Capitolo ottantacinque

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Felicia Ricci

Es ist 10 Minuten her seitdem ich ihn her zitiert habe. Mit einer einfachen SMS? Ja. Mit einer einfachen Sms.
„Komm zum kleinen Café auf der Straßenseite bei mir" habe ich ihm in einer Nachricht gesimst.

Ich werde klaren Tisch machen. Einmal im Leben. Für mich.

Eine Tür wird geöffnet, ein Klingeln ertönt und ich spüre im Rücken stechende Blicke.
Er ist da.

Quietschend schleift der Stuhl über den Boden und ein genervter Marcello lässt sich auf ihn plumpsen.
Räuspernd richtet er sich und winkt die liebe Oma zu uns.
Liebevoll schaut sie uns, wie immer, an und nimmt seine Bestellung auf.

„So, hast du deine Meinung geändert?", hackt er nach und fängt wieder mit dem Disco- Thema an.

Zweifel überkommen mich. Ist es klug ihm indirekt zu sagen, dass er sich verpissen soll? Ja. Aber ich bin doch in der Öffentlichkeit... es wird nichts, rein gar nichts passieren. Ich manifestier es erst gar nicht, dann wird es auch nicht passieren.

„Ja. Bezüglich meines Hauses", beginne ich murmelnd und schaue ihn selbstbewusst an.

Seine Stirn legt sich kraus.

„Prego", versucht es die zarte Oma auf italienisch und stellt Marcello seinen schwarzen Café hin.

Dankend nimmt er an und setzt vorsichtig seine Lippen an den Becher, um zu trinken.

„Zieh bitte aus."

Und schon geschah es. Der Café landet frisch aus Marcellos Mund vor mir und spritzt in alle Richtungen.
Hustend röchelt er und klopft sich auf seine Brust.

„Ausziehen? Wegen einer Meinungsverschiedenheit? Allah Allah (Oh Gott oh Gott)", keift er mich an und greift grimmig nach einer Serviette.

„Ich meine es ernst. Zieh aus. Es ist mein Haus und ich habe dich auf Grund von Schwäche einziehen lassen, damit ich nicht alleine bin. Ich will nichts von dir, kapiert?", knurre ich und spüre seit langem meinen Willen wieder.

Da ist die Felicia, die früher immer so ein vorlautes Mundwerk hatte. Endlich bin ich wieder da.
Stolz sehe ich zu, wie ihm seine Kinnlade aufklappt.

„Hemen, Askim (Sofort, mein Schatz)", schnurre ich und lasse den Stuhl über den Boden quietschen.

Ich richte mich auf und sehe ihn warnend an.

„Lass es mich nicht wiederholen. Danke für deinen Beistand, der ist jedoch jetzt beendet", befehle ich ihm und kehre auf dem Absatz um.

Das tat Sau gut.

Zurück lasse ich einen schockierten und verdutzten Marcello.

Und eines ist mir jetzt bewusst geworden.
Ich muss Jasper erreichen.
Ich muss es. Wie, weiß ich noch nicht. Er wird kein Handy haben, wie er es mir schon sagte, aber es muss doch eine Anlaufstelle geben? Jeder kann gefunden werden!

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