocken zurück und greift nach meiner Hand.
Sofort richtet sich Monti auf und knurrt.
„Lass ihre Hand los und geh. Dann vergessen wir, dass du deinen Respekt verloren hast und dir passiert nichts".
Silo schüttelt lächelnd den Kopf und zieht mich nun voll in seinen Arm. Was hat er nur vor? Wenn er weiter so macht, darf er uns beide gleich von der Wand kratzen.
„Silo. Ich warne dich ein letztes Mal. Lass sie los oder ich schlage dich tot", zischt er und das war es, was mich und Silo schockiert einander anschauen lässt.
Ich reiße meine Augen auf und drücke Silos Hand fester. Silo betrachtet mich emotionslos und bleibt nach wie vor mit mir im Arm stehen.
„Darf ich dir was sagen, bevor dein bester Freund stirbt?", fragt Silo ihn barsch und fixiert ihn mit seinem kalten Blick. Dass Silo so hart und streng sein konnte, wusste ich nicht. Wie auch? Ich kenne ihn ja erst seit kurzem.
„Deine letzten Worte? Gern. Aber beeil dich", lacht Monti los und streicht durch seinen Bart. Angewidert von dieser respektlosen und asozialen Art schüttele ich meinen Kopf und starre ihn wütend an. Das ist doch sein bester Freund!

„Wir versprachen uns einander etwas. Als wir 7 Jahre alt waren, Lio. Per sempre. Für immer. Was ist daraus geworden? Seitdem du die Machenschaften deines Vaters übernommen hast, bist du wie ausgewechselt. Ich, als dein längster und treuster Freund, rede dich sogar bei diesem reinen und liebenswerten Mädchen gut, weil ich an das Gute in dir geglaubt habe, und dennoch verhältst du dich wie der letzte Penner. Glaubst du, solche Frauen warten ewig? Sie werden ihren eigenen Weg gehen! Ob sie dich dabei haben, oder nicht. Sie tun es. Und mit deiner unehrlichen und mackerhaften Art hältst du sie alle nur auf. Bleib bei deinen Bordellnutten, aber lass solche Frauen, wie Felicia in Ruhe. Sie hat sich gefreut mit dir zu reden. Wir haben Luftsprünge gemacht. Was hast du nur wieder getan, damit sie weinend in mein Zimmer kommt?", erzählt er voller Abscheu und stellt letztlich die Frage, welche mein Herz schneller rasen lässt. Silo drückt sanft meine Hand und fährt fort.
„Was habe ich dir getan?", fragt er plötzlich. Fragend schaue ich Silo an, der mittlerweile Tränen in den Augen hat. Sie glitzern und drohen herunter zulaufen. Er mahlt mit seinem Kiefer und atmet tief ein, bevor er weiter redet.
„WAS habe ICH dir getan, dass du sie mir weg nimmst?!", brüllt er plötzlich.
Was meint er? Wen wegnehmen? Verdammt. Ich will wissen was hier jetzt abgeht!
„WIE KONNTEST DU DAS TUN? DU WEIẞT, DASS SIE MEIN EIN UND ALLES WAR, MONTI", schreit er verletzt und haut sich dabei mit seiner freien Hand immer wieder auf die Brust.
Es tut mir weh ihn so sehen zu müssen. Das hat er doch gar nicht verdient!
„Ich habe sie geliebt. Das, was du niemals tun wirst. Du bist ein Mensch ohne Herz. Und sogar dessen bin ich mir unbewusst. Bist du ein Mensch? Oder ein Ungeheuer? Ein Mensch kann doch niemals so etwas grausames tun, ohne sich schlecht zu fühlen?", flüstert Silo wie traumatisiert und nun laufen ihm die Tränen herunter. Auch Monti verkneift sich ein lautes Schluchzen. Seine Augen sind Rand voll mit Tränen.
„Du hast sie getötet, oder?", fragt Silo mit zitternder Stimme. Sein ganzer Körper bebt und droht in sich zu sacken. Ich drücke ihn, um ihm Halt zu geben, doch der Kerl wiegt doch sicher um die 90 kg. So viele Muskeln wie er hat! Kaum zu glauben. Aber das ist jetzt der falsche Moment.
„J-ja, habe ich", antwortet Monti weinend und schließt seine Augen.
Meine füllen sich mit Wasser und sofort schaue ich nach Silo. Ich weiß zwar nicht, über wen sie sprechen, aber es muss Silo verdammt weh getan haben!
„Du Mörder", haucht er und sackt in sich zusammen.

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