Capitolo ottantadue

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Felicia Ricci

„Darf ich dich etwas fragen?"

Neugierig schaue ich zu Marcello rüber, der mir übrigens gesagt hat, dass er in Wirklichkeit Marcel heißt. Er nenne sich angeblich nur Marcello, weil er in México lebt. Er ist eigentlich ein Türke, der einfach nur México liebt.
Naja, das würde sein Aussehen erklären. Seine Haare und Augen sind mir da zu dunkel für einen Italiener oder Mexikaner.
Finde ich zumindest.

Wie auch immer. Nach gefühlt einer halben Stunde, spricht er mich wieder an und weckt meine Neugier.

„Ja, Bitte?"

Er setzt sich auf ein weißes Sofakissen und überkreuzt seine durchtrainierten Beine.

„Warum der ganze Aufwand?"

Fragend schaue ich ihn an und starre ihn unverständlich an.

„Ja, das hier, neues Haus, neue Identität... wofür das alles? Eifersüchtiger Exfreund?", erläutert er und reibt seine dichten Locken aneinander, während er mich ausgiebig beobachtet.

„Das geht dich nichts an", knurre ich und fliehe sofort hinter meiner selbstgebauten Schutzmauer.

Ich kenne ihn gar nicht! Nur weil er gut aussieht und gut riecht, erzähle ich ihm noch lange nicht meine belastende Lebensgeschichte.

„Hey! Chica, sei nicht so frech, ich halte meinen Arsch für dich hin, da möchte ich auch gerne wissen, wofür und ob sich das lohnt!", mault er mich an und springt vom Sofa auf.

Er murmelt irgendwas unverständliches, wie „Amina Koyim" und „aptal bok parçası" (dummes stück Scheiße).
Hört sich auf jeden Fall sehr einladend an.

Schulterzuckend gehe ich in die moderne Küche und öffne den hochwertigen Kühlschrank. Von außen sieht es vielleicht etwas altmodisch aus, wie eine Villa halt an der Küste, aber von innen... es ist alles so luxuriös und modern. So wollte ich schon immer leben. Das wusste Jasper...

Nachdem ich etwas von der frischen Limonade getrunken habe, richte ich mich auf und erblicke Marcel am Tresen.

„Ich werde seit Jahren von einem Mafia Boss tyrannisiert. Zu allem übel jetzt auch noch von einem zweiten", gestehe ich und warte gespannt seine Reaktion ab.

Wird er mich ausliefern?

„Stabil", meint er nur und nickt mir zu.

Stabil? Ok?
Genervt stelle ich das Glas weg und gehe die Treppen hoch in mein Schlafzimmer.

„Wohin gehst du?", ruft er mir verwirrt hinterher.

„Schlafen."

-

2 Monate später

Knurrend beugt er sich über mich und starrt mich an. Wie lange möchte er noch so tun, als hätte er sich nicht in mich verliebt?

„Ich wiederhole mich nicht", brummt er und zwickt mich in meinen Bauch.

Ich lache laut drauf los und kichere wie eine Teenagerin. Seit dem ich erfolgreich geflüchtet bin, von Ian und Aurelio weit und breit nichts zu sehen ist, kann ich endlich das Leben leben, welches mir zusteht. Ich erkenne es.

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