Aurelio Monti
„Verdammt, ist immernoch nichts gefunden worden?!", brülle ich durch den ganzen Raum. Alle fahren zusammen und schauen mich absichtlich nicht an.
„WOFÜR STELLE ICH EUCH EIN, WENN IHR SO SCHEISSE SEID?!"
„Aurelio!", ruft jemand.
Wer wagt es, meinen Namen auszusprechen?
Sofort entspanne ich mich, als ich Silo sehe, der sich durch die Menge hindurch zu mir kämpft.
Doch er rennt an mir vorbei und sprintet einfach durch die Tür.
Sofort renne ich ihm nach und nehme die Verfolgung auf.
„Was ist los?!", brülle ich ihm aus der Puste hinterher. Ich muss unbedingt wieder sportlicher werden!
„Felicia!", schreit Silo auf einmal.
Was?!
Ich sammle meine letzte Kraft und fliege förmlich nach draußen auf die Einfahrt, wo Silo bereits steht.
Da steht sie.
„Silo!", weint sie und kommt auf ihn zu getapst. Sie lebt...
„Oh mein Gott... was haben sie dir angetan?", flüstert Silo aufgebracht und fordert mich dazu auf, mir ihren zierlichen Körper anzusehen.
Mir stockt der Atem und ich bin kurz davor alles und jeden klein zu hauen.
Ihr Bein blutet und bildet schon eine Lache am Boden. Ihre Arme und ihr Hals sind mit Flecken übersät und Schnittwunden zieren ihre Haut. Ich setze mich wütend in Bewegung und steuere auf die Person vor mir zu. Blind vor Wut hebe ich meine Faust und schlage der Person, so feste wie ich konnte, ins Gesicht.
„Sag mal bist du verrückt?!", schreit sie mich schockiert an.
Sie soll bloß leise sein. Ich betrachte Silo vor mir, der sich die blutende Nase hält und beuge mich zu ihm runter.
„Das ist deine Schuld. Du hast sie dort nicht mit rausgeholt!", schreie ich ihn an und greife ihn am Kragen. Er versucht mich von sich zu rütteln, doch er hat keine Chance. Meine Wut ist greifbar und sie ist zu 100% auf Silo gerichtet. Er wurde schön abgesetzt, froh und munter, während meine Kleine sich nicht währen konnte und misshandelt wurde. Vor Wut bebt mein ganzer Körper und plötzlich spüre ich zwei kleine Hände auf meinem Arm.
Schnell drehe ich mich der Person zu und kann gar nicht fassen, was ich sehe.
Ricci hält sanft meinen Arm und schüttelt mit großen Augen ihren Kopf.
Wie gebannt entspanne ich mich und vergesse für einen Augenblick die Wut in mir.POV Felicia
Ruhig halte ich ihn für einige Sekunden am Arm. Er das Silo nicht weh tun. Es war doch meine Entscheidung ihn wegzuschicken.
Ich muss zugeben, ich war völlig erschöpft und die Situation mit dem Fremden hat mich auch total eingeschüchtert. Das war sehr nervenaufreibend, wenn man bedenkt, dass auch er ein Dutzend Männer neben sich stehen hatte. Sollte ich es Silo und Aurelio erzählen?
Besser nicht.
Als ich merke, dass Aurelio sich beruhigt hat, entferne ich mich und gehe die Einfahrt hinab.
„Wohin gehst du, wenn ich fragen darf?", ruft mir Aurelio wütend hinterher.
„Darfst du nicht", erwidere ich und möchte mich einfach nur in Sicherheit bringen. Auch wenn ich noch nicht weiß, wo das sein soll.
Ich finde schon etwas.
„Du gehst nirgendwohin", ertönt es von Silo und Aurelio gleichzeitig aus dem Mund.
Wütend pirsche ich herum und hebe meinen Zeigefinger an.
„Damit das klar ist, ich bin nur wegen dir in dieser Situation und möchte mich weit weg von euch bringen. Also mischt euch da nicht ein. Silo, ich danke dir, für deinen Beistand in der Zelle und Aurelio... dir danke ich für nichts. Auf nimmer Wiedersehen", rufe ich ihnen zu und drehe wieder um, um meine ungewisse Route aufzunehmen.
Plötzlich schließt sich das Tor vor mir. Nein. Nein nein nein nein nein.
Ich versuche mit meinem kaputten Bein zu rennen, doch es ist schon zu und ich bin nichtmal in der Nähe.
Reiss dich zusammen... alles wird gut.
Lächelnd drehe ich mich um und falte meine Hände.
„Tor auf, bitte", zische ich gespielt lieb.
Beide grinsen mich an, drehen sich um und gehen in den Keller wieder.
Oh, bestimmt würden mich da keine 10 Pferde reinkriegen.
Trotzig bleibe ich an der Mauer stehen und betrachte die dunkle Gegend.
Ganz nett. Einmal schlafen wird in Ordnung gehen. Ich schlafe einfach direkt neben dem Zaun, denn irgendwann muss er ja aufgehen! Und dann ergreife ich die Chance und flüchte.
Naja, jedenfalls sollte sich dringend ein Arzt mein Bein ansehen. Es blutet zwar nicht mehr, aber es kribbelt ununterbrochen und sobald ich laufe, zieht sich mein ganzes wundes Fleisch zusammen. Das klingt echt eklig.
DU LIEST GERADE
Obsession
Romance„Du bist besessen von mir, oder?", fragte ich ihn unsicher und hatte Angst vor der kommenden Antwort. Er starrte mir weiter in meine Augen und in ihnen loderte ein unstillbarer Hunger. „Was wenn ja?", knurrte er und senkte den Blick auf meine Lipp...